Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Password - Zugriff für immer verweigert

Password - Zugriff für immer verweigert

Titel: Password - Zugriff für immer verweigert
Autoren: Mirjam Mous , Verena Kiefer
Vom Netzwerk:
gegrillt.« Mick stand schon bei seinem Computer. »Die Visitors essen lebende Tiere. Auf YouTube gibt es einen Filmausschnitt.«
    Sie schauten sich V Diana is a hungry alien an. Eine Frau stand in einer Selbstbedienungs-Snackbar und zog statt einer Fleischkrokette ein zappelndes Meerschweinchen aus dem Klappfach in der Wand. Sie stopfte es sich in den Mund und an ihrer Kehle war ein Knubbel zu erkennen.
    Mick schmatzte. »Jetzt noch runterschlucken …«
    »Witzig«, sagte Jerro, als es vorbei war.
    »Witzig?« Mick stieß ihm den Ellbogen in die Seite.
    »Und unappetitlich«, gab Jerro zu. »Aber nicht wirklich spannend. Ich finde, das ist ziemlich stümperhaft gemacht. Man sieht sofort, dass es ein Film aus dem Jahr null ist.«
    »Kennst du Invasion of the Body Snatchers?«, fragte Mick hartnäckig weiter.
    Jerro schüttelte den Kopf. »Auch SF, wahrscheinlich?«
    Mick nickte. »Und auch aus dem Jahr null. Trotzdem einer der spannendsten Filme, die ich kenne. Es gibt auch noch eine Schwarz-Weiß-Version davon, aber die in Farbe finde ich besser.«
    »Tut mir leid, ich finde alte Filme zum Gähnen.« Jerro lehnte sich an den Schreibtisch. »Alles bewegt sich nur im Schneckentempo und man sieht sofort, dass es Fake ist.«
    »Meistens schon, stimmt«, sagte Mick. »Aber Body Snatchers ist echt sehr gut gemacht. Das war der Lieblingsfilm von meinem Vater und …« Er konnte gerade nicht weiterreden und kämpfte gegen die Tränen.
    Jerro war doch nicht so ein Superheld, wie Mick gedacht hatte. Jetzt traute er sich nicht, Mick weiter anzusehen, und starrte stattdessen schweigend auf einen Fleck an der Wand, als wäre es eine faszinierende Comiczeichnung.
    »Sorry.« Mick wischte sich mit dem Ärmel über die Augen. »Meistens bin ich nicht so eine …«
    »Macht doch nichts.« Jerro berührte Mick kurz an der Schulter. Es wirkte ungeschickt und wieder trat Schweigen ein. »Das ist bestimmt ein klasse Film«, sagte Jerro dann. »Ich würde ihn wirklich gern sehen.«
    Das meinte er natürlich nicht ernst.
    »Kein Problem.« Micks trauriges Gefühl schlug sofort in Freude um. »Ich habe ihn auf DVD.«
    Jerro sah ihn perplex an und rief: »Nee, oder?«
    »Doch, doch«, sagte Mick.
    4.
    Ein paar Tage später kam Mick endlich dahinter, welcher Art von Arbeit der geheimnisvolle Bjorge Prins so nachging. Sie hatten Pause und Mick und Jerro standen auf dem Schulhof, als Pieter – Pieter! – auf sie zukam.
    »Ist dein Vater der Direktor von Prince Enterprise?«, fragte er Jerro.
    Mick spitzte die Ohren. Prince Enterprise war absolut führend auf dem Computerspielgebiet und weltberühmt. Alle Spiele, die was zu bieten hatten, kamen aus diesem Unternehmen.
    Jerro erstarrte. »Wie kommst du denn darauf?«
    »Mein Vater sagte das.« Pieter keuchte fast vor Aufregung. »Er ist auch in der IT-Branche, und als ich deinen Namen nannte …«
    »Schön für deinen Vater.« Jerro wandte den Kopf ab.
    »Mir war gleich klar, dass du nicht irgendwer bist«, fuhr Pieter fort. »Bei dem Leibwächter und den teuren Klamotten und so. Aber das, Mann! Warum hast du nichts gesagt? Wenn mein Vater sich Carfighters und Slash Gordon ausgedacht hätte, dürften das ruhig alle wissen.«
    Ja, dachte Mick. Ich würde es auch von den Dächern schreien und dann würden sie mich nie wieder schikanieren.
    »Geh du mal schön wieder zu deinen Freunden«, sagte Jerro schlecht gelaunt. »Dein Grunzkumpel findet es sicher nicht gut, dass du mit uns redest.«
    Pieter blieb einfach stehen. »Lex? Der hat nichts zu finden. Er ist nicht mein Boss.«
    Und ob er das ist!
    »Geh trotzdem«, sagte Jerro. »Du störst. Ich war nämlich gerade in ein sehr interessantes Gespräch mit Mick vertieft.«
    »Oh.« Pieter hielt kurz den Mund. Er sah Mick an. Nicht verächtlich wie sonst, sondern mit einer Spur von Respekt. »Na, dann eben später.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Jerro, als Pieter weit genug weg war.
    Mick merke, wie seine Mundwinkel nach oben gingen. Es fühlte sich so an, als hätte er gerade Karriere gemacht.
    »Was grinst du denn so?«, fragte Jerro.
    »Ich glaube, dein Vater ist ein Trekkie«, dachte sich Mick schnell aus.
    Jerro sah ihn verständnislos an.
    »Prince Enterprise«, sagte Mick, mit Betonung auf Enterprise. »So heißt das Raumschiff in Star Trek auch.«
    Jerro lachte. »Ich habe ihn aber noch nie Klingtonisch reden hören oder wie das heißt.«
    »Klingonisch.«
    »Von mir aus auch Klingonisch.«
    »Warum hast du denn so geheimnisvoll getan,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher