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payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition)
Autoren: Mike Nicol
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wies auf den weißen Muskelprotz.
    »Ein Freund«, sagte Abdul. »Mikey. Sag brav Hallo, Mikey.«
    »Hi«, sagte Mikey, die Stimme tonlos, nasal.
    Sheemina February und Abdul setzten sich auf die zwei Stühle, die vor Matthews Schreibtisch standen. Sie legten ihre Handys vor sich auf den Tisch, wo sich bereits das von Mace und das von Matthew befanden. Sheemina February stellte ihren Aktenkoffer auf den Boden, blickte dann Matthew an und sagte: »In Ihrem Club werden Drogen verkauft, und das gefällt uns nicht.«
    Matthew schüttelte den Kopf. »N-n-nein, das kann n-n-nicht sein. So wa-was passiert da nicht. Ga-ga-garantiert nicht.«
    Sheemina February zuckte mit den Schultern. »Vielleicht glauben Sie das, aber das stimmt nicht.«
    »Ich l-l-lasse keine Drogen zu«, sagte Matthew. »Nicht mal Gr-gr-gras.«
    Mace wunderte sich, wie der Junge so unverfroren lügen konnte. Offenbar doch etwas von dem alten Herrn geerbt.
    Abdul Abdul lachte. Sheemina February beugte sich nach unten und holte einen durchsichtigen Plastikbeutel voller Sticks und Haschbröckchen aus ihrem Aktenkoffer, den sie auf den Schreibtisch warf. Lässig. Cool.
    »Ganja«, sagte Abdul und lachte erneut, rau und hässlich. »Bestes Cannabis«, fügte er hinzu. »Verdammt erstklassiges Gras.«
    Mace zog seine Augenbrauen hoch, ließ den Beutel jedoch liegen.
    »Wurde einem unserer Leute gestern Abend in Ihrem Club verkauft«, sagte Sheemina February.
    »Da-da-das behaupten Sie«, entgegnete Matthew.
    »Stimmt.« Sheemina February klopfte mit dem Finger auf den Beutel. »Aber wir haben keinen Grund, Sie anzulügen.« Sie sahen sich an. Matthew wandte als Erster den Blick ab. »Sie behaupten also, dass Sie dieses Zeug nicht zulassen. Dann sind wir ja einer Meinung, Matthew. Wir sind also beide gegen Drogen und Gangster.«
    »Wem zahlt ihr Schutzgeld?«, mischte sich Abdul Abdul ein und zählte einige Namen auf: »Den Twenty-eights? Den Americans? Den Pretty Boys?«
    »K-K-Keinem«, erwiderte Matthew.
    Abdul ließ die schlechte Imitation eines Lachens hören. »Den Americans«, sagte er. »Lass den Scheiß, ich weiß sowieso Bescheid.«
    »Es geht nicht nur um das Gras«, meinte Sheemina February. »Sie verkaufen auch harte Sachen.«
    »Un-un-unmöglich«, erklärte Matthew.
    Sheemina February holte einen weiteren Beutel aus ihrem Aktenkoffer und legte auch diesen auf den Tisch. »Heroin«, sagte sie.
    »Könnte genauso gut Talkumpuder sein«, meinte Mace. »Das wissen wir nicht.«
    »Probier’s.« Abdul schob Matthew den Beutel zu. »Nimm etwas, mein Freund, das ist doch deine Szene.«
    »Glauben Sie mir«, sagte Sheemina February und legte ihre Hand auf das Päckchen.
    »Wenn Sie das alles haben«, meinte Mace, »warum gehen Sie dann nicht zur Polizei?«
    Abdul Abdul schnaubte verächtlich. Sheemina February lächelte einen Moment lang und wandte sich wieder Matthew zu.
    »Das hier bringt unsere Kinder um.« Sie hielt den Beutel mit Heroin hoch.
    »Sie haben die Beweise? Rufen Sie die Bullen«, sagte Mace. »Der Mann hat Ihnen doch schon erklärt, dass er keine Ahnung hat.«
    Abdul Abdul warf Mace einen gereizten Blick zu und winkte dann ab.
    Das flüchtige Lächeln zeigte sich erneut auf Sheemina Februarys plaumenfarbenen Lippen. »Mr. Berater, die Polizei würde den Club Ihres Mandanten sofort schließen lassen.« Sie sah ihn direkt an. »Wollen Sie das?«
    »Nein«, mischte sich Matthew ein. »Nein. Es muss ei-eine Mö-Möglichkeit geben, dass wir uns ei-einigen.«
    »Gut, das denke ich auch. Es ist im Grunde ganz einfach, Matthew. Die Drogen müssen aufhören.«
    Ein »Oder« brauchte nicht ausgesprochen zu werden. Sie legte den Beutel wieder auf den Tisch. »Also, wir können Ihnen folgendermaßen helfen.«
    »Sie we-werden mir nicht helfen«, entgegnete Matthew. »W-wir ei-einigen uns so, dass Sie si-si-sich verpissen.«
    Eine Stille, eine plötzliche Stille, die so lange andauerte, dass Mace das ferne Rauschen der Stadt wahrnahm. Er ließ seinen Blick von einem Gesicht zum anderen wandern: Sheemina February amüsiert, Matthew auf seine Hände starrend, Abdul mit einem nervösen Zucken unter seinem rechten Auge.
    Abdul Abdul gab als Erster klein bei. Er griff nach seinem Handy und fuchtelte damit vor Matthews Nase herum. »Wir haben’s dir klar und deutlich gesagt!«, rief er. »Wir haben dir klar und deutlich gesagt, dass das aufhören muss!«
    Sheemina February legte ihre Hand auf Abduls Arm. Er schüttelte sie ab. Sagte: »Du hältst das
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