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Password - Zugriff für immer verweigert

Password - Zugriff für immer verweigert

Titel: Password - Zugriff für immer verweigert
Autoren: Mirjam Mous , Verena Kiefer
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Spritze gegeben«, überlegte Mick laut. »Es war niemand anderes im Haus.«
    Klospülung.
    Mick fischte sein Handy aus der Hostentasche.
    »Mama?«, sagte er vorsichtig.
    Es folgte eine Sturzflut aus Wörtern, die er gelassen über sich ergehen ließ. Sie endete mit: »Du kommst jetzt nach Hause, und zwar sofort.«
    »Das geht nicht. Ich bin bei Jerro. Er war entführt worden.«
    Sie sprach so laut, dass er das Telefon etwas vom Ohr weghalten musste, um nicht taub zu werden.
    »Sofies Roller steht hier«, war sein Kommentar. »Und ich erzähle keinen Unsinn.«
    Heijntjes machte ihm ein Zeichen: Gib mal her.
    Mick reichte ihm das Handy.
    »Kommissar Heijntjes hier. Ihr Sohn ist ein Held, sie dürfen stolz auf ihn sein. Er hat Jerro Prins befreit, ganz ohne Hilfe.«
    Nach allen Quälereien und der Einsamkeit der letzten Zeit trafen die Worte mitten ins Herz. Mick schossen die Tränen in die Augen.
    Heijntjes reichte ihm das Telefon zurück. »Sie kommt her.«
    Mick schnäuzte sich in eine Serviette.
    »Die Frauen heißen also Kasia und Nel«, fasste Heijntjes zusammen. »Aber die Namen der Männer kennt ihr nicht.«
    »Korrekt«, sagte Mick.
    Wieder klingelte es und wieder öffnete Carl. Zwei Polizisten brachten Nel herein. Sie hatte rote Augen, als hätte sie geweint. Sie sah zu Jerro und dann zu seinem Ebenbild.
    »Stefan?«
    Jerro konnte seine Schadenfreude nicht verbergen. »Ha, das Tierchen hat einen Namen.«
    »Stefan also«, sagte Heijntjes. »Und wie noch?«
    »Halt den Mund, Mama«, brummte Stefan.
    Na bitte!, dachte Mick. Es war tatsächlich seine Mutter. Oder Pflegemutter. Wie konnte er sonst Jerro so ähnlich sehen?
    »Es ist wirklich besser für dich und deine Mutter, wenn ihr ein Geständnis ablegt«, sagte einer der Polizisten.
    Nel senkte den Kopf und nickte. »Wir hätten nie auf Dexter hören sollen.«
    »Dexter?«, fragte Heijntjes. »Das war doch der Mann, der aussieht wie Mister Sulu?«
    »Sulu?« Nel blies sich eine Haarsträhne aus der Stirn. »Den kenne ich nicht.«
    »Ich hole mal eben mein MacBook.« Jerro rannte nach oben.
    »Ist Dexter sein richtiger Name?«, fragte Heijntjes.
    Nel starrte Stefan auffordernd an. Die Polizisten, die sie flankierten, sahen fragend zu Heijntjes. Er nickte, sie durften sie loslassen. Sobald sie von ihren Handschellen befreit war, ging sie zu Stefan und umarmte ihn. Als sie bemerkte, dass er am Stuhl festgebunden war, sah sie für einen Moment aus wie erstarrt. »Weißt du, ob Dexter wirklich so heißt? Sag es ruhig, Schatz. Wir sollten lieber kooperieren. Die Million kriegen wir sowieso nicht mehr. Wir stehen wieder auf Los …«
    »Welche Million?«, fiel Bjorge Prins ihr ins Wort.
    »Die Dexter uns geben wollte, wenn …«
    Jerro kam mit dem MacBook unter dem Arm wieder herein. Er stellte das Gerät auf den Tisch und klappte es auf.
    »Sind die Gedächtnisstützen noch drauf?«, fragte Mick.
    Stefan wurde rot. Vor Wut, nahm Mick an.
    »Ich sehe Fotos«, sagte Jerro. »Berichte von Ereignissen. Tatsächlich: Gedächtnisstützen. Ich habe die nicht aufgeschrieben.«
    »Er musste auch so viel auswendig lernen«, sagte Nel. »Bis vor ein paar Wochen ist er jeden Tag zum Üben zu Dexter gegangen.«
    »Wohin?«, fragte Heijntjes.
    Sie nannte den Ort. »Irgendwo in einer vorübergehend angemieteten Wohnung. Vloed … Die Nummer weiß ich gerade nicht mehr.« Sie stieß Stefan an.
    »Fünfundvierzig«, murmelte er.
    Heijntjes gab der Polizistin ein Zeichen. »Kümmere dich um einen Durchsuchungsbeschluss.«
    Jerro hatte Mister Sulu gerade gegoogelt und zeigte Nel das Foto.
    Sie nickte. »Er sieht Dexter tatsächlich sehr ähnlich.«
    »Gut.« Heijntjes trank seinen Kaffee aus und stellte die Tasse mit einem Knall auf die Untertasse. »Einer der Entführer sieht also aus wie Mister Sulu und nennt sich Dexter, aber wahrscheinlich ist der Name falsch.«
    Es klingelte zum zigsten Mal.
    Jerro zwinkerte Mick zu. »Deine Mutter, nehme ich an.«
    7.
    Mit leiser Stimme legte Nel ein Geständnis ab. Sie berichtete von Dexters jahrelangen Vorbereitungen. Dass alles mit Kasias Anstellung begonnen hatte. »Weil sie Sie aus der Nähe erlebte, wusste sie sehr viel über Ihre Familie. Außerdem hatte sie eine Kamera in Jerros Zimmer versteckt.«
    »So konnte sie also sehen, dass ich zur Toilette ging!«, rief Mick. »Während ich im Badezimmer war, hat sie Jerro die Spritze gegeben.«
    Jerro nickte. »Und weil ich auf dem Bauch lag, habe ich sie nicht kommen sehen.«
    Frau Prins
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