Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Perry Rhodan - 2503 - Die Falle von Dhogar

Titel: Perry Rhodan - 2503 - Die Falle von Dhogar
Autoren: Andreas Eschbach
Vom Netzwerk:
völlig freie Hand gelassen! Also bin ich los, habe einen Raum requiriert, von einem Trupp Techniker auf Abhörbarkeit prüfen lassen (das ist Vorschrift, aber in diesem Fall weiß niemand, ob es was bringt: Die ganze Station ist rätselhafteste Technik, und theoretisch können alle Wände Ohren und Augen haben, die wir nicht bemerken) und dann ein paar Roboter losgeschickt, Tische und Stühle anzuschleppen ... Hat was, wenn man sagen kann: »Ich komme im Auftrag von Minister Bull!«
    Bull hat mich auch noch mit ein paar Spezialaufgaben betraut, aber über die will ich lieber nichts schreiben, aus Sicherheitsgründen.
    Alles in allem kann man sagen, dass das jetzt meine große Chance ist; eine Chance, wie man sie nur einmal im Leben kriegt. Wenn ich mich jetzt bewähre, dann ...
    Ich muss schließen, gerade kommt eine Nachricht von Milton DeBeer, dem Chefwissenschaftler. Irgendwas Sensationelles ist passiert; ich muss sofort los. Das nächste Mal mehr!
    Dein Lech
    *
    »Ich nehme an, wir werden trotzdem strengstes Stillschweigen bewahren?«, fragte Leutnant Lech Hallon.
    »Wie kommst du auf die Idee?«, fragte Bull zurück.
    Sie waren unterwegs zu Milton DeBeer und seinen Leuten, die sie mit der wahrhaft aufsehenerregenden Neuigkeit aufgeschreckt hatten, sie hätten den Polyport-Funk der Station unter Kontrolle gebracht. Unter Kontrolle, das hieß, dass sie nicht länger nur passiv empfangen konnten – das konnten sie schon seit einer ganzen Weile –, sondern auch senden. Hatte DeBeer zumindest behauptet, und der Chefwissenschaftler der Liga Freier Terraner war nicht bekannt dafür, Behauptungen übertrieben leichtsinnig aufzustellen. Trotzdem – die Erfahrungen eines langen Lebens hatten Bull gelehrt, sich derartige Dinge erst anzuschauen, ehe er ein Urteil fällte.
    »Wenn wir aktiv Funksprüche absetzen«, erklärte sein junger Ordonnanzoffizier, »würden wir die Aufmerksamkeit eventueller Feinde erregen.«
    »Natürlich.« Bull nickte.
    Sie trugen SERUNS. Zwar nur die Standardausführung, aber schon die war hinreichend schwer und unbequem, um die Erschwerniszulage in der späteren Soldabrechnung für diesen Einsatz hier zu rechtfertigen. Aber Bull hatte aus Sicherheitsgründen die Anweisung gegeben, jeder Mann und jede Frau – und natürlich auch die paar naturalisierten Fremdweltler, die der Elitedivision angehörten – habe durchgehend den SERUN zu tragen. Wobei »durchgehend« so viel hieß wie: voll einsatzbereit in jeder wachen Minute. Wer Freiwache hatte und schlafen wollte, durfte den Rückentornister ausklinken, vorausgesetzt, dieser blieb griffbereit. Und wer duschen zu müssen meinte, war gehalten, das möglichst schnell zu erledigen.
    Dummerweise, dachte Bull, konnte man so eine Anweisung nicht geben, ohne sich selbst auch daran halten zu müssen.
    »Und in unserer Situation«, fuhr Lech Hallon fort, »wäre es nicht gut, Aufmerksamkeit zu erregen.«
    Sie erreichten einen großen Raum auf dessen umlaufender Galerie. Unten waren Wartungsroboter damit beschäftigt, TARA-VII-UH-Kampfroboter zu warten, und ein halbes Dutzend Techniker damit, die Wartungsroboter mit nicht jugendfreien Bezeichnungen zu belegen. Auf der Galerie herrschte reges Kommen und Gehen höchst beschäftigt wirkender Leute, die ihn, den Verteidigungsminister und Oberkommandierenden, nur mit einem knappen Kopfnicken grüßten und seinen jungen Begleiter überhaupt nicht.
    »Denkst du nicht«, meinte Bull, während sie die Rampe nahmen, die zum Transferdeck von ITHAFOR-2 hinaufführte, »dass wir durch die Eroberung dieser Station bereits ausreichend Aufmerksamkeit auf uns gelenkt haben?«
    Dieses Argument schien Hallon zu verblüffen.
    »Ähm«, machte er. »Ja. Das stimmt natürlich auch wieder.«
    Bull warf seinem jungen Ordonnanzoffizier einen raschen, prüfenden Blick zu. Der Leutnant war wirklich jung. Bull hegte keine Vorurteile gegen junge Leute – zumindest bemühte er sich, keine zu hegen. Ohne Zweifel war Leutnant Hallon hervorragend ausgebildet – Raumakademie Terrania, Abschluss mit Bestnoten, alles, was man brauchte, um egal wo Karriere zu machen –, aber man merkte ihm eben an, dass er noch nicht ganz trocken hinter den Ohren war.
    Andererseits konnte er »lesen und schreiben«, wie das normale Soldaten nannten: Männer und Frauen, die stolz darauf waren, ihre Strahler mit verbundenen Augen und notfalls mit einer Hand in Sekundenschnelle zerlegen, reinigen und wieder zusammenbauen und anschließend einer Mücke aus
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher