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Perry Rhodan - 2522 - Winter auf Wanderer

Titel: Perry Rhodan - 2522 - Winter auf Wanderer
Autoren: Uwe Anton
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zuvor seit seinem Erwachen in der Medostation bewegt hatte, zu dem Tempel und durch den nächsten Eingang.
    Verblüfft bemerkte ich, dass sich die Säulengänge veränderten, während wir sie passierten. Sie wurden höher, schmaler und lichter und dann wieder kleiner, gedrungener und dunkler. Ich bemühte mich, das verwirrende Phänomen zu ignorieren, zumal ich mir keinen Reim darauf machen konnte, welcher Gesetzmäßigkeit es unterlag.
    Das Konzept ging leicht schwankend, aber zielstrebig weiter. Mir kam ein Raum im Tempelinneren vor wie der andere: quadratisch, leer, langweilig. Ras schien sich aber hier auszukennen oder zumindest genau zu wissen, wo sich sein Ziel befand. Schließlich blieb er vor einer Tür stehen, zögerte kurz, winkte uns und trat hindurch.
    Mondra, Ramoz und ich folgten.
    Die Wände dieses Raums sahen anders aus. Sie schienen nicht aus festem Gestein, sondern aus halbtransparenter, nebelartiger Materie zu bestehen. Aus einem dichten Dunst, der mich an den erinnerte, den wir hatten durchdringen müssen, um überhaupt nach Talanis zu gelangen.
    War das etwa kein normaler Nebel – Nein, normal ist er bestimmt nicht! –, sondern ein unbekanntes Transportmedium? Dass es ES nicht besonders gut ging, bedeutete keineswegs, dass die Superintelligenz uns schon all ihre Geheimnisse und technischen Möglichkeiten verraten hätte.
    Auf der anderen Seite des Raums sah ich eine breite Tür, die sich kaum von der Substanz der restlichen Wand unterschied.
    Tschubai ging wortlos darauf zu. Die Tür schob sich geräuschlos in die Wand. Das Konzept trat durch die Öffnung und verschwand während des Schrittes, mit dem es die Schwelle überwand.
    Ich sah Mondra an. Sie nickte mir zu.
    Genauso wortlos folgten wir dem Mutanten. Unsere Schritte hallten leise in dem leeren Raum. Ramoz stieß ein unbehagliches, wenn nicht sogar warnendes Maunzen aus.
    Ich erreichte die gegenüberliegende Wand. Ich versuchte gar nicht erst, daran zu denken, was mich erwartete, sondern tat einen Schritt durch die soeben wieder entstandene Türöffnung. Der Entzerrungsschmerz war atemberaubend.
    Es wurde dunkel um mich.

3.
    Im nächsten Augenblick umgab mich Helligkeit.
    Meine Umgebung hatte sich abrupt verändert, aber es dauerte eine Weile, bis ich es richtig wahrnehmen konnte. Ich kam von einem Raum in einen anderen, dessen Wände ebenfalls aus grauer, nebelartiger Materie bestanden.
    Bei meinem zweiten oder dritten Schritt schien der Raum sich auszudehnen. Die Nebelwände wichen zurück, aus dem Raum wurde ein großer Saal und dann eine Halle mit einer Decke, die mindestens sechzig Meter hoch wirkte.
    Es war ein ganz eigenartiges Gefühl. Ich schien zu schrumpfen.
    Wollte jemand mir zeigen, wie klein und unbedeutend ich war? Welchen Grund sollte es sonst für diese Veränderung geben? Mir war jedenfalls keiner ersichtlich.
    Ich drehte mich um. Die Tür befand sich plötzlich fünfzig, wenn nicht sogar hundert Meter entfernt, obwohl ich seit der Passage nur vier, fünf Schritte getan hatte. Ich sah, wie Mondra und Ramoz die Halle betraten, winzige Gestalten in beträchtlicher Entfernung.
    Sie schritten drei Mal aus und standen neben mir.
    »Kommt!«, vernahm ich Ras Tschubais Stimme. »Schnell! ES hat alles in die Wege geleitet!«
    Ich drehte mich erneut um und sah den Mutanten in vielleicht hundert Metern Entfernung. Er winkte uns hektisch. Obwohl er eigentlich viel zu weit entfernt war, um es zu erkennen, sah ich genau, dass sein Gesicht überaus besorgt war.
    Verzerrte sich zwischen diesen Nebelwänden der Raum? Und falls diese Vermutung zutraf – warum? Ging es ES mittlerweile so schlecht, dass die Superintelligenz ihre Heimat Wanderer nicht länger stabilisieren konnte?
    Kurz entschlossen packte ich Mondra an der Hand und Ramoz am Schulterhalfter, das Mondra ihm angelegt hatte und er aus freiem Willen trug. Es war mit einem Schirmfeldaggregat ausgestattet, das Normalenergie projizierte. Das Aggregat konnte von Mondra funkgesteuert werden. Jetzt war das Halfter leer, doch bei Bedarf konnte Ramoz auch geringe Mengen an Ausrüstung tragen.
    Wir machten noch einmal drei Schritte und standen direkt neben dem Konzept.
    Ras deutete zurück, dorthin, von wo wir gekommen waren. Ich drehte mich langsam um ... und riss erstaunt die Augen auf. Die Tür, durch die wir diese Halle betreten hatten, hatte sich in ein 50 mal 50 Meter messendes Schott verwandelt, dessen beide Hälften mit beeindruckender Geschwindigkeit in die Wand
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