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Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk

Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk

Titel: Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk
Autoren: Christian Loeffelbein
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geht ihr schön brav in eure Zimmer zurück und wartet auf den Weihnachtsmann. Das Gleiche macht wahrscheinlich auch gerade der Spion, den ihr durch euren effektvollen Auftritt verjagt habt. Ich werde mich hier noch ein bisschen nach Spuren umsehen. Zum Glück hat Percy ja nicht
alles
kurz und klein geschlagen.«
    Er erhob sich, klemmte sich seine Zigarette in den Mundwinkel und machte den Kindern ein Zeichen aufzustehen. John schnellte in die Höhe und lief schnurstracks die Treppe hinunter. Percy taumelte hinterher, dicht gefolgt von Jim. Die Zwillinge hatten es nicht ganz so eilig, schienen aber auch froh zu sein, wieder an die frische Luft zu kommen.
    Gemeinsam gingen die vier Freunde und Jim zum Schloss zurück. Sie steuerten auf eine kleine Tür zu, die sich am Fuß eines der unzähligen Türmchen von Darkmoor Hall befand.
    »Komm, Jim«, sagte Percy hustend. Obschon ihm von dem beißenden Zigarettenrauch immer noch etwas schwindelig war, musste er beim Gedanken daran, dass Samuel Jackberry sich nun um den Fall kümmerte, grinsen. Der amerikanische Detektiv war das genaue Gegenteil von diesem idiotischen Schauspieler, der sich als Mumie verkleidet hatte. Bestimmt würde er seine Eltern zurückbringen.

Als Percy endlich seine Zimmertür hinter sich zuschob, schmiss er augenblicklich die Wachsjacke auf den Sessel und befreite seine Füße von den völlig durchnässten Schuhen. Jasper oder eines der Zimmermädchen hatte die Nachttischlampen angeschaltet. Im Kamin brannte ein Feuer. Und auf dem Tischchen davor stand eine kleine Kanne mit Jasmintee und eine Schüssel mit süßem Brei. Im Badezimmer warteten ein vorgewärmter Hausmantel und sein Pyjama auf ihn. Während er sich umzog, vergaß Percy für einen Moment alle Sorgen.
    My home is my castle,
schoss es ihm durch den Kopf. Er hatte nie verstanden, warum sein Vater eine Reihe von Bierdeckeln an die Wand über dem Esstisch gehängt hatte, auf denen dieser Spruch aufgedruckt war. Jetzt wusste er es. Natürlich war es lächerlich, von der kleinen Wohnung in London zu behaupten, sie sei ein Schloss, aber darauf kam es auch gar nicht an. Entscheidend war dieses Gefühl der Sicherheit: Weder Dr. Uide noch Cyril noch irgendwelche Mumien, Monster oder Spukgestalten würden es wagen, ihn in diesem Zimmer anzugreifen.
    Percy ließ sich warmes Wasser über die Hände laufen und wusch sich mit der nach Farn duftenden Seife. Er betrachtete sein bleiches Gesicht im Spiegel und kniff die Augen zusammen. War das wirklich er, der ihm da entgegenblickte? Woher war diese Stimme gekommen, die er vorhin im Kopf gehört hatte? Hatte die Veränderung, die sie bei ihm bewirkt hatte, etwas mit dem merkwürdigen Kribbeln zu tun, das er immer wieder spürte, seit er hier im Schloss war?
    Plötzlich spritzte eiskaltes Wasser aus dem Hahn und holte ihn in die Wirklichkeit zurück. Fröstelnd drehte Percy den Wasserhahn zu, schlüpfte in den warmen Hausmantel und ging nachdenklich in sein Zimmer zurück. Jim lag gemütlich schnarchend in seinem Korb vor dem Kamin. Percy goss sich eine Tasse Tee ein und machte sich dann über den Grießbrei her.
    Schließlich kroch er in das riesige Bett mit dem dunkelroten Baldachin. Er war so müde, dass ihm die Augen bereits zufielen, bevor er seinen Kopf auf das weiche Kissen gebettet hatte. Aber schon kurz darauf wurde er wieder aus dem Schlaf gerissen. Undeutlich hörte er Claires Stimme, die davon sprach, dass es Zeit sei, nach den Geschenken zu sehen. Benommen schaute Percy zu der Uhr, die auf dem Kaminsims stand. Es war halb drei, also mitten in der Nacht.
    Er rieb sich die Augen. Claires rote Haare leuchteten im Schein der letzten noch glimmenden Holzscheite, dann verschwanden sie und tauchten an der Zimmertür wieder auf. Jemand hatte alle Lampen im Raum gelöscht – oder war er selbst das gewesen? Percy konnte sich nicht mehr daran erinnern.
    Er hörte Claire sagen, dass es hier in Darkmoor Hall Tradition sei, in der Weihnachtsnacht die Strümpfe mit den Geschenken zu leeren.
    Percy stöhnte. Er fühlte sich so müde, dass er am liebsten auf all seine Geschenke verzichtet hätte, nur um noch etwas länger schlafen zu können. Allerdings war er inzwischen so sehr daran gewöhnt, auf seine Cousine zu hören, dass er wie automatisch seine Beine aus dem Bett schwang. Umso verwunderlicher war, dass Claire nicht mehr an der Zimmertür stand, als er dort ankam. Er hatte sich ja nun wirklich beeilt!
    Percy schüttelte den Kopf. Dann trat er auf den
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