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Perfekte Manner gibt es nicht

Perfekte Manner gibt es nicht

Titel: Perfekte Manner gibt es nicht
Autoren: Cabot Meg
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oder Vivian Sloth. Oder etwas Ähnliches.«
    »Um genau zu sein«, entgegnete Richards vorsichtig, »Allegra Mooch.«
    Eleanor erschauerte noch heftiger. »Stop! Nicht Allegra! Nicht vor dem Frühstück!«
    »Verzeihen Sie mir, Madam. Sollen wir versuchen, Master Jack zu erreichen, und fragen, ob wir ihm irgendwie helfen können?«
    Nach einem kurzen Blick auf ihre elegante goldene Armbanduhr schüttelte sie den Kopf. »Das wäre sinnlos, weil er fast nie zu erreichen ist. Schon gar nicht während seiner Dreharbeiten. Und wenn was Schreckliches passiert ist, geht er ohnehin nicht ans Telefon. O Richards!« Aus ihrer Kehle drang ein abgrundtiefer Seufzer. »Allmählich sieht es so aus, als müsste ich noch sehr lange auf Enkelkinder warten, nicht wahr?«
    PROMINENTES EHEPAAR IM KREUZFEUER DER KRITIK
    Bis jetzt hat Jack Townsend noch keinen öffentlichen Kommentar über die plötzliche Flucht seiner Exfreundin Greta Woolston mit Bruno di
Blase, ihrem Partner aus Hindenburg , abgegeben. Aber die Hochzeit scheint Familienmitglieder, Freunde und Fans zu schockieren. Auch die Hindenburg -Drehbuchautorin und Oscar-Preisträgerin Lou Calabrese, die viele Jahre die Freundin des Bräutigams war, hat sich noch nicht geäußert …
    »Verdammt richtig, dass wir den Mund halten!«, fauchte Beverly Tennant die Zeitung an und schleuderte sie wütend durch ihr Büro in die ungefähre Richtung des vergoldeten Papierkorbs. »Chloe!«, kreischte sie. »Chloe!«
    Eine sichtlich gestresste junge Frau stürmte ins Büro. Offenbar war sie eben erst angekommen, ihre Ohrenschützer immer noch auf dem Kopf, den Mantel noch nicht aufgeknöpft, zwei dampfende Kaffeebecher in der Hand.
    »Oh.« Beverly bemerkte die dampfenden Becher. »Für mich?«
    Chloe nickte und rang nach Luft. »Auf dem Weg hierher … sah ich … die Schlagzeilen. Und da … dachte ich … vielleicht brauchen Sie … die doppelte Ration. Mit … fettarmem Milchschaum …«
    »Wunderbar, Sie retten mir das Leben.« Beverly klopfte mit einem sorgsam manikürten Fingernagel auf ihren Schreibtisch. »Stellen Sie die Becher da hin. Vorerst keine Telefongespräche. Ich will versuchen, sie zu erreichen.«
    »Oh …« Hastig deponierte Chloe die dampfenden Becher an der Stelle, auf die ihre Chefin gezeigt hatte. »Würden Sie Lou liebe Grüße von mir ausrichten? Sagen Sie ihr, es tut mir leid. Und falls sie Trost braucht,
erklären Sie ihr, keiner von uns … ich meine, hier in der Agentur … findet Bruno di Blase so wahnsinnig toll, wie alle Leute behaupten. Ich meine … wir repräsentieren ihn doch nicht, oder?«
    Die Finger über den Telefontasten, warf Beverly ihrer Assistentin einen vernichtenden Blick zu. »Ganz sicher nicht. Okay, ich sag’s ihr. Das wird sie riesig freuen.«
    Verlegen rannte Chloe aus dem Büro und schloss sorgfältig die Tür hinter sich.
    Sobald Beverly wieder allein war, streifte sie ihre Manolo Blahniks von den Füßen, lehnte sich zurück und stemmte die Fersen gegen die Schreibtischkante. Dann nahm sie den Deckel von einem der Cappuccinobecher und wählte die Nummer ihrer Klientin in Los Angeles. »Geh bitte ran«, murmelte sie beim ersten Läuten. »Geh ran, geh ran, geh ran …«
    Lous Anrufbeantworter klickte. »Hi. Im Augenblick sind wir nicht zu erreichen. Wenn Sie nach dem Piepston eine Nachricht hinterlassen, werden wir uns demnächst melden …«
    Als Beverly das Wort »wir« hörte, stöhnte sie.
    Aber in ihrer Stimme schwang echtes Mitgefühl mit. »Lou, Schätzchen, hier ist Bev. Wenn du da bist, geh ans Telefon. Ja, ich weiß, bei euch …« Sie schaute auf ihre exquisite mit Diamantsplittern besetzte Armbanduhr und rechnete rasch nach. »Bei euch ist es sechs Uhr morgens. O Gott, wie hältst du das nur aus? Aber hör mir zu, Süße, ich sage dir, was Besseres konnte dir gar nicht passieren. Glaub mir, ich hab das auch schon hinter mir, ich weiß es. Der Mann ist ganz mieser Abschaum. Noch schlimmer … der Abschaum,
der sich auf anderem ganz miesem Abschaum bildet …« Zufrieden mit dieser Beschreibung fuhr sie fort. »Und sie ist eine Proletenbraut. Die beiden verdienen einander. Wo steckst du eigentlich? Sag bloß nicht, du machst einen auf Westküste und bist beim Joggen oder beim Yoga oder so was Grässliches …«
    Beverly nahm die Füße vom Tisch. Abrupt richtete sie sich in ihrem Drehstuhl auf, als wäre sie von einer plötzlichen Eingebung erleuchtet worden.
    »O mein Gott, natürlich! Heute solltest du doch zu den
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