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Per Anhalter durch die Galaxis - 5 - Einmal Rupert und zurück

Per Anhalter durch die Galaxis - 5 - Einmal Rupert und zurück

Titel: Per Anhalter durch die Galaxis - 5 - Einmal Rupert und zurück
Autoren: Douglas Adams
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sie - unerwartet - aus Gründen der Privatsphäre und des guten Geschmacks abgelehnt.
    Horden von NBS-Anwälten hatten daraufhin ihren Vertrag auseinandergenommen, um festzustellen, ob das berechtigte Gründe waren, sie jedoch schließlich, wenn auch widerstrebend, gehen lassen müssen. Was für die Anwälte vor allem deswe-gen besonders ärgerlich war, weil die Dinge normalerweise vollkommen anders lagen, wenn man sich der Formulierung "Wir lassen sie/ihn nur widerstrebend gehen" bediente.
    Überlegungen wurden laut, daß vielleicht, nur vielleicht, ein britischer Akzent angebracht wäre. Haare, Hautfarbe, Kronen-und Brückenausführung müßten natürlich dem amerikanischen Network-Standard entsprechen, aber man hatte schon eine Menge britischer Akzente bei irgendwelchen Oscarverleihungen ihren Müttern danken hören, eine Menge britischer Akzente sang am Broadway, und ungewöhnlich große Zuschauermengen standen vor dem Masterpiece Theatre Schlange und stellten sich auf britische Akzente mit Perücken ein. Britische Akzente erzählten Witze bei David Letterman und Jay Leno. Die Witze selbst verstand zwar niemand, aber der Akzent gefiel allen sehr, also war es vielleicht an der Zeit, nur vielleicht. Ein britischer Akzent bei US/AM. Nicht zu fassen.
    Deshalb war Tricia hier. Und deshalb war es ein guter Karrierezug, New York zu lieben.
    Aber der offizielle Grund war das natürlich nicht. Der Fernsehsender, der sie auf der anderen Atlantikseite beschäftigte, hätte wohl kaum das Flugticket und die Hotelrechnung berappt, um ihr die Jobsuche in Manhattan zu erleichtern. Da sie hinter dem ungefähr Zehnfachen ihres derzeitigen Gehalts her war, hätten ihre Arbeitgeber der Meinung sein können, sie solle sich ihre Spesen gefälligst selbst erstatten, aber Tricia hatte eine Geschichte gefunden, einen Vorwand, hatte sich über alle Hintergründe in Schweigen gehüllt, und so hatte der Sender bezahlt. Nur ein Business-Class-Ticket, klar, aber mit Hilfe ihres bekannten Gesichts war es ihr gelungen, sich auf die besseren Plätze hochzulächeln.
    Weitere geschickte Züge hatten ihr ein nettes Zimmer im Brentwood-Hotel verschafft, und nun überlegte sie, was sie als nächstes tun sollte.Das allgemeine Gerede war eine Sache, einen Kontakt herzustellen eine andere.
    Sie hatte ein paar Nummern, ein paar Namen, aber wenn diese paar sie vertrösteten, stand sie wieder am Anfang. Sie hatte ihre Fühler ausgestreckt, Nachrichten hinterlassen, aber bisher hatte noch niemand zurückgerufen. Die Arbeit, wegen der sie offiziell hergekommen war, war an einem Morgen zu erledigen gewesen, die Arbeit, von der sie träumte, war bisher nur ein verlokkendes Schimmern an einem unerreichbaren Horizont.
    Scheiße.
    Vom Kino zurück zum Brentwood nahm sie sich ein Taxi. Das Taxi konnte nicht bis an den Bordstein fahren, weil eine große Stretch-Limousine allen verfügbaren Platz in Beschlag nahm. Tricia quetschte sich an ihr vorbei und trat aus der stinkenden Ziegenbratluft in die gesegnete Kühle der Empfangshalle. Die Bluse aus feiner Baumwolle klebte ihr auf der Haut wie Ruß. Ihre Haare fühlten sich an, als hätte sie sie auf dem Rummel gekauft, und zwar am Stiel. An der Rezeption fragte sie, ob irgendwelche Mitteilungen für sie da wären, ohne ernsthaft welche zu erwarten. Es war eine da. Oh…
    Gut.
    Es hatte funktioniert. Sie war extra ins Kino gegangen, um das Telefon zum Klingeln zu bringen. Sie hielt es nicht aus, in einem Hotelzimmer zu sitzen und zu warten.
    Sie war unentschlossen. Sollte sie den Umschlag gleich hier unten öffnen? Ihre Sachen juckten, und sie sehnte sich danach, sie auszuziehen und sich auf ihr Bett fallen zu lassen. Sie hatte die Klimaanlage auf die niedrigste Temperatur eingestellt und die Ventilation voll aufgedreht. Was sie sich in diesem Augenblick mehr als alles andere auf der Welt wünschte, war eine Gänsehaut. Dann eine heiße Dusche, dann eine kalte, dann, wieder auf dem Bett, auf einem Handtuch liegen und sich von der Klimaanlage trocknenlassen. Und dann die Nachricht lesen. Vielleicht noch eine Gänsehaut. Vielleicht alles mögliche.
    Nein. Was sie sich mehr als alles andere auf der Welt wünschte, war ein Job beim amerikanischen Fernsehen, für den sie das Zehnfache ihres derzeitigen Gehaltes bekäme. Mehr als alles andere auf der Welt. Auf der Welt. Was sie sich mehr als alles andere überhaupt und überall wünschte, waren keine LiveBerichte mehr.
    Sie setzte sich in einen halb von einer Kentiapalme
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