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Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Titel: Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin
Autoren: Rick Riordan
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du das letzte Mal Halbblut gerochen hast, hat es sich als Hamburger entpuppt.«
    »Hamburger schmecken gut«, fauchte eine andere Stimme
    zurück. »Aber ich schwöre, das hier ist Halbblut-Geruch. Sie sind an Bord.«
    »Ja, aber dein Gehirn ist nicht an Bord!«
    Sie stritten sich weiter, und Beckendorf zeigte nach unten. Wir stiegen, so leise wir konnten, die Treppe hinunter. Zwei Stock tiefer verklangen die Stimmen der Telchinen.
    Endlich erreichten wir eine Metallluke. Beckendorf formte mit
    den Lippen das Wort »Maschinenraum«.
    Drinnen dröhnten und brummten gelbe Turbinen in der Größe
    von Getreidesilos. Druckmessgeräte und Computerterminals war-
    en an der Wand gegenüber aufgereiht. Ein Telchine beugte sich
    über eine Konsole, aber er war dermaßen in seine Arbeit vertieft, dass er uns nicht bemerkte. Er war an die eins fünfzig und hatte glattes schwarzes Seehundsfell und klumpige kleine Füße. Sein
    Kopf sah aus wie der eines Dobermanns, aber seine Krallenhände waren fast menschlich. Er knurrte und murmelte vor sich hin,
    während er auf seiner Tastatur herumklimperte. Vielleicht hatte er seinen Freunden auf uglyface.com etwas mitzuteilen.
    Ich trat vor und er erstarrte – vermutlich roch er, dass etwas nicht stimmte. Er sprang zur Seite, auf einen riesigen roten
    Alarmknopf zu. Als ich ihm den Weg vertrat, zischte er und wollte mich angreifen, aber ein Hieb mit Springflut ließ ihn zu Staub explodieren.
    »Einer weniger«, sagte Beckendorf. »Bleiben noch an die fün-
    ftausend.« Er warf mir ein Glas mit einer zähen grünen Flüssigkeit zu – griechisches Feuer, eine der gefährlichsten magischen Sub-stanzen auf der ganzen Welt. Dann ließ er ein weiteres
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    unverzichtbares Werkzeug für Halbgötter und Helden folgen –
    Klebeband.
    »Papp das auf die Konsole«, sagte er. »Ich kümmere mich um
    die Turbinen.«
    Wir gingen ans Werk. Der Maschinenraum war heiß und feucht,
    und bald waren wir in Schweiß gebadet.
    Das Schiff tuckerte immer weiter. Als Sohn des Poseidon kann
    ich mich auf See perfekt orientieren. Fragt mich nicht, warum, aber ich wusste, wir waren jetzt bei 40,19° Nord und 71,90° West und machten achtzehn Knoten, was bedeutete, dass das Schiff in der Morgendämmerung in den Hafen von New York einlaufen würde.
    Und das hier war unsere einzige Chance, es daran zu hindern.
    Ich hatte soeben ein zweites Glas mit griechischem Feuer an der Kontrollkonsole befestigt, als ich Füße auf Metallstufen hörte – es kamen so viele Wesen die Treppe herunter, dass ich sie über das Brummen der Motoren hören konnte. Kein gutes Zeichen.
    Ich schaute Beckendorf an. »Wie lange noch?«
    »Zu lange.« Er tippte seine Armbanduhr an, die unser Auslöser
    war. »Ich muss noch den Empfänger anschließen und die Spren-
    gladung einstellen. Noch mindestens zehn Minuten.«
    Aber nach den Schritten zu urteilen, blieben uns noch zehn
    Sekunden.
    »Ich lenke sie ab«, sagte ich. »Wir sehen uns beim Treffpunkt.«
    »Percy!«
    »Wünsch mir Glück.«
    Er sah aus, als ob er widersprechen wollte. Wir hatten vorgehabt, uns unbemerkt auf das Schiff und wieder hinunter zu schleichen, aber jetzt würden wir improvisieren müssen.
    »Viel Glück«, sagte er.
    Ich stürzte zur Tür hinaus.
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    Ein halbes Dutzend Telchinen trampelte die Treppe herunter. Ich mähte sie mit Springflut nieder, ehe sie auch nur fiepen konnten.
    Dann kletterte ich los – vorbei an einem weiteren Telchinen, der so überrascht war, dass er seine Proviantdose für das liebe
    Dämönchen fallen ließ. Ich ließ ihn am Leben – erstens, weil mir die Proviantdose gefiel, und zweitens, damit er den Alarm auslösen und hoffentlich seine Freunde dazu bringen könnte, mich zu verfolgen, statt den Maschinenraum anzusteuern.
    Ich riss die Tür zu Deck 6 auf und rannte weiter. Ich bin sicher, die mit Teppichen ausgelegte Halle war einmal sehr elegant gewesen, aber nach drei Jahren Besetzung durch Monster waren Tapeten,
    Teppiche und Türen vollkommen zerkratzt und so schleimig, dass sie aussah wie das Innere einer Drachenkehle (hier spreche ich leider aus Erfahrung).
    Bei meinem ersten Besuch auf der Prinzessin Andromeda hatte mein alter Feind Luke zur Tarnung einige verwirrte Touristen an Bord gehabt – in Nebel gehüllt, damit sie nicht merkten, dass sie auf einem monsterverseuchten Schiff unterwegs waren. Jetzt konnte ich keine Touristen entdecken. Ich mochte gar nicht darüber nachdenken, was aus ihnen geworden war, aber ich
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