Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Perry Rhodan - 2531 - Das Fanal

Titel: Perry Rhodan - 2531 - Das Fanal
Autoren: Marc A. Herren
Vom Netzwerk:
Galaktikum hielten sich die Uhren an die LFT-Zeit, die sich ebenso wie die Neue Galaktische Zeitrechnung als gemeinsamer Bezugspunkt eingebürgert hatte.
    »Wasser!«, flüsterte der hagere Mann.
    Keine zehn Sekunden später brachte ihm die Mobileinheit des Servos ein Glas Mineralwasser. Er nahm es entgegen und stürzte den Inhalt in einem Zug hinunter.
    Dann lehnte er sich auf der Sitzbank zurück, schaltete die Trivid-Übertragung auf »stumm« und ließ die Einblendungen auf sich wirken.
    *
    Ein akustisches Signal erklang, und Alaska Saedelaere fuhr hoch.
    »Verzeih«, sagte die Wohnungspositronik höflich. »Ich wollte dich nicht erschrecken.«
    Er räusperte sich und blickte auf die Zeitanzeige. Es war kurz vor Mitternacht.
    »Was gibt es?«, fragte er mit belegter Stimme.
    »Du hast einen Besucher.«
    »Einen ...?!«, stieß er überrascht aus.
    Es war Jahre her, seit er zuletzt Besuch erhalten hatte. Nicht nur die Bewohner von Kanchenjunga, auch der Rest der terranischen Bevölkerung schien den Maskenträger vergessen oder zumindest aus ihrer kollektiven Wahrnehmung verdrängt zu haben.
    »Wer ist es?«
    »Er heißt Munar tan Esar. Ein Kurier des Ma’tam, des Regierenden Rats der Akonen.«
    »Ist er legitimiert?«
    »Er trägt einen gültigen diplomatischen Ausweis, der mit seiner Zellkernstrahlung übereinstimmt. Er ist zudem unbewaffnet und trägt weder Gas- noch Flüssigkeitsbehälter bei sich.«
    »Gut«, murmelte Saedelaere.
    Er erhob sich ungelenk und strich sich mit dem Handrücken über die Stirn. Kalter Schweiß stand darauf. Mit einer fahrigen Bewegung griff er nach der Maske, welche die ganze Zeit neben ihm auf der Bank gelegen hatte. Erst als sie korrekt saß und er sich vergewissert hatte, dass der Verschluss des Kopfbandes richtig eingerastet war, sagte der Maskenträger: »Du kannst ihn hereinbitten und hierher führen.«
    Es widerstrebte ihm, den späten Gast auf dem Flur oder in seiner Wohnung zu begrüßen.
    Der Servo bestätigte.
    Alaska blickte durch das Panoramafenster in seine Wohnung. Mehrere indirekte Leuchtquellen wurden aktiviert und warfen ein diskret gedämpftes Licht. Unmittelbar darauf öffnete sich die Tür. Ein Mann in einem schlichten weißen Anzug betrat die Wohnung. Er folgte den optischen Leithinweisen des Servos, sodass er wenige Sekunden später vor Alaska Saedelaere auf der Terrasse stand.
    Der Akone mochte an die hundert Jahre alt sein. Die straff zurückgekämmten schwarzen Haare schimmerten im Schein des Trivid-Monitors. Das Gesicht wirkte schmal, fast asketisch, mit scharfen Linien und dünnen Lippen. Die dunklen Augen blickten pflichtbewusst und emotionslos.
    Bevor der Maskenträger etwas sagen konnte, berührte der Kurier mit den Fingerspitzen der rechten Hand seine Stirn und sagte: »Ich bringe dir die Grüße von Ma’tam Narvan tan Ra-Osar.«
    Alaska nickte verhalten. »Ich danke«, sagte er steif. »Was ... verschafft mir die Ehre?«
    Der Akone griff in eine Tasche seines Anzuges und nahm eine etwa drei Zentimeter hohe Schatulle hervor. Sie klappte auf und offenbarte einen blau glitzernden Kristall.
    »Der Ma’tam lädt dich und andere galaktische Würdenträger in das Akon-System ein«, sagte der Bote. Die Worte klangen, als habe er sie schon Dutzende Male in dieser Reihenfolge ausgesprochen. »Der Speicherkristall enthält die offizielle Einladung und den Legitimationskode zum Einflug in das Akon-System.«
    »Ich ... werde die Einladung prüfen«, sagte Saedelaere und griff nach der Schatulle.
    In den Augen des Akonen glomm zum ersten Mal ein Hauch von Unsicherheit auf.
    »Bitte, richte dem Ma’tam des Regierenden Rates meinen tief empfundenen Dank aus.«
    Munar tan Esar gewann sein kühles Pflichtbewusstsein zurück. »Das werde ich tun.«
    »Ich werde dich zur Tür begleiten.«
    Wortlos ließ sich der Kurier von Saedelaere hinausführen. Im Flur wandte er sich um und sagte: »Ich trage das Bild Drorahs ständig in mir.«
    Alaska Saedelaere wusste, dass dies die neue Standard-Abschiedsformel des akonischen Volkes war. Er nickte. »Ich danke dir für deine Mühe, mir die Einladung persönlich zu überbringen.«
    Der Kurier deutete eine Verbeugung an und entfernte sich.
    Der Maskenträger ging zurück auf die Terrasse und setzte sich. Die Schatulle legte er neben sich auf die Sitzbank.
    Auf den meisten Sendern wurde das Bild eines leicht füllig wirkenden Mannes gezeigt. Er hatte die typisch akonische samtbraune Haut und halblange Haare, die pechschwarz
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher