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Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Titel: Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing
Autoren: Alfred Bekker
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besprechen hatte.
    Swann erhob sich und tauchte hinter den bedenklich zur Seite geneigten Stapeln von Manuskripten, Presseerzeugnissen der Konkurrenz und Aktenordnern hervor. Er umrundete den Tisch und lehnte sich mit der Hüfte dagegen. Dann deutete er in Richtung der Tür, die durch das Vorzimmer seiner Sekretärin zum Großraumbüro führte, in dem der Rest der Redaktion untergebracht war.
    "Im Moment können Sie da draußen ohnehin nichts machen, da dachte ich mir, ich nutze die Zeit, um etwas mit Ihnen beiden zu besprechen."
    "Ich hoffe nur, dass das neue System bald wieder in Ordnung kommt, sonst wird es mit der heutigen Ausgabe knapp...", stellte ich fest.
    Mr. Swann verschränkte die Arme vor der Brust.
    "Nicht knapper, als beim letzten Mal. Ich habe den Kundendienst angerufen. Der Rest liegt in den Händen der Daten-Götter!" Mr. Swann verdrehte die Augen. "Ich war von Anfang an gegen eine so schnelle Umstellung auf ein neues System, aber mich fragt ja keiner..."
    "Sie übertreiben."
    Er lächelte.
    "Vielleicht ein bisschen. Patricia, sagt Ihnen der Name Brian Delrey etwas?"
    "Nein, tut mir leid. Nicht so aus dem Stegreif..."
    "Aber mir!", erklärte Tom. "Sie meinen sicher den Schauspieler."
    "Den ehemaligen Schauspieler", korrigierte Michael T. Swann bedächtig. "Sie liegen richtig, Mr. Hamilton."
    "Ich habe Delrey mal interviewt, als ich für meine letzte Agentur in Asien unterwegs war. Ich traf Delrey in Hongkong. Er drehte damals einen dieser unsäglichen Kung Fu-Streifen."
    "Damals war Delreys Karriere wohl schon an ihrem Endpunkt angelangt", meinte Swann. "Seine Filme waren nie gut, wenn Sie mich fragen. Aber er hat sich eine goldene Nase damit verdient. Schlagzeilen machte er, als er sich dem Okkulten zuwandte, vom Ende der Welt und übersinnlichen Energien daherfaselte. Er galt als mehr oder minder verrückt und zog sich völlig aus dem Film-Business zurück. Seit einigen Jahren lebt er völlig zurückgezogen auf einem Anwesen in Florida, umgeben von Sümpfen und hungrigen Alligatoren."
    "Hört sich nicht gerade nach einem Menschenfreund an", bemerkte Tom.
    Swann lachte kurz auf. "Das kann man laut sagen. Wie auch immer, nach Jahren der Einsamkeit gibt Delrey sich die Ehre und bietet den LONDON EXPRESS NEWS über seinen Agenten ein Interview an..."
    "Warum gerade uns?", fragte Tom. "Soweit ich weiß, hat Delrey seine britische Staatsbürgerschaft abgelegt und ist Amerikaner geworden..."
    "Heimatverbundenheit dürfte es nicht sein", stellte Mr. Swann klar. Er wandte sich an mich. "Es dürfte eher mit Ihnen zu tun haben, Patricia."
    "Mit mir?"
    "Ja. Um genau zu sein: Das Angebot hat zur Bedingung, dass Sie dabei sind. Ich nehme an, das liegt daran, dass Delrey Ihre Artikel gelesen hat und glaubt, dass Sie ihn besser verstehen..."
    Swann spielte auf mein Spezialgebiet an, dem ich mich ja auch in meinem Beruf als Reporterin mit Vorliebe widmete: dem Bereich des Übersinnlichen und Außergewöhnlichen.
    "Wie wär's, Patricia? Hier in England wird's langsam kühl, aber in Florida soll das Klima immer noch sehr angenehm sein... Außerdem..." Swanns Blick wurde sehr ernst. "Es ist vielleicht nicht schlecht, wenn Sie beide im Moment etwas aus der Schusslinie kommen."
    Ich sah Swann erstaunt an.
    "Was soll das denn heißen?"
    "Patricia, Sie wissen, dass es in der Führungsetage unseres Verlages im Moment drunter und drüber geht..."
    Das war noch untertrieben.
    Der plötzliche Tod unseres Verlegers Arnold Reed hatte eine Lücke gerissen, die nicht so ohne weiteres zu schließen war.
    Eine Erbengemeinschaft besaß jetzt die LONDON EXPRESS NEWS.
    Und so lange die sich nicht über die Zukunft unseres Verlages geeinigt hatte, wussten wir nicht genau, wie es weitergehen würde. Möglicherweise stand der Verkauf der Zeitung an einen großen Konzern auf der Tagesordnung - aber das waren bislang nichts als Gerüchte.
    "Sie wissen, dass Mr. Reed sich mit seinen breiten Schultern immer vor uns gestellt hat, wenn es mal kritisch wurde", erklärte Swann. "In Zukunft könnte das anders aussehen. Insbesondere, was den Druck angeht, den der ORDEN DER MASKE über die Anzeigenkunden auf unser Blatt ausübte..."
    Die mysteriöse Weltuntergangssekte mit der Bezeichnung ORDEN DER MASKE hatte auch mit dem Tod unseres Verlegers zu tun, wie Tom und ich bei unseren Recherchen im schottischen Mondrich Manor herausgefunden hatten. Denn niemand anderes als dieser ORDEN steckte hinter dem Auftauchen jener Vampirwesen mit der Bezeichnung
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