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Perry Rhodan - 2506 - Solo für Mondra Diamond

Titel: Perry Rhodan - 2506 - Solo für Mondra Diamond
Autoren: Michael Marcus Thurner
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einen Blick auf Icho Tolot. Der Riese stand bewegungslos da. Er wirkte nicht nur stumpf und geistig unbeweglich, für einen Leibwächter zeigte er auch noch eine gehörige Portion Furcht vor dem Kampf. Es war wohl nur dem Überraschungsmoment geschuldet, dass es die beiden Fremden geschafft hatten, so tief in die Innereien des Gebäudes vorzudringen, bevor sie von ihm und seinen treuesten Wächtern gestellt worden waren.
    »Erweise dich deiner Aufgabe als Marktleiter von Toykana würdig«, unterbrach Perry Rhodan seine Gedanken. Er wirkte ernst, aber auch entspannt. Wie jemand, der sich seiner Sache hundertprozentig sicher war. »Die Halbspur-Changeure benötigen einen fähigen Sachwalter über die Station. Einen, der in der Lage ist, das Marktmonopol meiner Auftraggeber in Kyon Megas zu verwalten. Kannst du dir vorstellen, welch unermesslichen Machtzuwachs diese Aufgabe für dich und die Toyken bedeuten würde?«
    Ja, das konnte er. Dies waren genau jene Worte, auf die er gewartet hatte.
    Ulocco Lo’tus sicherte die Waffe und steckte sie zurück in das Holster. »Womit, sagtest du, handeln die Changeure? Und wie definierst du: unermesslich? «

11.
    Mondra Diamond

    »Mikru?«, wiederholte sie völlig baff. »Darstellung?« Sie schlug ihre Hände vor Brust und Unterleib. Diesmal gehorchte sie ihrem Schamgefühl.
    »Ja.« Die Frau lächelte neuerlich scheu. »Ich bin MIKRU-JON. Ihre Verkörperung, in eine holografische Hülle gepackt, von der ich dachte, dass sie dir gefallen könnte.«
    Mondra sah schweigend zu, wie Mikru ein Schwebetablett in Empfang nahm und nach einem Tiegel griff.
    »Darf ich dich eincremen?«, fragte die Frau und pustete den Deckel des Behälters beiseite.
    »Du machst mich, ehrlich gesagt, ein wenig nervös.« Mondra trat unwillkürlich einen Schritt zurück.
    »Warum?« Mikru zog ein weinerliches Gesicht. »Ich habe alles unternommen, um dir zu gefallen.«
    »An deinem Aussehen gibt es nichts auszusetzen; aber die Art und Weise, wie du bei mir vorstellig wirst, ist ungewöhnlich. – Warum bist du nicht schon früher erschienen?«
    »Bislang war es nicht erforderlich. Doch die Parameter haben sich zu meinem Nachteil verändert.«
    »Haben sie das?«
    Mikru trat näher. Vorsichtig nahm sie einen kleinen Batzen Creme aus dem Tiegel und begann, ihn auf Mondras Schulter zu verteilen. »Ja. Du und Perry Rhodan werden bald Entscheidungen treffen, die auch mich etwas angehen.«
    Die Wirkung des Heilmittels machte sich augenblicklich bemerkbar. Die Verspannung in Mondras Nackenmuskulatur löste sich, die dort großflächig aufgeraute Haut bereitete von einem Moment zum nächsten keine Schmerzen mehr. »Was für Entscheidungen meinst du?«
    »Du hast PERISTERA zum Leben erweckt. Bald werdet ihr den Hof verlassen und versuchen, über die Transferkamine in eure Heimat zurückzukehren. Richtig?«
    »Richtig.« Mondras Verstand arbeitete auf Hochtouren. Sie konnte die Gefährlichkeit dieser Situation nicht einschätzen. Was wollte das Schiff? Hatte die lange Ruheperiode auf ITHAFOR ihrem künstlichen Verstand geschadet? Würde sich MIKRU-JON gegen ihre Nutzer wenden?
    »Ich würde zurückbleiben«, sagte Mikru traurig. »Allein. PERISTERA würde mich einlagern und in einen Winterschlaf versetzen, der wiederum eine Ewigkeit andauern könnte. Oder aber ...«
    »... oder aber die Frequenz-Monarchie erobert den Hof und nimmt dich in Besitz«, setzte Mondra nachdenklich fort. »Mag sein, dass sich die Frequenzfolger für dich interessieren.«
    »So ist es.«
    Mondra drehte sich um und sah der Frau in die Augen. Der Darstellung einer Frau! , korrigierte sie sich. Dies hier ist kein Lebewesen!
    Und dennoch: Sie sah Schmerz. Qual. Vielleicht Furcht, vielleicht auch – virtuelle – Tränen in den Augenwinkeln.
    »Ich kann euch so viel geben«, sagte Mikru. Sie ließ den Tiegel achtlos fallen. »Ich erzähle euch aus der Zeit, als die Halbspur-Changeure den ersten Polyport-Hof entdeckten, als sie sich die Technik der Anthurianer aneigneten und in ihrem Sinne zu wirken begannen. Ich helfe euch, so gut es mir möglich ist. Ich möchte, dass wir Partner oder gar Freunde werden. Wir sind bislang gut miteinander ausgekommen, nicht wahr?«
    Mondra überwand sich und griff nach den Händen der Frau. Sie tastete ins Leere. Mikru war eine Holoprojektion, eine von der perfekten Art. Aber wie , so wunderte sie sich, konnte sie mich dann berühren und einreiben?
    Mikru schien ihre Gedanken erraten zu können. »Ich habe da
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