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Per Anhalter durch die Galaxis - 5 - Einmal Rupert und zurück

Per Anhalter durch die Galaxis - 5 - Einmal Rupert und zurück

Titel: Per Anhalter durch die Galaxis - 5 - Einmal Rupert und zurück
Autoren: Douglas Adams
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unverfälschtem Scheiß-egal-Gefühl in den hintersten Eingeweiden einer Ratte wühlt - das Leben findet immer einen Weg, sich irgendwo festzusetzen.
    Sogar in New York, obwohl das so gut wie unbegreiflich ist. Im Winter fällt die Temperatur dort deutlich unter das erlaubte Minimum, oder besser: würde die Temperatur darunter fallen, hätte irgendwer gesunden Menschenverstand genug, ein solches erlaubtes Minimum festzusetzen. Als zuletzt jemand eine Liste der hervorstechendsten hundert Charaktereigenschaften der New Yorker erstellen ließ, krabbelte der gesunde Menschenverstand auf Platz 79 ins Ziel.
    Im Sommer hingegen herrscht eine wahre Bullenhitze. Was schön und gut für eine bei Hitze aufblühende Lebensform ist, die, wie zum Beispiel die Frastraner, eine Temperatur von zwischen 40 000 und 40 004 Grad als äußerst angenehm empfindet, aber absolut nicht schön oder gut für Lebewesen, die sich an einem Punkt des Planetenumlaufs in die Häute anderer Lebewesen wickeln müssen, um dann, einen halben Umlauf später, festzustellen, daß die eigene Haut Blasen wirft.Der Frühling wird überbewertet. Etliche New Yorker machen zwar ein Riesengeschrei um die Freuden des Frühlings, aber wenn sie auch nur einen schwachen Dunst von diesen Freuden hätten, wüßten sie mindestens fünftausendneunhundertdreiundachtzig Orte, an denen man den Frühling besser verbringt als in New York, und dabei handelt es sich lediglich um Orte auf dem gleichen Längengrad.
    Am schlimmsten ist allerdings der Herbst. Nur wenig ist schlimmer als ein Herbst in New York. Ein paar der Dinge, die in den hintersten Eingeweiden einer Ratte leben, wären da zwar anderer Meinung, aber da die Mehrzahl der Dinge, die in den hintersten Eingeweiden einer Ratte leben, sowieso ausgesprochen widerlich sind, kann und sollte ihre Auffassung unberücksichtigt bleiben. Wenn in New York der Herbst Einzug hält, riecht die Luft, als habe jemand Ziegen darin gebraten, und falls man Wert darauf legt zu atmen, reißt man am besten ein Fenster auf und steckt den Kopf in ein Gebäude.
    Tricia McMillan liebte New York. Das sagte sie sich immer und immer wieder. Die Upper West Side. Yeah. Mid Town. Hey, tolle Geschäfte. SoHo. Das East Village.
    Klamotten. Bücher. Sushi. Italiener. Delis. Yo.
    Filme. Noch mal yo. Tricia hatte sich gerade Woody Allens neuen Film angesehen, der durchgehend von der Angst handelte, in New York neurotisch zu werden. Er hatte noch zwei, drei andere Filme gedreht, die sich mit dem gleichen Thema beschäftigten, und Tricia fragte sich, weshalb er nicht einfach umzog, hatte jedoch gehört, daß er sich strikt weigerte, über so etwas auch nur nachzudenken.
    Also schwanten ihr weitere Filme.
    Tricia liebte New York, weil es ein guter Karrierezug war, New York zu lieben.
    Es war ein guter Einkaufs-Zug, ein guter Cuisine-Zug, kein guter Taxi-Zug oder Gute-Gehwegsqualität-Zug, aber definitiv ein Karrierezug der höch-sten und besten Kategorie. Tricia war Nachrichtenmoderatorin beim Fernsehen, und New York war jene Stadt auf der Welt, in der die meisten Fernsehsendungen moderiert wurden. Bisher hatten sich Tricias Moderationen auf das englische Fernsehen beschränkt: Regionalnachrichten, dann Frühstücksfernsehen, Vormittagsnachrichten. Wäre es sprachlich nicht so unschön, hätte man sie durchaus als angesagte Ansagerin bezeichnen können, aber… he, wir reden vom Fernsehen, wen kümmern da sprachliche Feinheiten? Sie war eine schwer angesagte Ansagerin. Sie verfügte über alles Erforderliche: herrliche Haare, profunde Kenntnisse im strategisch geschickten Auftragen von LipGloss, die zum Verstehen der Welt erforderliche Intelligenz und eine tief und gründlich in ihrem Innersten verborgene Leblosigkeit, was bedeutete, daß ihr letztlich alles egal war. Für jeden Menschen kommt irgendwann im Leben die große Gelegenheit. Vergaßt man zufällig gerade die, auf die es einem ankommt, wird anschließend praktisch alles andere schauderhaft simpel.
    Tricia hatte bisher nur ein einziges Mal eine Gelegenheit vergaßt. Sie dachte immer noch manchmal darüber nach, aber im Gegensatz zu früher ließ sie das in letzter Zeit nicht mal mehr erschaudern. Sie vermutete, daß genau dieser Teil ihrer selbst gestorben war.
    NBS suchte eine neue Moderatorin. Mo Minetti kehrte der US/AM-Frühstückssendung den Rücken, weil sie ein Baby bekam. Man hatte ihr einen hirnerweichenden Betrag dafür geboten, das Kind während der Sendung zu bekommen, aber das hatte
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