Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Perry Rhodan - 2507 - In der Halbspur-Domäne

Titel: Perry Rhodan - 2507 - In der Halbspur-Domäne
Autoren: Arndt Ellmer
Vom Netzwerk:
extrem langer, rosafarbener Hals, auf dem ein tellerförmiger Kopf saß. Nein, Rhodan korrigierte sich, eigentlich waren es zwei Teller, mit dem Rand aufeinandergesetzt. An der Doppelkante entlang saßen acht Augen gleichmäßig verteilt. Den Kopf bedeckte rosaroter Flaum, der im Licht der zahlreichen Scheinwerfer und Leuchtelemente einen leicht bläulichen Schimmer aufwies.
    Der Terraner wusste im ersten Augenblick nicht, was er sagen sollte. Was da auf kurzen Stummelbeinchen vor ihm hockte und sich plusterte, war ein avoider Blue. Der Körper und die Gliedmaßen wiesen keine Ähnlichkeit mit den Bewohnern der heimischen Eastside auf, wohl aber der Kopf, der lange Hals und der Schimmer des Flaums.
    Ein paar Hornleisten am Hals bewegten sich probeweise, dann krächzte das Wesen heiser und rief: »Haben wir’s doch noch verlernt. Aber keine Bange. Auch wenn wir nicht mehr fliegen, sind wir trotzdem schneller als jeder dieser bösartigen, schießwütigen, abartigen, unholdigen ... Wie heißen die Kerle noch?«
    »Darturka«, sagte Rhodan. »Du meinst sicher die Darturka.«
    »Die sind es. Lasst sie zu uns auf die Scholle. Sie werden es keine einzige Umrundung des Sonnenasteroiden lang aushalten. Wir treiben sie in den Wahnsinn, bis sie sich gegenseitig umbringen.«
    »Es sind Zuchtsoldaten. Ich glaube nicht, dass sie sich davon ablenken lassen.«
    »Hört, hört! Ein Besserwisser. Aber keine Bange! Wir sind die Unzuchtsoldaten. Uns holt keiner so schnell ein. Warum kommen wir nicht endlich ins Geschäft?«
    »Geschäft?«, fragte Rhodan. »Was habt ihr anzubieten?«
    »Frag lieber, was wir kaufen wollen. Wir sind wegen des Schiffes hier.«
    »Meinst du unser Schiff?«
    »Gewesen, gewesen. Jetzt ist es unser Schiff. Für läppische zehn Milliarden Shnacks gekauft – das sind zwei Milliarden Coronare – und zwei Miniatursonnen obendrauf gelegt. Was sagt du jetzt?«
    Rhodan grinste. »Ein Geschäft funktioniert nur in beiderseitigem Einvernehmen. Und wir haben keinen Vertrag unterschrieben.«
    »Scherzbold! Das haben natürlich wir für euch erledigt.«
    »Unser Schiff ist unverkäuflich. Ein altes Museumsstück und zudem unbezahlbar.«
    »Stimmt. Wir verkaufen es dir nicht zurück.«
    »Mikru?«
    »Ich höre dich, Perry!«
    »Falls einer dieser Wichte versuchen sollte, in dein Inneres vorzudringen, beförderst du ihn sofort in einen ›Konverter‹.«
    »Verstanden!«
    Der Tellerkopf fing bedrohlich an zu wackeln. Die Hornleisten des Halsmunds klackten vernehmlich. Das Kerlchen vollführte einen Luftsprung und landete unsanft auf Rhodans Helm. Mit allen seinen kurzen Extremitäten trommelte es auf ihn ein.
    »Unhold, Scheinheil, Schwarzloch!«, quäkte es von oben herab. »Du willst uns um unser Eigentum bringen, Betrügerich?«
    »Was beschwerst du dich? Du hast dich nicht einmal vorgestellt.«
    »Verzeih! Barch fal Meph dar Fliruch sem Köfer op dam Derf hol Sinten, Sohn des weithin berühmten Meph dar Fliruch sem ...«
    »Halt ein, ich sehe, du stammst aus einem berühmten Nest.«
    »Wieso Nest? Ich bin auf der Eisscholle Alof VI geboren, der Scholle der Könige. Von wegen Nest.«
    Rhodan beschloss, die nutzlose Unterhaltung abzukürzen. »Wenn du erlaubst, ziehe ich mich jetzt zurück. Wichtige Geschäfte ...«
    »Aber beschädige bloß nicht unser Schiff.«
    »Ich habe noch keinen müden Shnacks von euch gesehen.«
    »Gemach, gemach. Oje, da sind die Bettler. Ich muss fort, weit fort ...«
    Das Wesen hüpfte von seinem Kopf zu Boden und ergriff die Flucht. Rhodan wandte sich um und entdeckte eine Gruppe aus vier annähernd humanoiden Wesen. Ihre Körper steckten in Lumpen, anders konnte man die zerschlissenen und schmutzigen Tücher nicht nennen. Die zernarbten, schief geformten Köpfe verbargen sie unter weit ausladenden Kapuzen. Im Schneckentempo näherten sie sich. Als sie vor ihm standen, streckten sie ihm wie auf einen geheimen Befehl ihre rechte Hand entgegen. Diese war wie eine tiefe Schale geformt, mit winzigen Stummelfingern drum herum.
    »Wir bitten um eine milde Gabe«, sagten sie synchron auf ein geheimes Kommando. »Kein Geld, keine Währung, nur eine Passage. Du hast ein Schiff, und wir wollen von hier weg.«
    »Rhodan an Ciono. Wer sind diese Wesen?«
    »Die Wächter von GIGAXON. Das ist angeblich ein Transporthof. Zu Diktyon gehört er nicht. Die Frequenz-Monarchie verfolgt sie in alle Galaxien, behaupten sie. Wir wissen nichts darüber.«
    »Sobald unser nächstes Reiseziel feststeht, informieren
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher