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Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd

Titel: Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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ganze Menge, Captain.«
    Sie schwieg einen Moment. »Helfen Sie mir, Pendergast.«
    »Derjenige, der Ihnen helfen kann, ist Lieutenant D’Agosta. Er weiß alles, was es über den Fall zu wissen gibt, und Sie könnten nichts Besseres tun, als von seiner Sachkenntnis Gebrauch zu machen.«
    »Sie wissen, dass das unmöglich ist. Lieutenant D’Agosta ist vom Dienst suspendiert. Er kann im Augenblick niemandem helfen.«
    »Nichts ist unmöglich. Sie müssen einfach lernen, wie man die Regeln ein wenig beugt.«
    Hayward seufzte gereizt.
    »Ich möchte Sie gern etwas fragen«, sagte Pendergast. »Weiß Agent Coffey, dass Margo Green wieder aufgetaucht ist?«
    »Nein, aber ich bezweifle, dass ihn das groß kümmern wird. Wie schon erwähnt, die sind zu hundert Prozent auf Decker fixiert.«
    »Gut. Ich möchte Sie bitten, diese Information so lange wie möglich für sich zu behalten. Ich glaube, dass Margo Green vor Diogenes sicher ist, zumindest in absehbarer Zeit. Mein Bruder ist untergetaucht und wird eine Weile seine Wunden lecken, aber wenn er wieder auftaucht, wird er gefährlicher sein denn je. Ich möchte Sie bitten, ein Auge auf Dr. Green zu haben, während sie sich von dem Mordanschlag erholt. Das gilt auch für William Smithback und seine Frau Nora. Und Sie selbst. Sie sind alle potenzielle Opfer, fürchte ich.«
    Hayward schauderte. Was ihr noch vor zwei Tagen wie eine irre Phantasievorstellung vorgekommen war, nahm allmählich erschreckend reale Züge an.
    »Mach ich«, sagte sie.
    »Danke.«
    Wieder senkte sich Schweigen über die Zelle. Nach einem Moment raffte Hayward sich auf. »Also, ich geh besser mal wieder. Eigentlich bin ich nur als Begleitung für jemanden gekommen, der Sie sehen möchte.«
    »Captain?«, sagte Pendergast. »Noch etwas.«
    Sie drehte sich wieder zu ihm um. Er stand da, bleich in dem künstlichen Licht, und sein kühler Blick ruhte auf ihr.
    »Seien Sie nicht zu hart zu Vincent.«
    Unwillkürlich schaute Hayward rasch weg.
    »Was er getan hat, hat er auf meine Bitten hin getan. Es hatte einen Grund, warum er Ihnen so wenig erzählt hat, warum er ausgezogen ist – das alles diente dazu, Sie vor meinem Bruder zu schützen. Um mir zu helfen, um Menschenleben zu retten, hat er ein großes berufliches Opfer gebracht – ich hoffe und bete, dass es nicht auch ein persönliches Opfer sein wird.«
    Hayward schwieg.
    »Das ist alles. Auf Wiedersehen, Captain.«
    Sie fand ihre Stimme wieder. »Auf Wiedersehen, Agent Pendergast.«
    Dann, immer noch ohne Blickkontakt aufzunehmen, wandte sie sich ab und klopfte ans Sicherheitsglas des Kontrollfensters.
     
    Pendergast beobachtete, wie sich die Tür hinter Hayward schloss. In seinem schlecht sitzenden orangefarbenen Overall stand er reglos da und horchte. Er hörte gedämpfte Stimmen hinter der gepolsterten Tür und konzentrierte sich dann auf den leichten, aber entschlossenen Schritt, mit dem Hayward dem Ausgang der Station zustrebte. Er hörte, wie die Sicherheitsverriegelungen sich lösten und die Tür dröhnend aufging. Es vergingen fast dreißig Sekunden, bevor sie sich schloss und die Schlösser wieder einrasteten.
    Pendergast lauschte weiter, sogar noch angestrengter, denn jetzt vernahm er die Schritte einer anderen Person auf dem Gang: langsamer, zögernder. Als die Schritte näher kamen, nahm sein Körper eine angespannte Haltung an. Kurz darauf hämmerte es erneut laut an seiner Tür.
    »Besucher!«
    Viola Maskelene erschien im Türrahmen.
    Sie hatte einen Kratzer über dem einen Auge und wirkte trotz ihrer mediterranen Bräune blass, ansonsten jedoch unverletzt. Pendergast wurde bewusst, dass er unfähig war, sich zu bewegen. Er stand einfach da und schaute sie an.
    Sie ging auf ihn zu, hielt aber auf halbem Weg verlegen inne. Hinter ihr schloss sich die Tür. Pendergast konnte sich immer noch nicht bewegen. Violas Blick wanderte von seinem Gesicht zu seiner Gefängniskleidung.
    »Ich wünschte um deinetwillen, dass du mich nie getroffen hättest«, sagte er beinahe frostig.
    »Und um deinet willen?«
    Er sah sie lange an und erklärte dann, in ruhigerem Ton: »Ich werde es nie bedauern, dass ich dich kennen gelernt habe. Aber solange du etwas für mich empfindest, bist du in ernsthafter Gefahr. Du musst fortgehen und darfst mich nie wieder treffen oder auch nur an mich denken.« Er hielt inne, blickte zu Boden. »Es tut mir alles so unsäglich Leid.«
    Es folgte ein langes Schweigen.
    »Und das war es dann?«, fragte Viola schließlich
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