Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Perry Rhodan - 2515 - Operation Hathorjan

Titel: Perry Rhodan - 2515 - Operation Hathorjan
Autoren: Rainer Castor
Vom Netzwerk:
entsprach.
    Nicht viel anders sah es im Hyperraum aus. Auch dort waren sämtliche Strukturen aufgewühlt. Permanent rissen und zerrten aus allen möglichen Richtungen die Kräfte am Hantelraumer, drohten ihn vom Kurs abzubringen und rüttelten ihn im wahrsten Sinne des Wortes ziemlich durch. Schon aus Sicherheitsgründen beschränkten wir uns auf kleinste Etappen mit minimalem ÜL-Faktor.
    Einmal materialisierten wir in einem dunklen, gebogenen »Kanal«, der die umgebende Materie des Kota-Nebels scheinbar in zwei Hälften spaltete. Er war an den meisten Stellen rund drei Lichtjahre breit, jedoch nicht komplett dunkel, sondern von parallel laufenden hellen Filamenten durchzogen.
    Der sich anschließende extrem helle, ein Lichtjahr durchmessende Bereich wurde von jungen Sternen mit Energie versorgt und durch die ionisierende Strahlung zum Leuchten angeregt – eine sehr aktive Region mit weiterer Sternbildung.
    Ringsum gab es viele Quellen für starke Radio- und Hyperstrahlung. Ein Detailblick lieferte im Hauptholo das Bild eines Paars jeweils etwa sechs Lichtmonate langer interstellarer Wirbelstürme – die starke Strahlung traf auf die Oberfläche der umliegenden Wolken, verbunden mit gewaltigen stellaren Winden, welche die kühlen Wolken zerrissen.
    Analog zu planetarischen Wetter-Phänomenen führte die große Temperaturdifferenz zwischen der heißen Oberfläche und dem kühlen Inneren der Wolken, kombiniert mit dem Druck des Sternenlichts, zu starken Scherkräften, die die dunklen Wolkenschläuche zu einem tornadoförmigen Gebilde verwirbelten.
    In der Nachbarschaft offenbarte sich eine Vielzahl kleiner Strukturen im interstellaren Medium: kleine dunkle Wolken, kollabierende protostellare Bok-Globulen, die einen Durchmesser von annähernd zwei Lichtmonaten erreichten.
    An anderer Stelle gab es bogenförmige Schockfronten um Sterne, ionisierte Fetzen, Wolkenbüschel, Ringe, Knoten und Jets – alles Zeichen für die hochaktive Natur des Nebels als Geburtsstätte neuer Sterne aus staubigen Molekülwolken.
    Dann war es geschafft. Die letzte Materialisation im Standarduniversum geschah in leicht überhöhter Position zum Ziel, sodass wir von schräg oben darauf blickten.
    Und es war ein grandioses Bild, das die Ortung positronisch aufbereitet lieferte: Vor dem Hintergrund leuchtenden Wasserstoffs, bläulichen Nebeln und dunklen Bändern von Staubansammlungen glühten die fünf blauen Riesensonnen.
    Die Ausmaße des Holoin-Sonnenfünfecks entsprachen einer der Fünfeckseiten beim Kharag-Sonnendodekaeder, allerdings waren hier die Sonnen deutlich größer: Es handelte sich um heiße, blauweiße Riesen vom Typ A9Ia mit einem 154-fachen Durchmesser von Sol – knapp 215 Millionen Kilometer!
    »Auf den ersten Blick scheint es keine Justierungswelt zu geben«, meldete Shaline Pextrel. Sie war ein stiller Typ, wenig auffallend, zurückhaltend, fast schüchtern und schien komplett in der Arbeit aufzugehen. Aber sie entlockte ihren Geräten sogar dann brauchbare Ergebnisse, wenn andere längst aufgegeben hatten oder an den Messergebnissen zu verzweifeln drohten.
    Wenige Minuten lieferte die Leiterin der Abteilung Funk und Ortung in der Tat ein besseres Ergebnis. Erst bei näherer Betrachtung – insbesondere unter Einschaltung des Meta-Orters – habe sie rund fünfzig Millionen Kilometer oberhalb der derzeit nicht aktivierten zentralen Transmitterzone den stationär künstlich verankerten Planeten angemessen.
    »Marsähnliche, rötlich braune Welt mit dünner Stickstoff-Kohlendioxid-Atmosphäre. Keine Achsneigung oder Eigenrotation. Durchmesser: 7080 Kilometer, Schwerkraft: 0,55 Gravos. Kein Mond.«
    Auf meinen Befehl hin ging die JULES VERNE in freien Fall; die Grenze zum Fünfeckumkreis war noch 15 Astronomische Einheiten entfernt.
    »Standardvorgehen?«, flüsterte Tovi.
    »Ist zumindest einen Versuch wert.« Ich räusperte mich, griff ans linke Handgelenk und aktivierte den Kodegeber. »Hyperfunk-Richtspruch auf Lemur-Flottenfrequenz. Wir wenden uns direkt ans Zentralgehirn von Holoin. Sendet die Hochrang-Berechtigung meines Tamratarmbandes.«
    »Verstanden.«
    Fiebernde Spannung, etliche Crewmitglieder beugten sich gespannt vor. Ich atmete tief ein, als wenige Sekunden nach dem Funkspruch die Antwort einging: »HOL spricht – bitte, identifizieren Sie sich.«
    Hol – lemurisch »(Sternen-)Insel «.
    »Halaton kher lemuu onsa.« Gesegnet sei das Land der Väter . »Ich bin Atlan da Gonozal, Nachkomme jener, die dich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher