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Parasit

Parasit

Titel: Parasit
Autoren: Richard Laymon
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diese Art Hilfe auskommen, vielen Dank auch.«
    »Wir hätten ja nicht gehen müssen.«
    »Du konntest es doch gar nicht abwarten, da raus zu kommen, tu doch nicht so.«
    »Ich glaube immer noch, dass es das Vernünftigste war. Warum sollten wir uns in eine möglicherweise lebensgefährliche Situation begeben, wenn sich das vermeiden lässt?«
    »Ja, warum nur?«, murmelte sie vor sich hin.
    »Ich kann nicht sagen, dass mir dein Verhalten gefällt«, sagte Ron.
    »Wie schade.« Sie nahm wieder einen Schluck.
    »Verflucht, Peggy!« Ihre Hand zuckte. Die eisige Flüssigkeit schwappte über und lief ihr das Kinn hinunter. »Mist!« Sie setzte sich auf. Der Alkohol rann ihr den Hals hinunter. Mit ihrer linken Hand hob sie ihren Pullover und tupfte sich trocken. »Du hättest nicht so schreien müssen, Ron.« Sie hatte einen Kloß im Hals und ihre Augen brannten. »Jetzt bin ich völlig verklebt. Verdammt, Ron.«
    »Tut mir Leid.«
    Sie zog die abgeschnittene Weste wieder hinunter, um ihre Brüste zu bedecken, nahm einen Schluck und stellte dann ihr Glas ab. »Entschuldige mich.«
    Im Badezimmer wischte sie sich das Kinn und den Hals mit einem feuchten Waschlappen ab. Ron tauchte im Spiegel des Badezimmerschränkchens auf. Seine Hände streichelten ihren Bauch. »Es tut mir Leid«, sagte er noch einmal.
    »Mir auch«, sagte Peggy kleinlaut. »Ich habe mich so schrecklich aufgeführt. Es ist bloß - ich wollte heute Abend noch fertig werden.«
    Er zog den Pullover nach oben. Seine Hände schlossen sich um ihre Brüste. »Ich habe mir Sorgen um dich gemacht«, sagte er. »Das war alles.«
    »Ich weiß.«
    »Wenn du hier bleiben willst, dann fahre ich heute Nacht zurück und fange mit dem Fußboden an.«
    »Alleine?«
    »Ich kann das Gewehr mitnehmen.«
    »Ich habe eine bessere Idee. Du nimmst das Gewehr mit und wir fahren beide.«
    Jake Corey saß mit dem Rücken am Stamm eines Eukalyptusbaumes und beobachtete die Felder mit einem Feldstecher, den er von zu Hause mitgebracht hatte.
    Es dämmerte. Wind war aufgekommen und das fühlte sich gut an; eine wirkliche Verbesserung gegenüber der Nachmittagshitze, die ihn den langen Weg über gequält hatte, seit er von seinem Streifenwagen losgestapft war.
    Das waren bestimmt drei Kilometer gewesen, die er abgesucht hatte, kreuz und quer durch das Gestrüpp, bis er hier auf die Anhöhe gekommen war, um Wache zu halten.
    »Verschwende nicht deine Zeit«, hatte Chuck beim Schichtende gesagt.
    »Ich habe nichts Besseres zu tun.«
    »Blödsinn. Du solltest ausgehen und einen draufmachen. Das würde dir gut tun.«
    Jake war nicht zu dem aufgelegt, was Chuck meinte. Wenn er jetzt nicht das tat, was er sich vorgenommen hatte, würde er heute den Abend allein in seinem kleinen Haus verbringen und lesen, vielleicht auch ein bisschen fernsehen und früh zu Bett gehen. Und er würde sich schuldig fühlen, weil er den Uberlebenden des Unfalls hatte entkommen lassen. So konnte er wenigstens dagegen etwas unternehmen. Auch wenn der Kerl jetzt schon Kilometer weit weg sein mochte. Er konnte aber auch immer noch in der Nähe sein. Die Felder waren noch nicht gepflügt. Er konnte sich eine Mulde gesucht haben, dort ausruhen und abwarten. Abwarten, bis er sich in Sicherheit wiegte, und dann wieder hervorkriechen. Und darauf zählte Jake.
    Deswegen wartete er hier, gut versteckt zwischen dem Unkraut, mit dem Baum im Rücken, und beobachtete die Umgebung durch sein Fernglas.
    Ganz besonders das Gebiet um das verlassene Restaurant.
    Dahin würdest du dich wenden, dachte er. Du bist verletzt. Du hast dich stundenlang im Gebüsch versteckt. Du hast Hunger und Durst. Du kommst nicht von hier; du kannst nicht wissen, dass das Restaurant schon seit Jahren geschlossen ist. Du weißt nur, dass es heute nicht geöffnet hat. Donnerstags ist also Ruhetag. Du hast Glück. Wenn du einen Weg hinein findest, kannst du dich satt essen. Und wenn du wieder verschwindest, kannst du genug mitnehmen, um dich ein paar Tage lang über Wasser zu halten.
    Von Jakes Position auf der Anhöhe aus konnte er das Restaurant gut überblicken. Zumindest die Vordertür und die Südseite. Von der anderen Seite und der Rückwand könnte sich eine Armee nähern und er würde es nie bemerken. Jedenfalls nicht von hier aus.
    Vielleicht war der Kerl schon drinnen! Jake bedauerte, dass er das Gebäude nicht durchsucht hatte, bevor er seine Wache angetreten hatte. Jetzt widerstrebte es ihm, sein Versteck zu verlassen.
    Er musste warten, bis
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