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Perry Rhodan - 2505 - Der Polyport-Markt

Titel: Perry Rhodan - 2505 - Der Polyport-Markt
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Zieht die Bäuche ein, die Brust raus, Kinn vor. Die Füße werden gleichmäßig und im Gleichtakt gehoben und gesenkt, gehoben und gesenkt. Links, zwo, drei, vier ...«
    Wertvolle Zeit verstrich, Erfolge stellten sich kaum ein. Der Nachmittagsmarkt sperrte in weniger als zwei Stunden zu. Bis dahin mussten sie die angekündigte Ware abgeliefert haben, sonst wurden empfindliche Strafen fällig. Die Händler und Agenten von Toykana schröpften ihre Lieferanten, wo es nur ging.
    »Das sieht ja schon recht gut aus!«, log Mondra nach einer Weile. »Dann kann’s losgehen. Denkt daran: Ich marschiere vorneweg, ihr folgt mir. Ihr bleibt bei eurer Ware und schützt sie. Ich konzentriere mich auf die Umgebung. Ich kann mich nicht auch noch um euch kümmern. Verstanden?«
    »Verstanden!« riefen die Wagokos. Sie stürmten zu Mondra und tätschelten sie zärtlich ab. Sie unterdrückte einen Seufzer.
    Ihre Auftraggeber waren zu klein geraten, um ihr auf den Rücken klopfen zu können. Also luden sie ihre Liebesbekundungen vornehmlich auf Mondras Po ab. Die 900 Duretin erwiesen sich als schwer verdientes Geld.
    *
    Mondra dehnte und streckte ihren Körper während des Marsches, so gut sie konnte. Diesmal würde sie aufgewärmt sein und ihre Physis so in den Kampf einbringen können, wie sie es von sich selbst erwartete. Da und dort zwickte es noch, aber diese Kleinigkeiten ließen sich mithilfe des Medo-Packs des SERUNS in den Griff bekommen.
    Sie hatte sich im Vorfeld ihres Unternehmens über die Hopken und ihre Vorgehensweise schlau gemacht. Selbst die wirr vorgetragenen Berichte der Wagokos reichten aus, um die humanoid wirkenden Wesen mit der quallenähnlichen Körpersubstanz und ihre Methoden zu verstehen.
    Erstens: Die Hopken riskierten nichts. Sie schlugen nur dann zu, wenn sie sich ihrer Sache hundertprozentig sicher waren.
    Zweitens: Sie besaßen eine natürliche Grausamkeit und einen ausgeprägten Spieltrieb. Sie liebten es, mit den Wagokos böse Späße zu treiben.
    Drittens: Wenn sie es geschafft hatten, die Waren der Waschbärigen zu erobern, labten sie sich an ihrer Überlegenheit.
    Viertens: Sie waren schlau genug, den Großteil der Trimian bei den Wagokos zu lassen. Sie wussten, dass die Kleinen auf den Verkauf ihrer Figuren angewiesen waren und immer wiederkehren würden, solange sie gut genug verdienten.
    Fünftens: Aasin und seine Blendbrüder waren Marktwächter. Ulocco Lo’tus drückte also seine Augen zu, solange die Beschwerden über die Hopken nicht allzu laut wurden. Die Wagokos waren dank ihres Naturells leicht ruhigzustellen. An größere oder bedeutendere Händlerkonsortien würden sich die Hopken nicht herantrauen.
    Dies alles ging Mondra durch den Kopf, während sie ihre Schutzbefohlenen durch die Verwaltungshallen ins Freie schleuste. Die Wege der Händler waren andere als jene der Touristen. Sie bewegten sich anfangs durch ausgedehnte Trümmerfelder. Da und dort verbargen sich verkommen wirkende Gestalten zwischen Bergen von Unrat.
    Strandgut , dachte Mondra mit aufwallendem Bedauern, Wesen, die vom Schicksal gestraft und auf den Markt von Toykana gespült wurden. Aus eigener Kraft werden sie es niemals schaffen, sich wieder von hier zu lösen.
    Spar dir das Mitleid und konzentrier dich gefälligst! , ermahnte sie sich. Du kannst nicht das ganze Universum retten und erlösen.
    Unaufhörlich ortete sie mit den Mitteln des SERUNS nach allen Richtungen, hielt Ohren und Augen offen. Das Trümmerfeld war ihrer Meinung nach nicht der geeignete Platz für einen Überfall, aber man konnte nie wissen ...
    Wenn sie die Hopken richtig einschätzte, würden sie auf einem belebteren Platz zuschlagen. In erster Linie, um ihrer Eitelkeit Genüge zu tun; aber auch, um anderen Händlern zu demonstrieren, über welche Macht sie als Wächter der Stadt verfügten.
    Warum musste der Warentransport derart kompliziert vor sich gehen? Warum geschah er nicht mithilfe vollautomatischer und versiegelter Container-Gleiter?
    »Wir können es uns nicht leisten«, antwortete Lanzenkaur auf Mondras Frage. »Außerdem gibt es Traditionen, an die wir uns halten.«
    Traditionen. Meist nicht mehr zeitgemäße, natürlich gewachsene Konventionen, die Aasin und seinen Spießgesellen in die Hände spielten. Die Hopken fühlten sich keinesfalls an irgendwelche Regeln gebunden.
    Wie besprochen, versteckten sich die Wagokos diesmal nicht. Nachdem sie die offene Ebene durchquert hatten, benutzten sie ausgetretene Wege, die auch von
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