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Perry Rhodan - 2503 - Die Falle von Dhogar

Titel: Perry Rhodan - 2503 - Die Falle von Dhogar
Autoren: Andreas Eschbach
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ehesten Erfolg versprach.
    Zorn machte blind. Doch Blindheit konnte er sich nicht leisten – zu heikel war die Aufgabe, die vor ihm lag, und vor allem deren potenzielle Bedeutung. Es ging ja nicht um ITHAFOR allein, sondern darum, dass das Distribut-Depot die einzige Station dieser Größenordnung in der ansonsten durch Höfe so gut wie unerschlossenen Galaxis Milchstraße war. ITHAFOR war wichtig, weil nur darüber die drei Verlorenen Höfe in der Milchstraße, von denen man wusste, wenigstens theoretisch erreichbar waren. Von einem der Verlorenen Höfe stand inzwischen fest, dass er noch existierte, und auch, wo er sich befand – im Heimatsystem der Terraner nämlich, einem Standort der Klasse 1, der an sich für die Monarchie schon von äußerstem Interesse war.
    Eine Vielzahl von Gesichtspunkten also, die es zu bedenken und gegeneinander abzuwägen galt. Der wichtigste darunter war zweifellos der, dass jeder Verlorene Hof eine Chance darstellte, die so dringend gesuchte Spur zum PARALOX-ARSENAL zu finden. Darüber brauchte man nicht zu diskutieren. Die Sicherheit der Höfe hatte absoluten Vorrang.
    Leider erlegte ihnen das, was die Rückeroberung ITHAFORS anbelangte, auch empfindliche Zwänge auf. Das Distribut-Depot musste so unversehrt wie möglich wieder unter Kontrolle gebracht werden. Er verfügte über die Erlaubnis von höchster Stelle, die Terraner notfalls gänzlich zu vernichten, aber der Verlorene Hof, den sie in Besitz hatten, musste unversehrt bleiben.
    »Du darfst gehen«, beschied er dem letzten Okrivar, dessen Bericht an ihm vorbeigerauscht war, und erhob sich. Der Okrivar verbeugte sich. »Nächster Zwischenstopp, sobald wir die Randzone erreicht haben. Anschließend nähern wir uns ITHAFOR bis auf dreißig Lichtjahre. Ihr werdet mich benachrichtigen, sobald wir diese vorläufige Endposition erreicht haben.«
    *
    Die Nachricht traf früher als erwartet ein. Sinnafoch saß tief in Frequenzmeditation versunken, als der Bote kam, ein nervöser, graupelziger Slitare, der ihm kaum bis zur Leibesmitte gereicht hätte, wenn er sich aufrichtete – was er in Gegenwart des Frequenzfolgers aber natürlich nicht wagte.
    Sinnafoch kehrte in die Zentrale zurück und nahm seinen Platz ein. Die Schirme zeigten das beeindruckende Panorama des überdichten Sternhaufens, in dem ITHAFOR seit Ewigkeiten verborgen lag, und eine dreidimensionale Kartenprojektion illustrierte die räumliche Situation.
    Sinnafoch studierte das Bild. Der Verband der vierundzwanzig DC-Schlachtlichter war durch eine Gruppe blutrot leuchtender Punkte gekennzeichnet, ITHAFOR durch ein dunkelgrünes Ellipsoid.
    Zu wenig , pulste die Induktivzelle. Zu schwach. Zu stolz.
    Anpassungsschwierigkeiten. Unmittelbar nach der Implantation musste sich das Gleichgewicht zwischen Induktionsdamm und Normalhirn erst einspielen. Ein Nachteil, aber damit würde er fertig werden.
    Außerdem war der Induktionsdamm kein Ratgeber , sondern ein Infrage-Steller . Es war seine Aufgabe, Gegenpositionen zu vertreten. Entscheidungen dagegen lagen allein bei ihm, Sinnafoch.
    »Und?«, herrschte er den für Ortung und Aufklärung Verantwortlichen an. »Was für Schutzvorkehrungen haben die Terraner getroffen?«
    »Wir orten nichts, Frequenzfolger«, erwiderte der Okrivar mit einer tiefen Verbeugung.
    »Nichts? Sie müssen doch inzwischen imstande gewesen sein, Raumschiffe nachzuholen!«
    »Es erscheint uns auch merkwürdig, Frequenzfolger, und schwer erklärlich. Nach den uns vorliegenden Daten handelt es sich bei der Strecke zwischen ihrem Heimatsystem und ITHAFOR jedenfalls nicht um eine für sie technisch grundsätzlich unüberwindliche Distanz.«
    »Das hieße, dass sie nicht daran gedacht haben ...?«, überlegte Sinnafoch leise und spürte, wie sein Induktionsdamm sofort die gegenteilige Annahme aufstellte: Sie haben daran gedacht. Sie haben Raumschiffe herbeordert.
    Was im Umkehrschluss hieß, dass sie sich vielleicht gut darauf verstanden, Raumschiffe zu tarnen ...

4.
    ITHAFOR
    14. Januar 1463 NGZ:
    kurz vor Mitternacht

    Liebe Katarissa,
    ich kann wieder nicht schlafen. Ich liege auf meiner Pritsche, starre an die Decke, nicke ab und zu ein und träume dann so grässliches Zeug, dass ich schweißnass hochfahre. Von der Abwehrschlacht auf dem Deck von ITHAFOR-2, immer wieder.
    Dieses Bild geht mir nicht aus dem Kopf, dieser Moment, als einer der Darturka vor meinen Augen starb. Er kam direkt auf mich zu, ein Koloss, größer und massiger als ein Ertruser,
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