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Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk

Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk

Titel: Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk
Autoren: Christian Loeffelbein
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Flur hinaus. Er blickte nach links und nach rechts und sah schließlich, wie Claire auf der linken Seite hinter einer Ecke verschwand. Er folgte ihr, noch immer mit einem leichten Schwindelgefühl hinter den Schläfen.
    »Claire?«, rief er, als er die Ecke erreicht hatte. Er blickte in einen weiteren Gang, an dessen Ende Claire ihm zuwinkte.
    »Jetzt warte doch mal!«, beschwerte sich Percy und machte ein paar Schritte auf sie zu. »Wo sind denn die anderen?«
    »In ihren Bettchen, du Trottel!«
    Percy zuckte zusammen. Das war Jasons Stimme! Im selben Augenblick wurde er von hinten gepackt und sein rechter Arm auf den Rücken gedreht. Der linke Arm ruderte hilflos in der Luft herum. Percy stöhnte vor Schmerzen.
    »Schön ruhig, Pumpkin«, zischte Jason ihm ins Ohr. »Sonst …«
    Er sprach nicht weiter, sondern verdrehte Percys rechten Arm noch stärker.
    Percys Knie gaben nach und er begann zu wimmern. Tränen schossen ihm in die Augen, und während er auf dem Teppich zusammenbrach und die Schmerzen in seiner Schulter immer stärker wurden, sah er, wie Claire kichernd auf ihn zukam.
    »Wer wird denn gleich weinen?«, fragte seine Cousine mit hämischer Stimme. Sie hockte sich hin und betrachtete Percy aus schmalen grau-blauen Augen. Es waren die kalten Augen von Cyril.
    Percy gab ein erschrockenes Keuchen von sich. Cyril hatte ihn hereingelegt!
    »Jason, ich glaube, Percy ist von deinem Spezialgriff nicht sonderlich beeindruckt«, sagte Cyril zu seinem Bruder. Er nahm die rothaarige Perücke ab, mit der er sich verkleidet hatte.
    Percy spürte, wie der Griff sich lockerte und schließlich ganz nachließ. Er zog seinen rechten Arm nach vorne und holte tief Luft.
    »Dann mach doch deinen Mist allein«, sagte Jason beleidigt. »Ich habe ihm den Arm genauso verdreht, wie ich es immer bei den kleinen Jungs im Dorf mache. Und die
schreien
vor Schmerzen!«
    Percy wischte sich über die schweißnasse Stirn. Er hustete und versuchte, wieder auf die Beine zu kommen. Erstaunlicherweise half ihm Cyril dabei.
    »Der Pumpkin ist aus anderem Holz geschnitzt als die hiesige Dorfbevölkerung«, sagte er mit einem verschmitzten Grinsen. »Der braucht eine Sonderbehandlung, meinst du nicht auch?«
    Jason schien nicht besonders begeistert zu sein. »Ich weiß nicht«, sagte er gedehnt. »Eigentlich will ich jetzt ins Bett. Ich habe keine Lust, morgen beim Geschenkeauspacken müde zu sein.«
    »Och, komm«, meinte Cyril mit gespielter Bettelstimme. »Du hast versprochen, mir dabei zu helfen, Pumpkin eine kleine Lektion zu erteilen. Wir wollten ihn doch ein bisschen
foltern,
schon vergessen? Und weißt du etwa nicht mehr, was passiert, wenn du mir
nicht
hilfst?« Cyril grinste über das ganze Gesicht.
    Percy blickte verwirrt und verängstigt zu Boden. Schlagartig wurde ihm schwarz vor Augen, und er schrie erschrocken auf, weil er nicht gleich begriff, dass die plötzliche Dunkelheit von einem Tuch kam, das Cyril oder Jason ihm über den Kopf gestülpt hatte.
    Cyril lachte. »Wenn du dann noch mal so freundlich wärst, Bruderherz?«
    Im selben Augenblick schossen erneut Schmerzen durch Percys Schulter und er krümmte sich zusammen.
    »Ein Mucks und Jason kugelt dir den Arm aus, verstanden? «, zischte Cyril ihm zu. Zur Bekräftigung drehte Jason Percys Arm noch etwas weiter nach hinten.
    »So, das wäre geklärt. Und jetzt vorwärts«, sagte Cyril.
    Percy wurde unsanft nach vorne gestoßen. Der schreckliche Schmerz in seiner Schulter ließ etwas nach.
    Während er Gänge, Treppen und Korridore entlanggeführt wurde, dachte Percy verzweifelt darüber nach, wie er seinen Cousins entkommen konnte, aber Jasons Griff war so fest, dass er sich nie im Leben würde losreißen können, ohne seine Schulter auszukugeln. Und wenn er anfing, um Hilfe zu rufen, würden sich die beiden vermutlich sofort auf ihn stürzen und ihm den Mund zuhalten – um ihn nachher nur umso brutaler mitzuzerren.
    Inzwischen mussten sie an einer ziemlich langen Treppe angekommen sein, denn es ging schon eine ganze Weile abwärts, und Percy spürte, wie die Luft um ihn herum immer kühler und feuchter wurde. Sie waren auf dem Weg in den Keller. Percys Hoffnung auf eine Fluchtmöglichkeit schrumpfte mit jeder Stufe. Dort unten war er Cyril und Jason vollkommen ausgeliefert.
    Als ob Cyril seine Gedanken gelesen hätte, sagte er laut: »Na, Pumpkin, schon die Hosen voll?« Seine Stimme hallte unheimlich von den Wänden wider.
    Percy antwortete nicht. Er wollte Cyril nicht
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