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Password - Zugriff für immer verweigert

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Titel: Password - Zugriff für immer verweigert
Autoren: Mirjam Mous , Verena Kiefer
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bezahlen kann …«
    »Meine Mutter ist die Anwältin«, sagte Jerro und ging Mick voraus. »Sie ist auf Unternehmensrecht spezialisiert.«
    »Und dein Vater?«
    Jerro drehte sich um. »Bist du wegen meiner Comicsammlung hier oder willst du mich aushorchen?«
    Allmählich glaubte Mick schon, Bjorge Prins sei ein berühmter Meisterbetrüger, der sein Kapital zusammengeklaut hatte.
    »Mein Vater ist letztes Jahr gestorben«, sagte er.
    »Wie schlimm, Mensch!« Jerro blieb kurz stehen. »War er krank oder so?«
    »Herzinfarkt auf dem Tennisplatz.«
    »Und dann behaupten immer alle, Sport sei gesund.« Jerro ging wieder weiter und nahm die beiden letzten Stufen auf einmal.
    Sie betraten einen Treppenabsatz mit sehr vielen Türen.
    Bei der dritten blieb Jerro stehen. »Mein Zimmer.«
    Es war hell, geräumig und an den Wänden hingen gerahmte Poster. Red Sonja im Bikini und zwischen sich windenden Schlangen, Franka auf einem Motorrad, Rothaar mit einem Schwert und Asterix und Obelix neben einem dampfenden Kochtopf. An der Wand stand ein Schreibtisch mit passendem Drehstuhl. Außerdem gab es noch ein Doppelbett, auf dem ein MacBook lag, einen Riesenkleiderschrank, einen Flatscreen-Fernseher mit Rekorder, eine supersonisch aussehende Musikanlage und ein Bücherregal voller Comichefte.
    Und dann war da noch diese offen stehende Tür.
    Mick blinzelte. »Ist das ein Badezimmer?«
    Jerro nickte. »Meine Eltern wollen nicht, dass ich ihres benutze. Immer so ein Zirkus mit Wartezeiten und so. Also habe ich eins für mich allein.«
    Mick lachte laut auf. »Du gehst in meine Klasse. Also bist du zwölf? Dreizehn?«
    »Ich brauche es nicht selbst sauber zu machen«, sagte Jerro. »Das macht Kasia immer.«
    »Oh. Na ja, dann ist es ganz normal.« Mick nickte so ernst er konnte.
    Jerro gab ihm einen Schubs. »Das Gästezimmer hat auch eins.«
    »Ein Haus mit drei Badezimmern.« Mick schüttelte den Kopf. »Tja, reiche Stinker brauchen das natürlich auch.«
    Jerro lachte, als hätte er einen irre guten Witz gehört. Dann setzte er sich vor das Regal mit den Comics und wurde plötzlich wieder ganz ernst.
    »Trigan war der große Durchbruch für Don Lawrence«, sagte er, während er die Comics vorsichtig auf den Boden legte.
    Mick blätterte ein paar durch und bewunderte die Zeichnungen. Kasia brachte Tee und eine Schale mit Miniwindbeuteln, von denen Mick einfach nicht die Finger lassen konnte. Dann zeigte ihm Jerro einen Asterixband.
    »Ich mag vor allem Science-Fiction-Comics«, gestand Mick. »Und eigentlich stehe ich noch mehr auf Science-Fiction-Filme und -Serien.«
    »Nee, echt?« Jerro ließ sich hintenüberfallen. »Das musste mir ja passieren. Nehme ich einmal jemanden mit nach Hause, schon ist er ein Trekkie!«
    »Star Trek ist tatsächlich ziemlich cool.« Mick grinste. »Aber ich bin wirklich kein Trekkie und ich spreche auch kein Klingonisch.«
    Jerro ließ die Augenbrauen hüpfen.
    »Die Sprache der Klingonen«, erklärte Mick. »Sie sehen fast aus wie Menschen, aber sie haben dicke Haare und eine gerunzelte Stirn.«
    »Na, bitte. Ein Trekkie.« Jerro setzte sich wieder auf und stellte seine Comics wieder ins Regal. »Normale Leute wissen solche Sachen nicht.«
    »Normale Leute haben auch nicht eine Million Comicbände.«
    »Es sind nur 724«, sagte Jerro.
    Mick tat erstaunt. »So wenige?«
    Jerro musste wieder lachen. Das gab Mick ein gutes Gefühl. Er hatte gar nicht gewusst, dass er so witzig sein konnte.
    »Okay, es sind schon eine Menge«, gab Jerro zu. »Aber ich sammle sie auch schon sehr lange.«
    Einen Augenblick war es still.
    »Warum bist du eigentlich erst heute auf unsere Schule gekommen?«, fragte Mick dann.
    »Früher ging nicht. Wir haben vorher in den USA gewohnt.«
    Das Land, aus dem die besten Science-Fiction-Filme kamen!
    »Hast du ein paar bekannte Schauspieler gesehen?«
    »Wenig Gelegenheit. Ich durfte das Gelände kaum verlassen«, murrte Jerro. »Meine Mutter hat nicht viel Vertrauen zu frisch eingestellten ausländischen Leibwächtern.«
    »Und was ist mit Alfred?«
    »Der war hiergeblieben.«
    Mick nahm noch einen Windbeutel. »Scheint mir ziemlich nervig. Ständig so ein Leibwächter in der Nähe.«
    »Das kannst du laut sagen.« Jerro seufzte. »Sobald ich was anstelle, wissen es meine Eltern.«
    »Na ja. Es hat ja auch eine gute Seite.« Mick schaute sich herausfordernd im Zimmer um. »Die meisten Jungs wären neidisch auf dich.«
    »Der goldene Käfig«, spottete Jerro. »Willst du tauschen?
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