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Perlen im Sand

Perlen im Sand

Titel: Perlen im Sand
Autoren: Pepper Espinoza
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ihn wollte. »Das hört sich für mich ziemlich gefährlich an.«
    »Das war es mir wert.«
    »Warst du jemals verliebt?« Oder konnte er sich jemals verlieben? Jag war nicht einmal sicher, wie Liebe funktionierte, aber er hatte trotzdem Angst vor Brace' Antwort.
    »Du hast ganz schön viele Fragen.«
    Ein weiterer Zug mit dem Rasiermesser, der mehr weiche Haut entblößte. Und ein kleines Rinnsal Blut. Jag zuckte zusammen und griff nach einem Handtuch, um das Blut aufzufangen. Brace bewegte sich nicht und schien auch keine Schmerzen zu haben.
    »Macht es dir etwas aus? Ich meine, die Frage.«
    »Nein. Ich habe noch nie jemanden getroffen, den ich heiraten wollte, wenn du das meinst.«
    »Willst du noch mit mir verheiratet sein?«
    »Ja.« Das Wort war leise, aber unüberhörbar und eine Welle der Zufriedenheit überflutete Jag. Er hatte noch mehr Fragen, aber er hielt sich zurück, um sich stattdessen auf seine Aufgabe zu konzentrieren. Mit seinem Bart schien Brace ebenso viele Jahre zu verlieren und seine Wangen waren von keiner einzigen Narbe verunstaltet. Jags Verlangen, den Mann zu küssen, wurde immer stärker.
    »Was studierst du?«, fragte Brace und seine Lippen bewegten sich kaum, während Jag mit seiner präzisen Arbeit fortfuhr.
    »Hauptsächlich Geschichte. Und Mathematik. Du solltest sehen, wie glücklich mich ein Buch über die Geschichte der Mathematik macht.«
    Nach ein paar weiteren Zügen mit dem Rasiermesser brachte Jag ein Paar voller Lippen zum Vorschein. Zwar wusste Jag bereits, dass seine Lippen weich und wie zum Küssen gemacht waren, aber nun einen sichtbaren Beweis dafür zu haben, hatte eine sofortige Wirkung auf ihn. Er wusste, dass Brace es auch bemerkte. Sein Blick wanderte von Jags Gesicht zu seiner wachsenden Erektion und verharrte dort.
    »Du hättest einen großartigen Gelehrten abgegeben«, murmelte Brace.
    Jag lachte leise. »Woher willst du das wissen?«
    »Deine Eltern haben mir das Buch gezeigt, das du übersetzt hast. Es war eine beeindruckende Arbeit für jemanden, der sich fast alles selbst beigebracht hat.«
    Jag nickte. Natürlich hatten seine Eltern alles in ihrer Macht Stehende getan, um ihn noch reizvoller erscheinen zu lassen. Seht Ihr, wie gebildet unser Sohn ist? Seht Ihr, wie gut er mit Zahlen umgehen kann? Und mit Sprachen? Er wird alles lernen, was Ihr von ihm verlangt.
    In diesem Moment war er daran interessiert, zu lernen, was Brace für ein Mensch war. Konnte er den Rest seines Lebens mit diesem Mann verbringen? Oder würde sich seine Persönlichkeit verändern, wenn er erst einmal hatte, was er wollte? Sobald Jag sich an ihn band, würde er gefangen sein. Im Hochzeitsvertrag gab es keine Klausel, die es ihm ermöglichte, zu gehen. Aber Brace erschien ihm aufrichtig.
    Brace hielt Jags Hüfte fest und rieb mit seinem Daumen in langsamen, fast schon hypnotisierenden Kreisen über seine Haut. Seine Hände waren groß und hart – ein weiteres Zeichen dafür, dass er den Großteil seiner Zeit draußen verbrachte. Sie waren schwielig, aber ebenso sanft. Die Zärtlichkeit seiner Berührung hatte Jag überrascht. Brace sah nicht wie ein einfühlsamer Mann aus. Eigentlich sah er aus wie ein Mann, der Jags schmale Gestalt ohne zu blinzeln in zwei Hälften brechen könnte.
    »Das könntest du immer noch tun.«
    Jag hob den Blick von Brace' Hand an seiner Hüfte und versuchte, sich auf den Rest des Bartes zu konzentrieren. »Was?«
    »Bücher übersetzen. Studieren. Reisen. Was immer du willst.«
    »Du meinst, wenn ich bei dir bliebe.«
    Brace' Griff wurde ein wenig fester, sein Daumen grub sich stärker in seine Haut. »Ja. Das meine ich. Du kannst tun, was du möchtest.«
    Jag rasierte die letzten Haare ab und griff nach einem warmen Handtuch, um die Schaumreste von Brace' Wangen zu tupfen. Ihm stockte der Atem, als er das Handtuch wegzog, und sein Schwanz zuckte erneut. Ohne ein Wort zu sagen, legte er die Hände an das Gesicht seines Verlobten und neigte seinen Kopf zur Seite.
    Er eroberte Brace' Mund nicht sofort. Seine Lippen glitten über seine Oberlippe, seine Wangen und sein Kinn. Jede Berührung war sanft und zärtlich, schon die kleinste Geste brachte sie einander näher. Brace hielt still, seine Muskeln waren angespannt und er hielt den Atem an. Selbst sein Daumen bewegte sich nicht mehr. Jag küsste seine Augenbraue und seine Lider schlossen sich flatternd, sodass Jag jedes von ihnen küssen konnte.
    Jag wusste nicht genau warum, aber je länger er Brace mit
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