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Perry Rhodan - 2515 - Operation Hathorjan

Titel: Perry Rhodan - 2515 - Operation Hathorjan
Autoren: Rainer Castor
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schufen, HOL. Als Tamaron – eindeutig legitimiert durch Hochrang-Berechtigung und Krish’un – fordere ich uneingeschränkte Anerkennung. Du hast dich meiner Befehlsgewalt zu unterstellen!«
    »Verweigert, Tamaron! Ich bin nicht in der Lage, Ihre Berechtigung, mir Befehle zu erteilen, anzuerkennen. Einzige Befehlsberechtigung hat ein Maghan.«
    Maghan – der Titel der als Faktor umschriebenen Meister der Insel.
    Etliche Offiziere seufzten. Für die JULES VERNE bestand Gefechtszustand; geschlossene Schotten und Pforten untergliederten die Rumpfzelle in Abertausende Einzelsektoren. Die Mannschaft trug SERUN, hatte die Helme aber noch nicht geschlossen.
    Zwiespalt , signalisierte der Logiksektor. HOL sieht in dir den Tamaron und würde gern – aber die Zusatzprogrammierung ist auf die MdI ausgelegt. Deshalb die gestelzte Formulierung.
    »Kontakt beenden!«, befahl ich und runzelte die Stirn. »Per Fernverbindung ist da nichts zu machen. Lemur-Rechner seiner Art sind stur. Sehr stur!«
    »Aber ein direkter Kontakt könnte ihn vielleicht überzeugen«, grollte Lingam Tennar. »Kennen wir ja. Vorstoß zur Programmierzentrale und so weiter.«
    »Fragt sich nur, ob es diesmal so einfach ist«, murmelte Gucky skeptisch. »Da hatten immerhin die Meister ihre Finger im Spiel.«
    Ich entschloss mich. »Wir fliegen zur Justierungswelt. Keine Hightech! Nur mit Impulstriebwerken, geringe Beschleunigung! Wir sind harmlos und absolut keine Bedrohung.«
    »Verstanden.«
    Die JULES VERNE beschleunigte mit 100 Kilometern pro Sekundenquadrat – bei den Impulstriebwerken hatte die Bearbeitung durch die Metaläufer keine Verbesserung des Maximalwerts ergeben, sondern lediglich den Verschleiß reduziert.
    Da im Normalfall der Trafitron-Antrieb zur Verfügung stand, war auf den Einbau von Aggregaten neuester Bauart mit maximalen Beschleunigungswerten von 220 Kilometern pro Sekundenquadrat verzichtet worden, um weiterhin den Vorteil des geringeren Verschleißes zu haben ...
    Zum Erreichen von fünfzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit wurden 25 Minuten Bordzeit benötigt, während es für einen außenstehenden, ruhenden Beobachter knapp 29 waren. In dieser Zeit legte der Raumer eine Distanz von 112,5 Millionen Kilometern zurück.
    Um die Strecke von fast 14 Milliarden Kilometern bis zur Justierungswelt nach der Beschleunigung mit konstanter Geschwindigkeit zu überwinden, waren zirka 22 Stunden Bordzeit nötig.
    Sollte das der einzige Problemfaktor sein, können wir ihn in Kauf nehmen.
    *
    Nach einer Stunde veränderte sich plötzlich das Raum-Zeit-Gefüge um die JULES VERNE. Schon einige Sekunden zuvor hatten sich die fünf Sonnen abrupt in brodelnde Ungeheuer verwandelt. Gewaltige Protuberanzen schossen weit ins All hinaus.
    Auf normaloptischem Weg war noch nichts zu erkennen, doch die von Shaline in den Hauptglobus eingeblendeten Simulationen waren mehr als besorgniserregend: Konzentrische Kugelwellen aus hochfrequenter und ultrahochfrequenter Hyperenergie gingen im Zehntelsekundentakt von den Sternen aus, rasten überlichtschnell voran und überlagerten einander zu bizarren Mustern.
    Die Wissenschaftler untersuchten die Veränderung, die sie auf Anhieb weder definieren noch spezifi zieren konnten. Die Auswirkungen waren jedoch auf den ersten Blick ersichtlich. Stoßfronten, die denen von Intervallstrahlern ähnelten, ließen die Belastungsanzeige des Paratronschirms abrupt hinaufschnellen.
    Doch damit nicht genug: Raum und Zeit schienen unter dem Einfluss der Hyperkräfte ihre bekannte und vertraute Natur zu verlieren. Zeit mutierte, der Raum verzerrte sich, Masse schmolz und Energie erstarrte.
    Unvermittelt wurden alle Körper durchsichtig. Irreale Funkenreigen formten feurige Rosetten, glutrote und himmelblaue Blasen trudelten dahin, die Luft an Bord erstarrte zum gläsernen Gefängnis. Wogende Nebelschwaden verdeckten die Sicht, Sonnen entstanden blendend grell und verschwanden im nächsten Augenblick. Machtvolle Druckwellen zerrten, Sturmwind heulte, Donnergrollen dröhnte mir in den Ohren.
    Gestalt gewordene Finsternis erschien wie eine zähe Flüssigkeit, wuchs zum düsteren Tsunami, warf Wellen und faltete Gebirge auf. Als verstofflichte Schwärze brandete dieses Etwas gegen Körper, umspülte alles mit schmerzhaft leckenden Ausläufern, deren Eiseskälte mich zittern ließ. Scharf abgetrennt durchzog eine Zone die Zentrale, in der sich auf allen Oberflächen Raureif bildete – nur um im nächsten Augenblick wieder zu
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