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People Always Leave

People Always Leave

Titel: People Always Leave
Autoren: Alec Cedric Xander
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möchte ich, dass Sie mit der EKT-Behandlung Alexanders aufhören. Es bringt ihn nicht weiter.“
    „Und das weißt du, weil …?“
    „Ich kann es spüren!“
    „Nathan – ich werde dir sicherlich nichts geben, und mit der Behandlung von Alexander werde ich auch nicht aufhören. Ich bin hier der leitende Arzt, und ich kann nicht verantworten, dass du Alexander in den Abgrund stürzt.“
    „Ich stürze ihn nicht in den Abgrund“, sagte Nathan den Tränen nahe. „Sie sind es, der Alexander am Leben hindert.“
    „Falls ich mich recht daran erinnere, dann warst du doch derjenige, der sich das Leben nehmen wollte, und jetzt klingst du fast so, als ob du es mehr als nur bereuen würdest.“
    Nathan schwieg.
    „Versteh mich nicht falsch, Nathan. Ich freue mich, dass du deinen Lebenswillen wiedergefunden hast, doch es ist zu spät. Alexander wird wohl auf ewig hierbleiben … Du hingegen …“
    „Na los!“, forderte Nathan. „Sagen Sie es schon!“
    „Es wäre wirklich besser, wenn du dir dein Medikament spritzen lassen würdest.“
    „Nein“, sagte Nathan entschlossen. „Lieber sterbe ich, anstatt weiter Ihre Visage ertragen zu müssen.“
    „Und was ist mit Alexander?“
    „Fahren Sie doch zur Hölle!“, schnauzte Nathan und rannte an ihm vorbei aus dem Zimmer.
    Schlaus blieb wie angewurzelt stehen und atmete tief durch.
    Bei seinem Zimmer angekommen, schlug Nathan aggressiv die Tür zu und kreischte laut herum. Erschöpft brach er schließlich heulend zusammen.
     
    „So ist es gut“, sagte die Krankenschwester zu Alexander, der nackt unter der Dusche stand und sich gezwungenermaßen von ihr abseifen ließ. Schon hundertmal hatte er es über sich ergehen lassen müssen, doch noch nie hatte er sich so unwohl dabei gefühlt wie jetzt.
     
    ***
     
    Gegen Mittag betrat Nathan den Gemeinschaftsraum und hielt Ausschau nach Alexander. Doch er war nicht zu finden. Suchend begab er sich nach draußen und erblickte ihn endlich auf den Knien vor einem Baum im Schnee sitzend.
    „Hey“, hauchte Nathan erleichtert.
    Alex erschrak und drehte sich geschwind um. Rasch sprang er hoch, umarmte Nathan und drückte ihn fest an sich.
    „Ist ja alles gut“, flüsterte Nathan glücklich. „Alles wird gut.“
    Keiner der beiden bemerkte Schlaus, der sie durch sein Fenster beobachtete.
    „Was machst du denn hier draußen?“, wollte Nathan besorgt von Alex wissen. „Es ist doch viel zu kalt.“
    Alexander blickte bekümmert zur Seite, als Nathans Hand seine Wange sanft streifte. „Lass uns reingehen“, sagte er und nahm Alex an der Hand.
    Sie betraten die Klinik. Eine Krankenschwester bemerkte sie und lief hurtig zu ihnen. Kurz betrachtete sie Alexander und fragte: „Ist alles mit ihm in Ordnung?“
    „Alles bestens“, gab Nathan freundlich zurück.
    „Und wie geht es dir?“
    „Bestens“, log er und ging mit Alexander einfach weiter. Er hatte keine Lust, sich mit der Schwester zu unterhalten. Stattdessen brachte er Alex in sein Zimmer und setzte sich neben ihn aufs Bett. Urplötzlich umarmte Alex ihn und begann zu schluchzen. Nathan war geschockt, denn mit einem Mal wurde ihm bewusst, dass Schlaus recht hatte. Er würde Alexander früher oder später ungewollt das Herz brechen und konnte rein nichts dagegen unternehmen.
    „Ich … ich kann nicht.“ Nathan war den Tränen nahe und riss sich schlagartig aus der Umarmung los. Er sprang auf, warf einen kurzen Blick auf den Schluchzenden und rannte dann hinaus.
    Heulend ließ Alexander sich auf sein Bett fallen.
     
    ***
     
    „Für Alexander“, nuschelte Nathan eine Stunde später, als Lisa, die Krankenschwester, ihm sein Medikament spritzte.
    „Was?“, fragte sie. „Haben Sie etwas gesagt?“
    „Nein“, lächelte Nathan, dem wieder einmal hastig schwindelig wurde. „Ich glaube“, murmelte er und legte sich hin, „ich werde mich ein wenig ausruhen.“
    „Machen Sie das“, sagte sie und begab sich aus dem Zimmer.
    Nathan begann vor sich hin zu gähnen. Er wusste, dass Alexander allein in seinem Zimmer war, doch aus Liebe zu ihm musste er sich einfach von ihm fernhalten.
     

23. KAPITEL
     
    D ieser unglaubliche Lärm, der von draußen in Nathans Zimmer hallte, riss ihn aus dem Schlaf.
    „Was war das?“ Schlaftrunken stand er auf. Er blickte zur Zimmertür und versuchte das Gerede der aufgebrachten Menge zu verstehen. Angespannt begab er sich hinaus und sah auf die Patienten, die völlig wirr umherliefen und irgendetwas murmelten.
    „Was ist
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