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Perry Clifton und das ungewöhnliche VErmächtnis

Perry Clifton und das ungewöhnliche VErmächtnis

Titel: Perry Clifton und das ungewöhnliche VErmächtnis
Autoren: Wolfgang Ecke
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dazu eine Menge Geld brauchte, überfiel ich die Seemannsbank in Southampton. Aber ich war nicht geschickt genug. Sie erwischten mich, und ich mußte wieder für sechs Jahre ins Gefängnis. Auch ein zweiter Versuch schlug fehl. Und plötzlich war ich alt. Aber Sie sind noch ein junger Mann. Und Sie waren der einzige, der mir in den letzten zwanzig Jahren Gutes getan hat. Ich durfte bei Ihnen sein, statt bei der Polizei. Nun ist für mich die Zeit des Dankeschönsagens gekommen. Sie sollen mein geheimnisvolles und wertvolles Erbe bekommen. Ich habe dem Gefängnisarzt gesagt, daß Sie alle meine Sachen bekommen sollen, wenn ich tot bin. Sie finden, eingenäht im Rücken meiner karierten Jacke, die Hälfte der Lageskizze des gesunkenen Schiffes. Suchen Sie Jack Turners Sohn in Wolverhampton auf. Vielleicht ist er inzwischen auf die andere Hälfte gestoßen. Und wenn nicht, dann versuchen Sie es mit meiner Hälfte allein. Die mit Gold und Diamanten gefüllten Kassetten, es sind vier, haben die Größe von 20-Liter-Kanistern. Sie befinden sich im Vorschiff, wo unser Logis war.
    Eines müssen Sie mir versprechen: Wenn Sie auf Luke Williams treffen, dann schaffen Sie ihn bitte ins freie Meer. Tote Seeleute, die in ihrem untergegangenen Schiff eingeschlossen sind, finden keine Ruhe. Leben Sie wohl, und Dank. David Maxwell.“
    Mike: (leise / erregt) Vier Kanister voll Gold und Diamanten... Das sind ja Millionen, Rob. Wo hat er das alles her?
    Cartland: Er hat nie davon erzählt.
    Mike: Dieser Luke Williams... Ich meine, der da mit untergegangen ist, ist doch Quatsch, was? Wer soll den nach so vielen Jahren im Wasser noch erkennen?
    Cartland: Ist ein weiter Weg bis zu den Millionen, Mike. Dazwischen liegen die zwei Hälften der Lageskizze und eine Menge Wasser. Und noch mehr Zeit...
    Mike: Ja, die Lageskizze... Wenn man wenigstens eine Hälfte hätte...
    Cartland: Richtig, du bist doch verdammt flink im Denken. Zum Beispiel die von diesem Mister Clifton in London...
    Mike: (aufgeregt) Du meinst die, die in der Jacke eingenäht ist...
    Cartland: Ja, Mike, die meine ich... Und ich glaube, so schlecht stehen unsere Chancen gar nicht.
    Mike: Sieht aus, als hättest du eine brauchbare Idee...
    Cartland: Ich versuche logisch zu denken. Da kriegt dieser Clifton in London von der Gefängnisdirektion die Mitteilung, daß er David Maxwells Klamotten geerbt hat. Wie reagiert er? Er wird eine von drei Möglichkeiten vorschlagen.
    Mike: (verständnislos) Wieso drei?
    Cartland: Die erste: Er sagt, ist gut, ich komme und hole die Sachen ab. Die zweite: Er fragt, wäre es möglich, daß Sie mir die Sachen herschicken? Die dritte: Er lehnt dankend ab und schlägt vor, seine textile Erbschaft entweder auf den Abfall zu werfen und zu verbrennen oder aber der Heilsarmee zu schenken.
    Mike: (verblüfft) Du hast recht, das ist eine verdammte Zwickmühle. Was nun?
    Cartland: Ich fahre nach London, besuche diesen Mister Clifton und halte Ohren und Augen offen. In einem nämlich, Mike, bin ich im Vorteil: Solange er den Brief nicht kennt, so lange weiß er nichts von dem eingenähten Plan.
    Mike: Hm...
    Cartland: Was ist? Warum so nachdenklich? Gefällt dir was nicht?
    Mike: Vielleicht erwartet er dich schon, Rob. So was mußt du einkalkulieren.
    Cartland: Wie, zum Teufel, soll er mich erwarten können? Das erklär mir mal näher!
    Mike: Es könnte doch sein, daß ihm die Gefängnisdirektion bereits mitgeteilt hat, daß ein gewisser Robin Cartland mit einem erklärenden Brief an ihn unterwegs sei.
    Cartland: (klopft sich vor die Stirn) Natürlich, an diese Möglichkeit habe ich nicht eine Sekunde lang gedacht... (überlegt) Aber trotzdem, das wäre nicht weiter schlimm. Genaugenommen würde es überhaupt nichts ändern.
    Mike: Und wenn dieser Clifton Maxwells Sachen schon hat, was dann?
    Cartland: Dann werde ich ein bißchen auf die Tränendrüsen drücken. Als Erinnerungsstück an meinen langjährigen Zellengenossen und Freund David wünsche ich mir seine karierte Jacke. Ich möchte wetten, daß dieser Bursche in London ein Seelenfreund ist, sonst hätte er den alten Stromer ja nicht bei sich aufgenommen... Aber jetzt meine wichtigste Frage, Mike: Wollen wir den Schatz zusammen heben — oder hast du andere Pläne?
    Mike: (lächelnd) Hättest du mir so viel davon erzählt, wenn du dir nicht sicher gewesen wärst, daß ich dabei bin?
    Cartland: Stimmt, ich habe auf dich gebaut.
    Mike: Ich wiederhole: Ich bin dabei. Auf Gedeih und Verderb!
    Cartland:
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