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Perry Rhodan - 2526 - Die Gespenster von Gleam

Titel: Perry Rhodan - 2526 - Die Gespenster von Gleam
Autoren: Michael Marcus Thurner
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versuchte, diese Dinge zu verdrängen: Gleam war eine Welt von historischem Stellenwert.
    Das Sicherheitsschott stand offen. Eindringlinge hatten es mit gezielten Schüssen aus Thermowaffen mit dem metallenen Boden verschmelzen lassen. Ringsum lagen Trümmerteile zerstörter Allzweckroboter.
    *
    »Die Maahks müssen mithilfe ihrer Gravo-Paks hierher vorgedrungen sein«, mutmaßte Major Shettle. »Es gibt keinerlei Fußspuren.«
    Er sah sich um, ließ die Eindrücke auf sich wirken und suchte nach Hinweisen, die ihm halfen, die Geschehnisse rings um das Kommandodeck genauer zu rekonstruieren.
    Mehrere winzige Reinigungsroboter wuselten aufgeregt hin und her. Zumindest ein Teil der Infrastruktur funktionierte also noch. Mit ein wenig Glück gab es sogar Bildaufzeichnungen, die das Vordringen der Maahks zeigten.
    »Sie sind vor einer, maximal zwei Stunden hier gewesen!«, sagte Anais. Sie deutete auf eine dreidimensional aufbereitete Messsäule: Manche der Metallteile glühten noch.
    Lethem kommentierte Anais’ laut ausgesprochene Gedanken nicht. Sie hatte recht – und auch wieder nicht. Manche der Zerstörungen wirkten weitaus älter. Die Maahks mussten bereits vor einiger Zeit hierher vorgedrungen sein, um die Verteidigungsanlagen Gleams zu desaktivieren. Nun waren sie zurückgekehrt, um die Möglichkeiten des Kommandodecks gegen die anrückenden Terraner einzusetzen.
    Oder?
    Seine Theorie kam ihm nicht stimmig vor, vielleicht weil er seine eigenen terranischen Wurzeln nicht verleugnen konnte. Terraner hätten anders gehandelt. Sie hätten diesen Ort rund um die Uhr kontrolliert, um Neuankömmlinge auf Gleam vom ersten Moment an im Auge zu behalten und gegebenenfalls mithilfe der Waffensysteme zu vertreiben.
    Lethem zuckte die Achseln. Über Mentalitätsunterschiede zwischen Maahks und Menschen konnte er sich später den Kopf zerbrechen.
    »Die Wasserstoffatmer sind womöglich noch im Gebäude«, warnte er seine Leute über Funk. »Geht kein Risiko ein. Weiterhin gilt: Ich will sie lebend!«
    Lethem Shettle aktivierte Schutzschirm sowie Deflektor und betrat den Komplex der Schaltzentrale, Konferenzräume und ehemaligen Unterkünfte der Kommandodecksbesatzung: Dort sah er weitere Zerstörungsspuren an Wänden und Decke.
    Können Maahks geisteskrank werden? Sind sie einer ansteckenden Krankheit zum Opfer gefallen und wüten durch die Station?
    Mehrere Wege führten in den geschützten Kern der Anlage direkt auf eine Glaswand zu, milchig und zerkratzt. Links war die gläserne Trennwand auf breiter Fläche zerschmolzen worden. Die Eindringlinge hatten sich nicht lange aufgehalten und schweres Gerät verwendet.
    Dahinter fanden sich unscheinbar wirkende Gerätschaften. Einige waren zerstört, andere mit roher Gewalt aus den Fassungen gerissen worden.
    Die Zentrale.
    Sie hatten sie erreicht.
    Vorsichtig tastete Lethem über das milchige Glas und tat einen ersten Schritt in den Raum. Es roch verbrannt und verschmort.
    Er ließ das Chaos auf sich wirken. Der Mut wollte ihn verlassen, als er das Ausmaß der Zerstörung sah.
    Nur nicht irritieren lassen! Du bist ein technischer Laie. Jemand wie Adam Carden kann aus Kaugummi, ein paar Streifen Metallfolie und einem ausgelaugten Schwingquarz ein Kleinraumschiff basteln.
    »Kontakt!«, meldete ebenjener Carden, an den der Major gerade noch gedacht hatte, aufgeregt über Funk. »Biosignale!«
    Lethem orientierte sich. Der Korporal war mit zwei Kameraden durch einen Nebeneingang vorgedrungen.
    »Wie viele?«
    »Die Impulse sind verschwommen. Undeutlich. Ich kann sie kaum einordnen. Ich ...«
    Ein Geräusch, das sie alle kannten, brachte das Gespräch zu einem abrupten Ende: Schüsse.
    Jemand hatte auf Carden und seine Begleiter das Feuer eröffnet. Die Stimme im Funk verstummte.

10. Die Soldatin
    28. Februar 1463 NGZ. Stunde vierzehn

    Sie verließen die Zentrale. Anais’ Gedanken überstürzten sich.
    Die Maahks kannten das Kommandodeck bereits, waren aber mit terranischer Bauweise und Logik nur spärlich vertraut. Sie verstanden vieles nicht, was Anais und ihre Kameraden intuitiv als »richtig« erfassten.
    Vorrücken. Gegenseitig Deckung geben. Nach oben, nach unten, zu den Seiten hin sichern. Tempo und Risiko abschätzen, den passenden Mittelweg zwischen Angriff und Verteidigung finden. Die Schutzschirme, so gut es ging, synchronisieren. Deckung suchen, fallen lassen, beiseiterollen, wieder hochkommen. Anais’ Körper akzeptierte die Strapazen, und sie dankte im Stillen den
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