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Perry Clifton und die Insel der blauen Kapuzen

Perry Clifton und die Insel der blauen Kapuzen

Titel: Perry Clifton und die Insel der blauen Kapuzen
Autoren: Wolfgang Ecke
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Dran an, ohne dabei einmal Luft zu holen.“
    Perry grinst. „Sie reden von diesem Makler Clifford Wright.“
    „Ja. Er hat das Haus tatsächlich vermietet. Und zwar im Auftrag einer gewissen Mrs. Woodly. Einige kleine Schönheitsfehler hat die Sache allerdings: der Maler war kein Selbstmörder und der Mieter heißt nicht Mallory.“
    Perry stutzt. „Nicht Mallory?“
    „Nein, Joe Porter hat das Haus für Mallory gemietet.“
    Perry Clifton schüttelt den Kopf. „Komisch, das hätte ich nicht gedacht... obwohl natürlich... hm, das könnte stimmen... Ich erkläre Ihnen gleich, was ich denke. Und wie war’s bei Billy Wark? War der Riese Matheo ein gutes Druckmittel?“
    „War er! Wark hatte ihn in guter Erinnerung. Und ich glaube auch nicht, daß er mir etwas verschwiegen hat.“
    „Er hat Ihnen also Namen von Kapitänen nennen können?“
    „Ja. Drei insgesamt, von denen er glaubt, daß sie zu krummen Sachen bereit sind. Der erste hieß... Moment...“ Tom Forrester wühlt in seiner Hosentasche. „Hier, ich habe sie aufgeschrieben. Einer heißt Chester Roß...“
    Perry schüttelt den Kopf.
    „Der zweite Barney Coleman und der dritte Mike Pieter Brown.“ Diesmal nickt Perry. „Das ist unser Mann. Mike Pieter Brown, der irische Kapitän mit dem gar nicht irischen Namen. Er ist auch der Schlüssel zum Mallory-Geheimnis. Und wissen Sie, wo Mallory war, bevor er sich Professor nennen ließ?“
    „Ich bin gespannt!“
    „An der Universität in Cambridge.“ Tom Forrester scheint enttäuscht zu sein. „Also doch Professor. Und ich dachte schon, Sie kämen mit einer ganz anderen Überraschung.“
    „Mallory war in Cambridge nicht Professor, sondern einer der Bibliothekare. Man hat ihn gerade noch rechtzeitig verhaften können. Ein paar Monate später, und die letzten wertvollen Bücher wären für immer verschwunden gewesen. Mallory hatte bereits damit begonnen, die unter besonderem Verschluß befindlichen kostbaren Erstdrucke zu verhökern.“
    „Und alles wegen seiner Steine?“
    „Ja. Er war bekannt für seine Leidenschaft und stellte sogar hochgeschätzte Expertisen aus. Auf der anderen Seite fälschte er die Ausleihzettel ganz stümperhaft. Es ist ein Wunder, daß man ihm nicht schon viel früher auf die Schliche kam. Und nun zu Mike Pieter Brown, dem irischen Kapitän. Brown saß fünfzehn Monate lang gemeinsam mit Mallory in einer Zelle. Wie Sie sehen, sind seine Vorstellungen von einem erfolgreichen Leben auf fruchtbaren Boden gefallen.“
    „Ja, aber wie kommt Mallory ausgerechnet nach Turny?“
    „Das ist eine eigene Geschichte. Ich werde sie Ihnen nachher erzählen. Bleiben wir zunächst noch bei Brown. Er wurde ein halbes Jahr vor Mallory entlassen und arbeitet heute für die Coork-Reederei in Irland.“
    „Als Kapitän?“ fragt Tom Forrester ungläubig.
    „Ja, als Kapitän. Die Coork-Reederei — übrigens ein sehr kleines Unternehmen — gehört einer alten Menschenfreundin, die nur an das Gute glaubt. Leider hörte Brown davon und bewarb sich. Mrs. Coork stellte ihn prompt ein. Seitdem ist Brown Chef des kleinen Dampfers Blue Flower, der unregelmäßig zwischen Irland und Plymouth verkehrt. Transportiert hauptsächlich leichte Fracht.“
    „Und Sie glauben, daß die Blue Flower jenes Schiff ist, das das Diebesgut aus Plymouth schafft und später an Joe Porter und seine Männer übergibt?“
    „Es gibt überhaupt keinen Zweifel daran. Wir haben die Auslaufzeiten der Kapuzenmänner mit denen der Blue Flower verglichen. Sie stimmen haargenau überein.“
    „Großartig! Hat man schon einen Verdacht, wer das Diebesgut auf die Blue Flower bringt und es später von den Turnyleuten übernimmt?“
    „Diese Frage, Mister Forrester, wird wohl morgen um 15 Uhr geklärt werden. Zu diesem Zeitpunkt läuft Mike Pieter Brown in Plymouth ein. Sie können sicher sein, daß er den Verdacht, alles allein gemacht zu haben, nicht lange auf sich sitzen läßt. Er wird die Leute, von denen er sich keine Hilfe verspricht, ohne weiteres verpfeifen.“
    „Rechnen Sie Mallory dazu?“
    „Nein. Aber das kann uns ja nicht weh tun. Denn für Mallory ist die Zeit morgen ebenfalls abgelaufen.“
    „Er wird alles leugnen.“
    „Er wird gestehen, Mister Forrester!“
    Tom Forrester sieht seinen Kollegen maßlos erstaunt an.
    „Warum sind Sie so siegessicher?“
    „Weil ich einen wunderschönen Plan habe. Da bleibt ihm gar nichts anderes übrig, als die Katze aus dem Sack zu lassen. Chefinspektor Pearson wird
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