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PARKER teert die Grünen Zwerge

PARKER teert die Grünen Zwerge

Titel: PARKER teert die Grünen Zwerge
Autoren: Günter Dönges
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sie ohne falsche Bescheidenheit zurück und nickte McWarden zu. »Sobald mein Name ins Spiel kommt, herrscht bei Kriminellen Großalarm.«
    »Vielleicht sind Sie bereits auf einer Spur, ohne es zu wissen, Mylady.«
    »So etwas gibt es nicht«, lautete ihre Antwort. »Mir entgeht grundsätzlich keine Spur.«
    »Tja dann…« McWarden trank sein Glas leer und verabschiedete sich. »Übrigens, wie haben Sie es eigentlich geschafft, unbemerkt ins Haus zu kommen und die Gangster zu überraschen?«
    »Ich habe mich praktisch unsichtbar gemacht«, behauptete sie umgehend und nahm McWardens ungläubigen Blick zur Kenntnis. Der Yard-Beamte wußte von dem Geheimgang natürlich nichts.
     
     
    *
     
    »Das sieht ja erfreulich verkommen aus, Mister Parker«, stellte die ältere Dame fest. Sie betrachtete durch die Wagenscheibe das ehemalige Lagerhaus, in dessen Erdgeschoß der Privatclub untergebracht war.
    Parker hatte diese Adresse von den beiden Kriminellen, die ihm eine Haftladung unter das hochbeinige Monstrum applizieren wollten. Genau diese Adresse hatten auch die drei Sprengstoff-Spezialisten genannt, die man in Myladys Haus hatte stellen können.
    Das Lagerhaus befand sich im Hafengebiet von Wapping und stand am Kai eines längst nicht mehr benutzten Beckens.
    Es war inzwischen Abend geworden. Die wenigen Lichter spiegelten sich in dem fast schwarz aussehenden Wasser. Am Kai lagen einige heruntergekommen aussehende Lastkähne, die man in Hausboote umfunktioniert hatte. Links vom Eingang zum Privatclub gab es einen improvisierten Parkplatz, auf dem erstaunlich viele, nicht gerade billige Wagen standen. Wahrscheinlich trauten sich nur Kenner der Szene hierher. Mit normalen Besuchern brauchte man nicht zu rechnen.
    »Nach Lage der Dinge scheint man den Zugang besonders abgesichert zu haben, Mylady«, sagte Parker, als er die Front des Clubs passierte.
    »Aha. Und woran sehe ich das, Mister Parker?« erkundigte sie sich.
    »Es gibt einen Parkplatzwächter und einen Mann, der seinen nicht gerade kleinen Hund ausführt.«
    »Das Tier sieht ja aus wie ein Kalb«, antwortete die ältere Dame. »Und natürlich hat der Besitzer mit dem Club überhaupt nichts zu tun. So etwas sehe ich auf den ersten Blick.«
    Butler Parker nahm den Vierbeiner noch mal in Augenschein. Es schien sich um eine leicht mißglückte Kreuzung aus Bernhardiner und Neufundländer zu handeln. Das mächtige Tier konnte, so sah es wenigstens aus, vor Kraft kaum laufen.
    Aggressiv wirkte der Vierbeiner zwar nicht, doch Parker war kein leichtsinniger Mensch. Er öffnete das Handschuhfach und dann ein Geheimversteck, das hinter diesem Fach angebracht war. Er holte eine Art Pistole hervor, die allerdings keinen Lauf besaß.
    Vor dem Handgriff gab es zwei Metallstifte, die etwa fünf Zentimeter voneinander entfernt waren. Lady Agatha bekam dies alles nicht mit. Sie hatte sich halb umgewandt und beobachtete den Eingang zum Privatclub.
    »Der Mann ist mit seinem Hund gerade hinter der Hausecke verschwunden«, meldete sie. »Natürlich war es ein harmloser Passant.«
    »Wie Mylady zu meinen belieben.« Parker ließ sich auf keine Diskussion ein, bog in die nächste Seitenstraße und kehrte dann um. Diesmal näherte er sich mit dem hochbeinigen Monstrum langsam dem Parkplatz und ließ dem Wächter Zeit, sich auf den herankommenden Wagen einzustellen.
    Der Parkplatzwächter war mittelgroß, stämmig, etwa vierzig Jahre alt und zeigte ein grob geschnittenes Gesicht. In jedem Kriminalfilm hätte er leicht als Unterweltler auftreten und auch überzeugen können.
    »Man erlaubt sich, einen ausgesprochen harmonischen Abend zu wünschen«, grüßte Parker, als er ausstieg.
    Er lüftete höflich die schwarze Melone und war auf die Reaktion des Mannes gespannt.
    »Was wollen Sie hier?« fragte der Parkplatzbetreuer ruppig. »Der Platz ist reserviert.«
    »Ihr Ton entspricht nicht gerade den Erwartungen meiner Wenigkeit«, erwiderte Parker.
    »Hauen Sie ab, bevor ich sauer werde«, wurde der Parkplatzüberwacher noch ruppiger und hielt plötzlich eine Metallhülse in der linken Hand. Der Butler kannte den Inhalt solcher Hülsen.
    Wenn man sie nach vorn quasi in die Luft schlug, schossen aus ihr eng gewickelte Spiralen und bauten sich teleskopartig zu einer gefährlichen Stahlrute auf.
    »Darf man möglicherweise noch eine Frage an Sie richten?« erkundigte sich der Butler.
    Der Parkwächter war dagegen, schlug die Metallhülse ruckartig in die Luft und ließ die Spiralfedern
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