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Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Titel: Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin
Autoren: Rick Riordan
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glaubte eigentlich nicht, dass sie mit ihrem Bingo-Gewinn nach Hause gegangen waren.
    Ich erreichte die Promenade, eine riesige Einkaufspassage, die die ganze Mitte des Schiffs einnahm, und schrak zurück. Mitten auf der Promenade stand ein Springbrunnen. Und in dem Springbrunnen hockte ein riesiger Krebs.
    Ich meine nicht »riesig« wie in »Königskrebse aus Alaska satt
    für $ 7,99«. Ich meine riesiger als der Springbrunnen . Das Monster ragte drei Meter aus dem Wasser heraus. Sein Panzer war blau und grün gesprenkelt, seine Scheren länger als ich.
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    Wenn ihr je ein Krebsmaul gesehen habt, schaumüberzogen und
    mit einem fiesen Schnurrbart und wie gemacht zum Zuschnappen,
    dann könnt ihr euch bestimmt vorstellen, dass es in dieser Größe nicht besser aussah. Die schwarzen Knopfaugen starrten mich
    wütend an, und ich sah darin Intelligenz – und Hass. Die Tatsache, dass ich der Sohn des Meeresgottes war, würde mir bei dem Krebserich keine Punkte einbringen.
    »FFFTTTT«, fauchte er, und Meerschaum tropfte von seinem
    Maul. Er stank wie ein Mülleimer voller Krabbensticks, der eine ganze Woche lang in der Sonne gestanden hat.
    Der Alarm schrillte los. Bald würde ich jede Menge Gesellschaft haben, und ich musste weiter.
    »He, Krebserich!« Ich schob mich am Rand der Passage entlang.
    »Ich lauf nur schnell an dir vorbei, und dann …«
    Der Krebs bewegte sich mit überraschender Schnelligkeit. Er
    rutschte aus dem Brunnen und kam mit schnappenden Scheren
    direkt auf mich zu. Ich ließ mich in einen Andenkenladen fallen und riss ein Gestell voller T-Shirts um. Eine Krebsschere schlug die Glaswände zu Scherben und strich suchend durch den Laden. Ich
    sprang keuchend wieder hinaus, aber das Monster machte kehrt
    und kam hinter mir her. »Da«, sagte eine Stimme über mir auf
    einem Balkon. »Eindringling.«
    Wenn ich für Ablenkung hatte sorgen wollen, dann war mir das
    gelungen, aber ich hatte hier keinen Kampf ausfechten wollten.
    Wenn ich mitten im Schiff angegriffen wurde, war ich Krebsfutter.
    Das dämonische Krustentier schlug nach mir. Ich hieb mit
    Springflut zu und säbelte die Spitze seiner Schere ab. Es zischte und schäumte, wirkte aber nicht übermäßig beeinträchtigt.
    Ich versuchte, mich an irgendetwas aus den alten Geschichten zu erinnern, das mir bei diesem Ding helfen könnte. Annabeth hatte mir mal von einem Riesenkrebs erzählt – hatte Herkules den nicht 17/396
    zertreten? Hier würde das nicht funktionieren. Dieser Krebs war etwas größer als meine Reeboks.
    Dann kam mir ein seltsamer Gedanke. Im vergangenen Jahr
    waren meine Mom und ich mit Paul Blofis zu unserer alten Hütte in Montauk gefahren, wo wir schon so oft gewesen waren. Paul war mit mir Krebse fangen gegangen, und als er ein Netz voll von den Viechern hochgeholt hatte, hatte er mir gezeigt, dass Krebse einen Spalt im Panzer haben, direkt in der Mitte ihres fiesen Bauches.
    Das einzige Problem war, an den fiesen Bauch heranzukommen.
    Ich schaute zu dem Springbrunnen hinüber, dann sah ich den
    nach dem Hin und Her des Krebses schon glitschigen Marmor-
    boden an. Ich streckte die Hand aus, konzentrierte mich auf das Wasser und der Springbrunnen explodierte. Wasser spritzte in alle Richtungen, drei Stockwerke hoch, und übergoss die Balkone und die Fahrstühle und die Schaufenster der Läden. Dem Krebs war
    das egal, der liebte Wasser. Er lief seitlich in meine Richtung, schnappte und zuckte, und ich rannte voll auf ihn zu und schrie
    »AHHHHH!«.
    Unmittelbar vor dem Zusammenstoß warf ich mich auf den
    Boden und rutschte auf dem nassen Marmor glatt unter dem Vieh
    durch. Es war, wie unter einem Sieben-Tonnen-Panzer durchzu-
    flutschen. Der Krebs hätte sich nur hinzusetzen und mich zu zerquetschen brauchen, aber ehe er kapierte, was vor sich ging, bohrte ich Springflut in den Spalt in seinem Panzer, stieß mich vom Griff ab und kam hinter ihm wieder zum Vorschein.
    Das Monster bebte und zischte. Seine Augen lösten sich auf und sein Panzer wurde hellrot, als seine Innereien verdampften. Der leere Panzer fiel krachend auf den Boden und blieb als großer
    Haufen dort liegen.
    Mir blieb keine Zeit, um mein Werk zu bewundern. Ich stürzte
    zur nächstgelegenen Treppe, während überall um mich herum
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    Halbgötter und Monster Befehle brüllten und ihre Waffen zogen.
    Meine Hände waren leer. Als magisches Schwert würde Springflut früher oder später in meiner Tasche auftauchen, aber für den Moment steckte es
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