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payback: thriller (German Edition)

payback: thriller (German Edition)

Titel: payback: thriller (German Edition)
Autoren: Mike Nicol
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Sie stellen ihr Fragen, die gleichen Fragen, die ihr zuvor gestellt worden waren. Sie gibt die gleichen Antworten wie zuvor. Sie sagen, dass sie ihr nicht glauben. Sie müsse ihnen die Wahrheit sagen. Das ist die Wahrheit, erklärt sie. Sie schildern ihr, was passieren wird. Sie zeigen ihr den Holzhammer. Sie beginnt zu weinen. Schluchzend beteuert sie, dass sie die Wahrheit gesagt hat. Sie werfen eine Münze. Sagen: zwei von drei gewinnt.«
    Sie blickte Mace an. Ihre weißen Zähne pressten sich leicht auf ihre pflaumenfarben geschminkten Lippen.
    »Sie haben damals gewonnen, Mr. Bishop. Sie haben auf Kopf gesetzt.«
    Vor zwanzig Jahren, das waren paranoide Zeiten, dachte Mace. So was konnte da passieren. Er starrte sie an, ohne ein Wort zu erwidern.
    »Soll ich Ihnen sagen, wie es danach mit dem jungen Mädchen weiterging?« Sie hielt die Hand hoch, die immer in einem Handschuh steckte. »Und ich meine damit nicht das hier, diese Entstellung.« Sie senkte die Hand. »Oder ist es zu beschämend für die Ohren von Helden, zu erfahren, was mit ihren Opfern passiert ist?« Sheemina February blickte von Mace zu Pylon. »Ja? Nein? Ich erzähle es Ihnen. Das junge Mädchen wurde von den Anführern vergewaltigt. Nicht einmal. Nicht zweimal. Jeden Tag, monatelang. Weil Sie ihr nicht geglaubt haben.«
    Sheemina February stand auf. Sie schien noch etwas hinzufügen zu wollen, überlegte es sich dann aber anders. Auf ihren Lippen mochte sich die Andeutung eines Lächelns zeigen, aber Mace war sich nicht sicher. Sie schob den Stuhl an den Tisch heran und ging. An der Tür wandte sie sich zu ihnen um. »Ich wollte es eigentlich nicht erwähnen, Jungs. Aber vielleicht solltet ihr wissen, dass ich über die Diamanten Bescheid weiß.«
    Sie sahen Sheemina February hinterher, wie sie in ihrem langen schwarzen Mantel und den schwarzen Handschuhen nach draußen ging. Dort blieb sie einen Moment lang stehen, um ihren Regenschirm aufzuspannen. Sie drehte sich nicht noch einmal um, sondern lief durch die Company Gardens unter den tropfenden Bäumen davon.
    Als sie außer Sichtweite war, sagte Pylon: »Das ist nicht gut. Das mit den Diamanten.«
    »Zweifelsohne.«
    Sie starrten in den grauen Morgen hinaus. Nippten an ihren schwachen Filterkaffees. Pylon hatte seinen als Erster ausgetrunken. Wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. »Glaubst du ihr?«
    Mace steckte die kleine Pistole ein. Sagte: »Eigentlich nicht. Damals hat ihr auch niemand geglaubt. Warum sollten wir es jetzt tun?«

GLOSSAR
    Ag – oh, ach (Afrikaans)
    Ag sies – umgangssprachlicher Ausdruck des Ekels, der Enttäuschung, des Ärgers (Afrikaans)
    Babalaas (oder babbelas ) – verkatert, einen Kater haben (südafrikanischer Slang)
    Black Empowerment – Förderprogramm der südafrikanischen Regierung für Gruppen, die zu Zeiten der Apartheid benachteiligt waren
    Boetie – Kamerad, Bruder (südafrikanisch)
    Bom – gut (portugiesisch)
    Boykie – umgangssprachliche, herablassende oder auch freundschaftliche Bezeichnung für einen Mann
    Braai – typische Art des Grillens in Südafrika und Namibia (Afrikaans für ›braten‹)
    Bru – Bruder, Freund (Afrikaans)
    China – umgangssprachliche Bezeichnung für Freund, Kumpel; britischer Cockney-Reimslang: »china« (Porzellan) = »plate« (Teller) > reimt sich auf »mate« (Kumpel)
    Chommie – Freund (südafrikanischer Slang)
    Deixar – lassen, aufgeben, ausscheiden (portugiesisch)
    Donker Gat – Kerker in Kapstadts Kastell (dem Castle of Good Hope); wörtlich: dunkles Loch (niederländisch)
    Eina! – aua! (südafrikanisches Englisch)
    Golliwog – ursprünglich Figur aus einem englischen Kinderbuch von 1895 mit schwarz gefärbtem Gesicht und abstehenden schwarzen Haaren; später auch als rassistische Bezeichnung für Schwarze verwendet
    Heita – hallo (südafrikanisch)
    IDB – »Illegal Diamant Buying«; Terminus für den Diamantenhandel außerhalb des De-Beers-Kartells gegen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts
    Indaba – Entscheidung; Diskussionsangelegenheit (Zulu); im südafrikanischen Englisch inzwischen völlig geläufig
    Jou ma se poes – umgangssprachliche Beschimpfung (wörtlich: Vagina deiner Mutter) (Afrikaans)
    Larney – umgangssprachliche Bezeichnung für einen reichen Weißen (südafrikanisch)
    Ma puce – mein Liebling (wörtlich: mein Floh) (französisch)
    Meneer – Herr (niederländisch)
    MK (oder Umkhonto We Sizwe = Zulu für »Speer der Nation«) – früherer militärischer
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