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Perry Clifton und die Insel der blauen Kapuzen

Perry Clifton und die Insel der blauen Kapuzen

Titel: Perry Clifton und die Insel der blauen Kapuzen
Autoren: Wolfgang Ecke
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suchen, um zu finden, was Mallory vorhin so interessiert hat. Er reicht das Glas zurück.
    „Besten Dank, Professor...“
    „Würden Sie mir nicht sagen, was ich für Sie tun kann?“
    „Umgedreht wird auch ein Schuh daraus“, lächelt Perry Clifton den nervösen Mallory an. „Wir wollen sozusagen etwas für Sie tun, lieber Professor.“
    „Wie soll ich das verstehen?“
    „Wir sind hier, um Ihnen ein Geschäft vorzuschlagen. Ein klares, einfaches Geschäft.“
    „Ich wüßte nicht...“
    „Sie wissen nicht? Aber lieber Professor. Oder sollen wir besser sagen ,lieber Bibliothekar’?“
    Mallorys Hände tasten nach einer Sessellehne. Doch Perry Clifton spricht schon weiter: „Wir kamen nach Turny, um hier einer Spur nachzugehen. Wir hatten keine Ahnung, daß wir hier sogar auf die Kommandozentrale stoßen würden...“
    „Ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen, Mister Clifton. Das muß ein Irrtum sein. Schließlich habe ich Ihnen doch, und Ihnen auch, Mister Forrester, Gastfreundschaft gewährt und — vergessen Sie nicht, daß ich es war, der Sie von Little Stone geholt hat.“
    Perry Clifton sieht auf die Uhr.
    „In genau sechs — nein, in sieben Minuten werden in Plymouth Ihr ehemaliger Zellengenosse Mike Pieter Brown und seine Kumpane hochgehen. Er wird nur zu gern alles in Ihre Schuhe schieben, Mister Mallory.“
    Mallory greift nach seinem Hals. Mit erstickter Stimme beginnt er zu sprechen. Clifton und Forrester müssen schon genau hinhören, um ihn zu verstehen.
    „Sie können mir nichts beweisen... Gar nichts. Alles nur Bluff...“
    Forrester schüttelt den Kopf.
    „Aber, aber, Mister Mallory, wie können Sie so etwas behaupten. Daß wir nicht bluffen, haben Sie doch längst festgestellt. Oder haben Sie Ihre Beobachtung des Wassers schon wieder vergessen? Das ist ein Boot der Seepolizei. Und ein zweites Boot wartet auf der Südseite der Insel!“
    „Ein Irrtum, alles ein Irrtum.“
    „Nun ja, kommen wir zum Geschäft“, sagt Perry, „Sie könnten eventuell mit einem blauen Auge davonkommen. Sie beteiligen uns an Ihren Geschäften... dann könnten Tom Forrester und ich vergessen, was wir über Sie herausgefunden haben.“
    Mallorys Luftholen ist ein einziges Krächzen. Und dann zuckt er zusammen. Perry wirft einen raschen Blick auf die Uhr; es hat geklingelt. Mallory will schon einen schnellen Schritt zur Tür hin tun, doch Perry Clifton erhebt sich und schüttelt kaum merkbar den Kopf. Dazu sagt er: „Geht nicht, Sie müssen schon hierbleiben, bis wir unser Geschäft abgewickelt haben.“
    Sie hören von draußen drei erregte Stimmen. Eine davon gehört der Putzhilfe Mallorys. Dann wird die Tür auf gerissen: Jack Casy und Joe Porter stürzen mit hochroten Köpfen herein.
    „Was soll der Brief, Chef?“ ruft Joe Porter aufgebracht. „Sie können uns doch nicht so einfach aus dem Geschäft aussteigen lassen... Und warum sollten wir nicht telefonieren? Und warum bestellen Sie uns am hellichten Tag hierher?“ Der Inselpolizist hat zu jedem Wort Porters eifrig genickt.
    Mallory steht hilflos und mit hängenden Schultern vor seinen Getreuen, die erst jetzt wahrnehmen, daß er nicht allein ist.
    Perry Clifton wendet sich kalt lächelnd an Joe Porter.
    „Tut mir leid, Mister Porter, daß ich Sie und den wackeren Hüter des Gesetzes mit einem falschen Brief hierher gelockt habe...“
    Porter beugt sich nach vorn. Ihm fallen fast die Augen aus dem Kopf, als er stotternd fragt: „D-der Brief w-w-war von Ihnen?“ Auch Jack Casy ist bleich geworden, und man sieht ihm an, daß er sich am liebsten in ein Mauseloch verkriechen möchte.
    Da klingelt es zum zweiten Mal.
    Wieder hören sie ein kurzes Wortgefecht, und wieder wird die Tür aufgerissen.
    Mallorys Augen bohren sich haßerfüllt in die Eintretenden. Ein plötzlicher Wutanfall läßt ihn erzittern. Er schüttelt drohend die Fäuste.
    „Tim Allen und Gary... Was wollt ihr hier?... Ich denke. Sie sind bei Ihrer Schwester in Sheffield? Warum sind Sie nicht verschwunden und haben Ihren sauberen Sohn mitgenommen?... Er hat uns alles eingebrockt... alles, Mister Allen, alles... alles... alles!“
    Mallory zeigt auf Clifton und Forrester.
    „Da, sehen Sie sich diese Gentlemen an, Mister Allen. Sie wollen uns schonen. Sie wollen das, was sie herausgefunden haben, zu barem Gelde machen. Sie wollen beteiligt werden, Mister Allen. Und warum das alles? Weil Ihr sauberer Sohn eine Spieluhr verkaufen mußte... Uns bleibt nichts weiter übrig, als zu
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