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Perfektes Timing

Perfektes Timing

Titel: Perfektes Timing
Autoren: Lindsay Gordon
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dazu hören, was am besten zu ihnen passte, oder das ganze Erlebnis noch aufregender gestalten.
    Das Paar, das ich an diesem unvergesslichen Nachmittag erblickte, war jedoch von einem ganz anderen Kaliber.
    Als ich den kleinen Wartebereich vor meinem Atelier betrat, saß sie mit sittsam gefalteten Händen auf einem Stuhl, während er sich stehend die Fotos und gerahmten Zeitschriftenausschnitte an den Wänden ansah. Anfänglich fiel mir an ihnen nichts Besonderes auf, da sie in ihrem Stil und Modegeschmack deutlich zurückhaltender waren als viele meiner anderen Kunden. Rückblickend ist allerdings schon das allein bemerkenswert, doch damals zog ich angesichts seines italienischen Anzugs und ihrer makellos sitzenden Frisur nur eine Augenbraue hoch und bat sie, mit in mein Ankleidezimmer zu kommen.
    Dann war ich ein wenig verblüfft, als mein einleitendes »Was kann ich für Sie tun?«, das an die Dame gerichtet war, von dem Mann beantwortet wurde. Er schien wenigstens zwanzig Jahre älter zu sein als sie, und einen bizarren Augenblick lang fragte ich mich, ob er wohl ihr Vater sei. Daher war es eine Erleichterung für mich, dass seine Antwort die Worte »meine Frau« enthielten, woraufhin ich von einem Dominanten und einer Unterwürfigen ausging – eine recht alltägliche Konstellation bei meinen Kunden, auch wenn ich im Allgemeinen nur mit einem von beiden sprach.
    Augenblicklich faszinierte mich ihr Schweigen, das sie auch nicht brach, als ihr Mann sich lang und breit über ihre Wünsche und Vorlieben ausließ, während ich sie im Auge behielt. Sie musste Mitte zwanzig sein, trotz ihrer höchst konservativen Kleidung, die aus einer hellbraunen Seidenbluse mit hohem Kragen bestand, der mit einer Schleife geschlossen wurde. Dazu trug sie einen knielangen Tweedrock und flache Schuhe. Sie gehörte also ganz und gar nicht zur Brigade der Frauen mit pinkfarbenem Haar und Kunstlederrock, die im Allgemeinen Hilfe für den nächsten Fetischball bei mir suchte.
    Sie hielt den Kopf die ganze Zeit gesenkt, unsere Blicke begegneten sich nie, und ich fragte mich, ob ihr hartnäckiges Schweigen für ihre Schwäche oder gar ihre Stärke sprach.
    Als die Zeit gekommen war, ihre Maße zu nehmen, stand sie unaufgefordert auf und stellte sich mit hoch erhobenem Kinn und geradem Rücken in die Mitte des Raumes, wo sie auf weitere Anweisungen wartete.
    »Sie müssen die Bluse und den Rock ausziehen, Mrs. Fox«, sagte ich zu ihr und widmete mich hoch konzentriert meinem Maßband, während sie ihre Straßenkleidung ablegte. Zwei Dinge stachen mir sofort ins Auge, nachdem sie die Kleidungsstücke ordentlich zur Seite gelegt hatte: ihre Unterwäsche im Stil der 1950er, die aus einem fleischfarbenen BH und einem Strumpfgürtel mit altmodischen Strapshaltern aus Metall bestand, sowie die subtile Schönheit ihres Körpers mit seinen üppigen Kurven und der cremig weißen Haut.
    »Sie soll sich doch gewiss ganz ausziehen?«, wollte ihr Mann wissen, der mit verschränkten Armen hinter ihr stand. »Damit alles richtig ausgemessen werden kann, meine ich.«
    »Ich … bestehe normalerweise nicht darauf …«, antwortete ich ihm, auch wenn meine Kehle bei diesem Vorschlag ganz trocken wurde. Ich wollte zu gern sehen, was sich hinter diesem breiten Hüfthalter befand, der so verlockend geschnitten war und doch nichts als Demut ausstrahlte.
    »Ich denke, in diesem Fall …?« Fragend brach seine Stimme ab.
    Also nickte ich, ließ mich von ihm überreden und von dem leicht bedrohlichen Grinsen, das sich auf seinem Gesicht abzeichnete, zu seiner Komplizin machen. »Wenn Sie auch Ihre Unterwäsche ausziehen könnten, Mrs. Fox«, forderte ich sie mit noch leiserer Stimme auf.
    Selbst jetzt sah sie nicht auf und sagte keinen Ton. Fast schon beiläufig drehte sie sich um, damit ich ihren BH öffnen konnte. Als ich ihn ihr ausgezogen hatte, streifte ich ihre Schulter, um sie dazu zu bringen, sich wieder zu mir umzudrehen. Sie hatte wunderschöne Titten, hoch und fest, mit erdbeerroten Höfen, die sie mir als Belohnung präsentierte. Ich merkte, dass ich schon wieder mit dem Maßband herumspielte, als sie den engen Hüftgürtel abstreifte, und obwohl ich ansonsten für meine Gelassenheit bekannt bin, gelang es mir nicht, ihren Ehemann anzusehen, da ich Sorge hatte, dabei zu erröten.
    Außerdem erwartete mich ein Augenschmaus: Ihre Beine glichen zwar nicht denen eines Models, aber sie waren gut gewachsen, die Oberschenkel milchweiß, und zwischen ihnen
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