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Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern
Autoren: Anne McCaffrey
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Zuschauer machten ihm respektvoll Platz.
    »Er hat mir gar nicht zugehört!« schrie Dushik, aber vergebens, der Verwalter ließ sich nicht umstimmen.
    »Er hat mich nicht verstanden.«
    »Drei Tote, nur weil du die Fäuste nicht zurückhalten kannst, Dushik, das ist einer zuviel. Du hast gehört, was Baron Oterel sagte.« Drei kräftige Männer packten Dushik mit hartem Griff.
    Er wurde in die Kaserne zurückgeführt, wo er seine Sachen zusammenpacken durfte, dann sperrte man ihn über Nacht in die kleine Arrestzelle an der Rückseite des Stalls. Nicht einmal Baron Oterel hätte seinen Männern zugemutet, auf ein Fest zu verzichten, um einen unerwünschten Mann an die Grenze zu bringen. Doch auch am nächsten Morgen waren seine Begleiter weder sehr gesprächig, noch verziehen sie ihm den langen Marsch.
    »Komm nie wieder nach Tillek zurück, Dushik«, sagte der An-15
    führer zum Abschied.
    Doch im letzten Augenblick überreichte er ihm sein Schwert, sein langes Messer und einen Sack mit Reiseproviant.
    *
    Nach sieben Planetenumläufen hat man sich mit Fax' widerrechtlichen Eroberungen mehr oder weniger abgefunden -
    außer in der Harfnerhalle.
    Meisterharfner Robinton erhält immer wieder besorgnis-erregende Berichte von seinen Harfnern und mißtraut dem gespannten Frieden.
    Fax ist ehrgeizig, und da alle Burgen außer Ruatha unter seiner brutalen Verwaltung gedeihen, ist es durchaus möglich, daß er irgendwann den Blick nach Osten richtet, auf die weiten, fruchtbaren Ebenen und die Bergwerke von Telgar. Als sei er sich der Überwachung durch die Harfnerhalle bewußt, hat Fax begonnen, alle Harfner mit den fadenscheinigsten Begründungen von seinen Höfen und Gildehallen zu verweisen.
    Was immer die Kinder von den Harfnern lernen können, sagt Fax, werden ihnen in Zukunft seine Beauftragten beibringen.
    Er hat der Autorität getrotzt - und Erfolg gehabt.
    Wogegen wird er sich als nächstes auflehnen ?
    Es ist, als verbreiteten die Winde, die über den Nordkontinent fegen, eine Seuche über das Land, denn auch andere begehren auf gegen die alten Sitten und Gebräuche. In Ista, gewiß einer der konservativsten Gegenden, widersetzt sich ein junger Mann der Autorität seines Vaters ...
    *
    »Es ist mir egal, ob seit den Ersten Aufzeichnungen sämtliche 16
    Generationen dieser Familie glücklich und zufrieden auf der Palisadeninsel gelebt haben - ich möchte mich auf dem Festland umsehen!«
    Toric unterstrich die letzten vier Worte mit nachdrücklichen Faustschlägen auf den langen Küchentisch. Sein Vater, Meister der Fischergilde, war anfangs schockiert, doch allmählich geriet er in eisigen Zorn darüber, daß ihm sein Zweitältester Sohn öffentlich -
    vor seinen jüngeren Geschwistern und den vier Lehrlingen - die Stirn bot.
    »Auf Pern gibt es noch einiges mehr als diese Insel und Ista.«
    »Aber Toric!« schaltete seine Mutter sich entsetzt ein.
    Immer wieder hatte sie ihm begütigend zugeredet und auch versucht, ihren aufgebrachten Gatten zu besänftigen.
    »Und wie, wenn ich fragen darf« - sein Vater hob die Hand, um seine Frau zum Schweigen zu bringen -, »wie willst du außerhalb dieser Gildehalle dein Leben fristen?«
    »Ich weiß es nicht, Vater, und es ist mir auch gleichgültig, aber keine Sorge, ich werde dir nicht zur Last fallen, weil ich nicht den Rest meines Lebens hier verbringen werde!«
    Toric stieg über die Bank, auf der er wieder einmal eine dieser gräßlichen Mahlzeiten abgesessen hatte.
    »Da draußen liegt ein ganzer Kontinent, und ich werde sehen, wozu ich sonst noch tauge. Ich habe dich in aller Freundschaft um mein Gesellenabzeichen gebeten. Du hast es mir verweigert, also heuere ich auf dem Handelsschiff an.«
    »Wenn du diesen Dreckskahn besteigst ...«
    Der Vater erhob sich, als sein achtzehnjähriger Sohn mit langen Schritten zur Tür ging und sein Ölzeug vom Haken nahm.
    »Wenn du gehst«, brüllte er ihm nach, »sollen dir Halle und Hof für immer verschlossen bleiben, nirgendwo sollst du Aufnahme finden. Ich werde es von den Harfnern verkünden lassen!«
    Die Tür wurde so heftig zugeschlagen, daß der Riegel hoch-17
    schnellte und sie mit quietschenden Angeln wieder aufschwang. Die anderen am Tisch saßen da wie betäubt, mit einem solchen Auftritt am Ende eines anstrengenden Tages hatte niemand gerechnet. Der Fischermeister hörte draußen die stahlgenagelten Stiefelabsätze über die Steinplatten klappern und wartete, bis die Schritte verklungen waren. Dann setzte er sich
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