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Pells Stern

Pells Stern

Titel: Pells Stern
Autoren: C.J. Cherryh
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Auf dem Scanner war Pell zu sehen, von Unionsschiffen umgeben wie Aas von Vögeln. Eines schien bereits angelegt zu haben. Der Fernscanner zeigte verstreutes rotgesprenkeltes Gold draußen bei den Minen, die Kurzstreckenfrachter, und die einsame Position eines anderen Schiffes, angezeigt durch ein Blinklicht am Rand des Erfassungsbereiches, außerhalb des Scanners, aber im Gedächtnis des Computers. Nichts bewegte sich, abgesehen von vier Blips in unmittelbarer Nähe zur
Norway,
die heranrückten, um eine engere Formation zu bilden.
    Sie hatten einen relativen Stillstand erreicht und trieben mit derselben Geschwindigkeit wie alles andere im System.
    »Hier spricht Azov von der
Unity«,
drang eine Stimme zu ihnen durch. »Kapitän Mallory. Sie erhalten die Erlaubnis anzulegen, um Ihren Passagier von Bord gehen zu lassen. Ihr Anflug auf Pell wird akzeptiert, und ich richte Ihnen den Dank des Volkes der Union für Ihre unschätzbaren Dienste aus. Wir sind bereit, Sie in die Reihen der Unionsflotte aufzunehmen, so wie Sie sind, bewaffnet und mit Ihrer augenblicklichen Besatzung. Over.«
    »Hier Mallory. Welche Garantien hat mein Passagier?«
    Graff beugte sich mit erhobenem Finger zu ihr herüber. Die
Norway
erschallte unter dem Aufprall von irgend etwas auf der Hülle und dem Zugehen einer Schleuse. Damon blickte beunruhigt auf den Scanner.
    »Ein Rider hat gerade angelegt«, sagte Josh an seiner Schulter. »Sie holen die Rider herein. Sie können in den Sprung fliehen...«
    »Kapitän Mallory«, meldete sich wieder Azovs Stimme. »Ich habe einen Vertreter der Kompanie an Bord, der Ihnen den Befehl geben wird, so vorzugehen...«
    »Ayres soll sich das in den Hintern stecken«, sagte sie. »Ich werde Ihnen erzählen, was ich haben möchte für das, was ich zu bieten habe. Das Sonderrecht zum Anlaufen sämtlicher Unionshäfen und saubere Papiere. Oder vielleicht lasse ich meinen unschätzbaren Passagier einen kleinen Spaziergang unternehmen.«
    »Diese Angelegenheiten können später in Einzelheiten besprochen werden. Auf Pell herrscht eine Krise. Menschenleben sind in Gefahr.«
    »Sie haben doch Computerexperten. Ist es möglich, dass sie mit dem System nicht zurechtkommen?«
    Wieder Schweigen. »Kapitän, Sie erhalten, was Sie wollen. Seien Sie so freundlich und legen Sie unter sicherem Geleit an, wenn Sie dieses Papier haben möchten. Auf dieser Station ist etwas mit den eingeborenen Arbeitern im Gange. Sie fragen nach Konstantin.«
    »Die Downer«, flüsterte Damon. Auf einmal bot sich ihm die erschreckende Vision von Downern, die Unionstruppen gegenüberstanden.
    »Ziehen Sie Ihre Schiffe von der Station zurück, Kapitän Azov. Die
Unity
dagegen kann im Dock bleiben. Ich lege an der gegenüberliegenden Seite an, und Sie achten so lange darauf, dass Ihre Schiffe die Abstimmung mit Ihrer Position nicht aufgeben. Wenn irgend etwas meinen Weg kreuzt, schieße ich darauf, ohne Fragen zu stellen.«
    »Gewährt«, antwortete Azov.
    »Wahnsinn«, meinte Graff. »Wo liegt da unser Gewinn? Sie werden uns dieses Papier nicht geben.«
    Mallory sagte nichts.
     
    5.1. Pell: Dock Weiß; 9.1.53; 04:00 Uhr HT; 16:00 Uhr WT
    Die Dockarbeiter waren Soldaten der Union in Arbeitskleidung, aber in grüner, ein surrealer Anblick auf Pell. Damon ging die Rampe hinunter auf die gepanzerten Rücken von
Norway-
Soldaten zu, die den Rand hielten und den Eingang bewachten. Weit jenseits des verlassenen Docks standen weitere gepanzerte Soldaten... Unionsleute. Er durchschritt den gesicherten Perimeter, ging zwischen den Norway-Soldaten hindurch und hinaus auf den einsamen Weg über den trümmerübersäten Boden. Er vernahm Unruhe hinter sich, hörte, wie jemand kam, drehte sich um.
    Josh.
    »Mallory hat mich geschickt«, sagte dieser, als er ihn einholte. »Macht es dir etwas aus?«
    Er schüttelte den Kopf, war überwältigend froh über diesen Begleiter, dort, wo er hinging.
    Josh griff in die Tasche und reichte ihm eine Bandspule. »Von Mallory«, sagte er.
»Sie
hat die Computerschlüssel entworfen und meinte, dies könne hilfreich sein.«
    Damon nahm sie und steckte sie in die Tasche seiner braunen Kompanie-Arbeitskleidung.
    Die Unionseskorte wartete bei den Soldaten auf sie, schwarzgekleidet und mit silbernen Medaillen behangen. Er ging weiter, war entsetzt, als er ihrer Gleichförmigkeit und Schönheit näherkam. Perfekte Menschen, alle von einer Größe und von einem Typ.
    »Was sind sie?« wollte er von Josh wissen.
    »Dasselbe wie
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