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Perry Rhodan - 2506 - Solo für Mondra Diamond

Titel: Perry Rhodan - 2506 - Solo für Mondra Diamond
Autoren: Michael Marcus Thurner
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oder nach oben hin abgelenkt. Ulocco wich zurück. Mit einem Aktivierungsimpuls weckte er mehrere Gallfliegen aus ihrem Hiatus und schickte sie aus, um Hilfe herbeizuholen. Dann, wieder völlig auf seinen riesenhaften Gegner konzentriert, zielte er auf die Augen. Die glutroten tellergroßen Organe gaben ein leichtes Ziel ab.
    Wiederum nichts. Icho Tolot zwinkerte nicht einmal.
    Tiefe, kreatürliche Angst griff nach Ulocco Lo’tus. Es gab Geschichten, Erinnerungen an Geschichten, die von unbesiegbaren Gegnern handelten. Sie wurden in einem Sagenkreis aus dem Ostviertel von Kyon Megas thematisiert, der sie auch mit dem legendären Planeten Markanu in Verbindung brachte.
    Die Erzählungen handelten von riesigen Kampfkolossen, die keinen Schmerz kannten und unbesiegbar waren, die niemals aufgaben und sich in einen Blutrausch versetzen konnten, der jedwede Grenzen des Denkbaren übertraf.
    Lebo Sa’xanz kam von der Seite und unterstützte ihn im Dauerfeuer. Gemeinsam zielten sie auf das obere Auge des Riesen. Zavian Ta’gris schoss ebenfalls. Icho Tolots Kopf wurde von gelbroten energetischen Lohen eingepackt, deren Hitzewirkung bald im ganzen Raum zu spüren war.
    Der Leibwächter grollte. In ihm steckten Aggressionen, die er kaum mehr unter Kontrolle zu haben schien.
    »Lass mich in Ruhe!«, schrie Ulocco Lo’tus. »Stirb endlich!«
    Mit einem Fingerschnippen wischte Icho Tolot Lebo Sa’xanz beiseite, und als sich Zavian Ta’gris todesmutig zwischen ihn und das Monster stellte, flog auch sie quer durch den Raum.
    Beide krachten sie schwer gegen Wände und rutschten zu Boden. Bewusstlos, tot?
    Ulocco vermochte es nicht zu sagen, und es war ihm auch einerlei. Denn Icho Tolot stand nun vor ihm.
    Ganz nahe.
    So nahe, dass er alles Licht abdeckte.
    »Wo ist die Waffe?«, fragte der Riese und beugte sich zu ihm herab. Ein Maul öffnete sich, in dessen Schlund ein Feuer zu brennen schien.
    Das Tier kam näher. Es war von der Paralysestrahlung unberührt geblieben. Es drängte sich neben Ulocco Lo’tus und musterte ihn mit einer kalten Wut, die ihm deutlich machte, in wessen Magen er sein Leben beschließen würde, sobald ihn Icho Tolot erledigt hatte.
    »Muss ich noch einmal fragen?«, brüllte Icho Tolot.
    Der Raum hallte von seiner Stimme wider, in Uloccos Ohren klingelte es. Ein ausgestreckter Krallenfinger des Giganten fuhr neben ihm sachte und ganz, ganz langsam in die steinerne Wand, mehr als zehn Zentimeter tief.
    »Sie steckt in Fli’puras Magen«, stöhnte er, bevor er zu Boden rutschte, sich zusammenkrümmte und die Hände über den Kopf hob. Das Tier hechelte ihm heißen Atem ins Gesicht.
    Icho Tolot hatte Fli’pura wie eine Puppe hinter sich hergeschleift und schien erst jetzt wieder daran zu denken, wen er da an seinem Arm hielt.
    »Ruf einen Mediker«, sagte er, »er wird ihn nötig haben.« Er schlitzte Kanella Fli’puras Bauch mit einem Finger auf, stocherte mit seltsam anmutender Vorsicht umher, zog schließlich den Schocker hervor – und zerbiss ihn mit seinem grässlichen Gebiss.
    Ulocco Lo’tus fühlte namenloses Entsetzen.

15.
    Mondra Diamond

    Das Erwachen war grauenvoll. Auch wenn sie auf einem wunderbar weichen Bett ruhte und mit einem seidenen Laken bedeckt war – ihr Körper fühlte sich an, als wäre sie von einem Oxtorner windelweich geprügelt und anschließend von Gucky auf einen Freiflug rings um die Spitze der Solaren Residenz eingeladen worden.
    Mondra erinnerte sich, wo sie sich befand. Sie schreckte hoch, verfluchte die Kopfschmerzen, zog sich aus dem Bett. Ihr schwindelte.
    Ramoz sprang auf. Das Tier hatte neben ihrer Liegestatt geruht, den Kopf über die beiden Vorderpfoten gebeugt.
    »...ndra!«, maunzte es, gähnte ausgiebig und schlabberte mit der rauen Zunge über ihre Rechte.
    Hatte sie richtig gehört? Vermochte sich das Tier zu artikulieren, hatte es ihren Namen versucht auszusprechen?
    Reiß dich zusammen, Mädchen, du bist noch nicht richtig bei dir! Sie tätschelte den Kopf des Miniaturtigers, nahm einen Schluck Wasser und torkelte aus ihrem Zimmer.
    Perry Rhodan wartete bereits in der Kommandozentrale von MIKRU-JON. Er grinste sie schief an und küsste sie dann zärtlich.
    »Na, auch schon wach?«, fragte er. »Du siehst grässlich aus.«
    »Sehr charmant! Es trägt halt nicht jeder einen Vitalenergiespeicher mit sich herum.«
    »Schon gut.« Perry winkte ab. Er reichte ihr eine Tasse mit schwarzer Brühe.
    Das Gebräu war einem Kaffee nicht unähnlich, wenn man den
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