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Perry Rhodan - 2504 - Die Hypersenke

Titel: Perry Rhodan - 2504 - Die Hypersenke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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wuchsen, sich ausdehnten, entlang der Oberfläche aufeinander zuwucherten, doch auch nach innen vordrangen.
    »Wir haben bereits die Kontrolle über die meisten Ankervorrichtungen verloren. Die körperlosen Eindringlinge könnten ein Gutteil der Container abkoppeln. Es läge in ihrem Ermessen. Sie tun’s bloß nicht. Noch nicht. Stattdessen ...«
    ... fraßen sich die schwarzen Kleckse weiter wie bösartige Krebsgeschwüre, die ihre Fühler in den digitalen Kreislauf des Schiffes ausstreckten. Hilflos musste Leyharte zusehen, wie sie Metastasen bildeten, Brückenköpfe, von denen aus sie sich sofort wieder verzweigten, um die benachbarten Bereiche zu unterwerfen.
    »Könnte es sein, dass wir den Hemmungsfaktor der Hyperkristalle falsch berechnet haben?«, schrie Sonarte Horiuu gegen das Stimmengewirr im Steuersaal an.
    Die Positronikerin vollführte eine verneinende Geste. »Das ist kein Kristallbrand. Der würde sich linear ausbreiten, nicht exponentiell. Das kommt nicht von innen.«
    »Äußere Einwirkung also.« Leyharte war der Kommandant. Er musste Ruhe bewahren. Zu ihm sahen alle anderen auf. »Was haben wir zuletzt registriert?«
    »Den allen Indikatoren nach harmlosen Kometenschauer«, antwortete der Cheforter. »Und die vollzogene Annäherung des Fremdschiffs, das unserem Hilferuf Folge geleistet hat.«
    »Nahaufnahme!«
    Die Bauform war ihm gänzlich unbekannt. Auf quadratischem Grundriss erhob sich eine schlanke Pyramide, drittelweise leicht tailliert, eingekerbt wie der Körper eines Insekts; ob der geringen Größe unscheinbar, trotz der aufwendig ornamentierten, bronzefarbenen Außenhülle.
    Soeben entstand in der Basis eine Öffnung. Zwei Gestalten in Raumanzügen schwebten hervor und nahmen schnurstracks Kurs auf die ANIAZUU.
    Semfuus Gedanken rasten. Gerade hatte er geglaubt, die Krise gemeistert zu haben.
    Dann war das ominöse Schiff aufgetaucht. Die beiden Fremden, ein vierarmiger Riese und ein dünner Zwerg, sahen nicht nach Enterkommando aus und verhielten sich auch nicht so. Aber wer sonst sollte die hinterhältige, virale Attacke auf das Juwel der Bokazuu in Marsch gesetzt haben?
    »Wir nehmen sie an Bord«, verfügte Leyharte. »Um ihnen Informationen abzuquetschen, und sei es mit Gewalt. Sicherheitsdienst, holt die Waffen aus den Spinden! Haltet die Verdächtigen in Schach. Lasst sie keine Sekunde aus den Augen. Beim geringsten Anzeichen einer feindlichen Handlung ist zu feuern.«

9.
    Gefangen

    Perry Rhodan und Icho Tolot fühlten sich nicht unbedingt willkommen.
    Der Trupp, der sie an der Schleuse empfing, behandelte sie keineswegs wie edle Retter, eher wie Abgesandte einer feindlichen Macht. Wortlos, mit vorgehaltenen Strahlern, wurden sie weiter ins Schiffsinnere getrieben.
    Die Bokazuu waren um die zweieinhalb Meter groß und recht korpulent, die Schotten und Korridore entsprechend dimensioniert. Daher konnte auch der Haluter die schmucklosen, steril wirkenden Gänge aufrecht durchschreiten.
    Man führte die Besucher nicht in die Zentrale – ein weiteres Zeichen dafür, dass sie als potenziell gefährlich eingestuft wurden –, sondern in eine Art Konzertsaal. Die etwa vier Dutzend Reihen wuchtiger Bänke waren unbesetzt.
    Auf dem breiten, schulterhohen Podium befanden sich zwei sehr unterschiedliche Gruppen von Personen.
    Links standen zwei Bokazuu. Sie trugen dieselben grauen Uniformen ohne Rangabzeichen wie Perrys und Ichos Bewacher; allerdings ging aus deren Verhalten hervor, dass es sich bei den beiden auf der Bühne um ihre Vorgesetzten handeln musste. Zu deren Füßen hockte ein schmächtiges Wesen, das bis auf den schlohweißen Vollbart frappierend einem menschlichen Halbwüchsigen glich.
    »Ich bin Leyharte Semfuu, Kommandant dieses Schiffes«, sagte der ältere und massigere Bokazuu. »Dies ist meine Erste Offizierin Sonarte Horiuu.«
    Rhodan verneigte sich, dann stellte er sich und Tolot ebenfalls vor. »Wir kommen von weit her, halten uns erst kurz in eurer Galaxis auf, kennen die Gegebenheiten nur oberflächlich und unterhalten keinerlei Beziehung zu irgendeinem Machtblock. Unser Schiff MIKRU-JON wurde uns von den Andury zur Verfügung gestellt, die sich auch Halbraum-Changeure nennen.«
    Deren Erwähnung bewirkte keine unmittelbare Reaktion. Entweder verstellten ihre Gegenüber sich perfekt, oder sie verbanden nichts mit diesen Namen.
    Letzteres war wahrscheinlicher: Die Changeure hatten sehr zurückgezogen agiert, und so viel Perry wusste, waren die Bokazuu von Kyon

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