Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition)
Autoren: Mike Nicol
Vom Netzwerk:
ihm gesagt.«
    Er kaute einen Moment lang.
    »Zugegeben, das hat er gemacht. Ich war stolz auf ihn. Das packt er, hab ich gedacht. Und dann fangen die Fundamentalisten an, Bars in die Luft zu jagen, sogar dieses Steakhaus, Planet Hollywood . Ich hab ihn gewarnt: Matt, die kommen auch zu dir. Reg dich ab, Dad, sagt er, die können mich mal. So ’ne Haltung zeigt mir, dass er zu viel White Stuff nimmt, Mace. Du weißt, was ich meine?«
    Mace nickte. Matthew Hartnells protzige kleine Rave-Höhle stand in dem Ruf, ein Ort zu sein, wo man alles bekam. Zu einem stolzen Preis. Aber alles.
    »Ich will dich ja nicht beunruhigen«, meinte Mace, »aber dein Sohn wäre auf einem Minenfeld vermutlich weniger gefährdet.«
    »Weiß ich doch, China . Mir geht’s darum, die Mutter des Jungen in Hampshire bei Laune zu halten. Ihr zu versichern, dass alles in unserem wunderbaren neuen Land in bester Ordnung ist, wo wir ja so lange und so hart gekämpft haben. Das Land, das sie den Einheimischen großmütig zurückgegeben hat, als sie ins Land ihrer Vorväter heimgekehrt ist. Wie auch immer … Jedenfalls will sie garantiert nicht hören, dass ihr geliebter Sohnemann hier in die Luft gejagt wird. Oder auch nur ein paar Finger verliert wie sein alter Herr.«
    »Wär tragisch.«
    Ducky blickte von seinem Teller hoch, von dem er gerade mit einem letzten Stück Toastrinde Eierreste und Brown Sauce auftunkte. Mace behielt sein Pokerface so lange bei, bis sich Ducky wieder seinem Fraß zuwandte. »Deine Aufgabe ist es, sicherzustellen, dass das auch nicht passiert. Tu mir den Gefallen, okay? Damit ich den Leuten sagen kann, dass sich Mace Bishop an seine Versprechen hält.«
    Mace verstand die Drohung, ließ sie aber fürs Erste unbeantwortet. Leichter gesagt als getan. Er nahm die leere Espressotasse in die Hand, stellte sie wieder hin. Blickte aus dem Fenster auf die Hochhäuser unter ihnen und das Meer dahinter. Brauner Dunst trübte die Aussicht. An den meisten Herbsttagen verschwand die Stadt in dieser Brühe, nur der Berg ragte in ein strahlendes Blau hinein.
    »Dein Sohn ist Drogendealer«, sagte er. »Das stellt gewisse Schwierigkeiten dar.«
    »Klar, weiß ich«, erwiderte Ducky. »Ich arbeite ja auch dran.«
    »Außerdem kann ich die Leute verstehen, die versuchen, Drogenbosse und Gangster auszuschalten.«
    »Tun wir das nicht alle. In der Zwischenzeit brauch ich aber den Schutz meines alten Kumpels Mace Bishop.« Ducky wischte sich mit einer Serviette den Mund ab, während er Mace mit zusammengekniffenen Augen betrachtete. »Vielleicht sollte ich noch zwei andere Dinge erwähnen, die deine Entscheidung erleichtern könnten.«
    »Nämlich?«
    Ducky legte eine wirkungsvolle Pause ein. »Die Cayman-Konten. Oder das, was in Techipa passiert ist.«
    Mace zuckte mit keiner Wimper, als sich Ducky zu ihm lehnte. »Ich weiß über beides Bescheid, China . Kannst mir glauben – ich will deine Geheimnisse bei Gott nicht verraten.«
    Mace dachte: Woher um Himmels willen?
    Ducky Donald sagte: »Also, wie sieht’s aus? Der Junge trifft sich in ein paar Stunden mit diesen Typen. Frau namens Sheemina February.« Ducky grinste.

2
    Matthew Hartnell hatte ein Büro in einem tristen Gebäude auf der Harrington Street, einen Block vom Castle of Good Hope entfernt. Ein Viertel der Stadt, in dem nie viel passierte, weder tagsüber noch nachts. Nur einen Sprung von einer der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Kapstadts entfernt, verliefen sich selten Touristen hierher, diese Vogelscheuchen mit Kameras vor den Bäuchen. Stattdessen wankten Obdachlose und Kartonsammler durch die Straße, während Angolaner den Parkplatz bewachten. Maces kleiner roter Alfa Spider rief einige Aufregung hervor. Er ließ das Dach nach hinten geklappt, eine CD -Tasche im Handschuhfach, die Becker-Radioanlage eine funkelnde Einladung für jeden mit einem Schraubenzieher.
    Ein Parkplatzwächter kam lächelnd auf ihn zugeschlendert.
    »Hi, Cuito«, sagte Mace. »Den Arbeitsplatz gewechselt?« Das letzte Mal, als er den Angolaner gesehen hatte, war dieser noch Parkplatzwächter eines Einkaufszentrums in einem grünen Vorort gewesen. Hatte Mace den Gefallen getan, einen reichen Klienten im Auge zu behalten.
    Cuito schenkte ihm ein breites, weiß strahlendes Grinsen. »Manchmal gefällt den ansässigen Xhosa unsere Arbeit nicht, Mr. Mace. Sie machen uns Probleme. Dann ist es das Beste, woandershin zu gehen.«
    »Tut mir leid.«
    Cuito zeigte auf den Spider. »Der ist hier sicher.«
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher