Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
Meister Esselin zeigen«, sagte sie nicht allzu begeistert. »Er ist schließlich der Verantwortliche.«
    »Nur für die Ausgrabungen.« Jaxom winkte Ruth zu sich heran.
    »Die neuen Materialien untersucht Fandarel.« Grinsend schwang er sich auf Ruths Rücken. »Er ist sicher bei den Höhlen, die ich eigentlich besichtigen wollte.«
    »Sieh dich wenigstens auf dem Flug ein bißchen um!« rief ihm Piemur nach, als Ruth sich in die Lüfte erhob.
    »Du und Baron Jaxom, ihr seid wohl alte Freunde«, bemerkte Jancis beiläufig während sie nach ihrem Notizblock und dem durchsichtigen Meßstab griff. Als sie seinen Blick bemerkte, errötete sie. »Immerhin haben wir mehrere Kisten davon gefunden.«
    »Werkzeuge sind zum Gebrauch bestimmt«, antwortete er groß-
    mütig. »Es gibt Dinge, die sollte man lassen, wie sie sind, und andere sollte man benützen, weil sie effektiver sind als alles, was wir haben.« Er grinste über ihre Verlegenheit, und sie beschäftigte sich angelegentlich mit ihren Messungen.
    Nur wenige Minuten später kehrte Ruth mit Jaxom und dem Meisterschmied zurück. Der massige Fandarel ließ sogar den 470
    hochgewachsenen Ruathaner wie einen Zwerg erscheinen und war auf dem kleinen weißen Drachen jedenfalls nicht zu übersehen. Mit einer Gelenkigkeit, die man einem Mann seiner Größe gar nicht zugetraut hätte, legte er sich neben einen der Sonnenkollektoren, untersuchte ihn eingehend und fuhr mit den Fingern prüfend über die rätselhafte neue Oberfläche.
    »Die Kacheln sind mir bekannt«, sagte er, registrierte grimmig eine weitere lockere Platte und rieb mit dem Daumen darüber. »Die hier sollte auch nicht flach liegen. Seht ihr, sie ist leicht gewölbt.
    Vielleicht war sie in diesen Mörtel eingebettet...« Er zerrieb ein wenig Staub von der Stelle, wo das Stück gelegen hatte, zwischen den Fingern. »Aber ursprünglich hatte sie einen anderen Zweck.«
    Plötzlich stieß Jaxom einen Triumphschrei aus. »Das sieht aus wie die Verkleidung der Flugschiffe auf der Wiese!«
    »Wozu sollte man ein Gebäude so verschalen ...«, begann Piemur.
    »Hitzebeständigkeit. Bei Hitze oder Reibung ...«, sagte Jancis im gleichen Moment.
    Beide verstummten und sahen verwundert zu, wie sich der Schmied gefährlich weit nach unten beugte, um die freiliegende Ecke des Dachs und der Mauer zu untersuchen. Er knurrte und winkte ungeduldig mit einer Hand. Jancis reichte ihm den Spaten, er griff danach und begann, das Erdreich um die Ecke wegzuschlagen, während er leise vor sich hinmurmelte. Es klang ratlos und gleichzeitig zufrieden.
    »Jaxom, wäre Ruth wohl so freundlich, diese Ecke für mich auszugraben?«
    Das war bald geschehen, obwohl Ruth dabei noch ein paar Kacheln ablöste und sich durch Jaxom dafür entschuldigen ließ.
    »Sagen Sie ihm, er soll sich deshalb keine Sorgen machen«, antwortete der Meisterschmied. »Der Mörtel, der sie festhielt, hat seinen Dienst getan. Deine Theorie hat sich bestätigt, Jancis. Die 471
    Kacheln wurden angebracht, um den Inhalt dieses seltsamen Gebäudes gegen die Hitze der Lava zu schützen. Was enthält es denn nun?«
    »Ein Akki«, sagte Jancis, räusperte sich mit Nachdruck und reichte ihrem Großvater die Zeichnung. Piemur bemerkte, daß sie sehr kleinlaut geworden war und sich so zurückhaltend gab wie eine richtige junge Dame.
    »Und was, Meister Fandarel, ist ein >Akki    »Das weiß ich nicht«, gab der Schmied zurück. »Das müssen wir alle erst herausfinden.«
    »Die Idee stammt von Jancis«, sagte Piemur, der nicht wollte, daß sie ihr Licht unter den Scheffel stellte.
    »Braves Mädchen. Weiß Augen und Verstand zu gebrauchen«, lobte der Schmied und wunderte sich über Piemurs begeisterte Zustimmung.
    Dann sprang Fandarel vom Dach und trommelte eine ganze Grabungsmannschaft zusammen, die er kurzerhand von anderen Projekten abzog. Als Meister Esselin und Breide eine Erklärung verlangten, hörte er gar nicht hin, sondern empfahl ihnen zerstreut, sich doch mit Dingen zu beschäftigen, auf die sie sich verstünden.
    Bis zum Abend war der Anbau völlig freigeschaufelt, und es zeigte sich, daß er im Gegensatz zu allen anderen alten Gebäuden weder Fenster noch Türen hatte, und daß die ursprünglichen Wände doppelt so stark waren wie üblich. Schließlich entdeckte man Lüftungsschlitze unter den Dachrinnen, aber sie gestatteten keinen Blick ins Innere. Bei Sonnenuntergang ließ der Schmied die Arbeiten einstellen, erklärte, dieses
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher