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Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Titel: Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing
Autoren: Alfred Bekker
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konnten. Frösche quakten, Lurche krochen auf ins Wasser ragende Äste, um auf Jagd zu gehen, nur um ihrerseits vielleicht schon im nächsten Moment zwischen den Zähnen eines blitzartig aus dem Wasser schnellenden Alligators zu enden.
    All diese Lebensformen veranstalteten für gewöhnlich ein manchmal geradezu ohrenbetäubendes Konzert unterschiedlichster Laute.
    Aber nichts davon war im Moment zu hören.
    Die Stille des Todes hatte sich über diesen Ort des Lebens ausgebreitet. Wie ein lähmendes Gift, das auf geheimnisvolle Weise jede Spezies, jedes Wesen, jede Nervenzelle im weiten Umkreis erfasst hatte.
    Kreise bildeten sich auf dem Wasser.
    Winzige Wellen, in deren Zentrum etwas für Sekundenbruchteile an die Oberfläche gekommen sein musste.
    Sarah hielt den Atem an. Der Puls raste und schlug ihr bis zum Hals.
    Ben hob das Gewehr.
    Irgendwo dort unten lauerte das pure Grauen. Für Sekundenbruchteile nur hatte Sarah ES gesehen. Allein der Gedanke an diesen Anblick reichte schon, um ihr schier das Blut in den Adern gefrieren zu lassen.
    Ben und Sarah wechselten einen kurzen Blick.
    Er nickte nur kurz.
    Sie brauchten nichts zu sagen. Jeder wusste um die Gedanken des anderen.
    Wir sind unmittelbar in SEINER Nähe, dachte Sarah mit eisigem Schauder. Schweißperlen standen ihr auf der Stirn.
    Ihre Hände krampften sich zusammen.
    Hätten wir nur ein zweites Gewehr mitgenommen!
    Sie biss sich auf die Lippe, starrte an jene Stelle im Sumpfwasser, die vor wenigen Augenblicken noch das Zentrum jener verräterischen Kreise gewesen war.
    Ein dunkler Schatten tauchte dort unten nun auf. Etwas bewegte sich unterhalb der Wasseroberfläche auf das Boot zu.
    Dem nur schattenhaft sichtbaren Umriss nach, hatte es Ausmaße, die weit über die der größten Alligatoren hinausging, die Sarah je zu Gesicht bekommen hatte.
    Es war auch kein Alligator.
    Ben senkte den Lauf des Jagdgewehrs, dessen Kaliber ausgereicht hätte, um Elefanten und Nashörner zu töten.
    Er feuerte.
    Der laute Knall durchschnitt die Todesstille.
    Ein weiterer Schuss folgte.
    Das Wasser spritzte zu kleinen Fontänen auf.
    Etwas tauchte an die Oberfläche. Riesige, kalte Facettenaugen glitzerten im verlöschenden Licht der Dämmerung. Ein dunkler, blubbernder Laut erfüllte die Stille.
    Eine riesige Hand legte sich auf den Bootsrand. Sie besaß vier monströs lange Finger, zwischen denen schuppige Schwimmhäute wuchsen und an deren Enden sich messerscharfe Krallen befanden, die die Größe von Buschmessern besaßen. Die Krallen hakten sich im Holz des Bootes fest. Eine zweite, ebenso riesenhafte Pranke griff nach dem Boot. Es neigte sich zur Seite.
    Ben schlug mit dem Gewehrkolben auf das unheimliche Wesen ein, das aus der Tiefe emporgekommen war.
    Sarah schrie, als der Kopf vollends zum Vorschein kam.
    Die Facettenaugen wechselten die Farbe. Sie leuchteten jetzt rot, als ob es sich um Lampen gehandelt hätte. Dieses dämonisch wirkende Leuchten begann zu pulsieren. Ein zischender Hauchlaut drang aus dem gewaltigen, zahnlosen Maul der Bestie. Auf dem grünlich schimmernden, an einen Riesenlurch erinnernden Kopf befanden sich drei dolchartig in die Höhe ragende Hörner.
    Die Einschusslöcher waren oberhalb des breiten Riesenmauls zu sehen.
    Die Kugeln haben dem Wesen nichts anhaben können, durchzuckte es Sarah mit Schaudern. Sie suchte nach einer Waffe und nahm ein Paddel. Aber noch ehe sie damit nach der Bestie schlagen konnte, drückte diese den Bootsrand soweit nieder, dass es kenterte.
    "Ben!", schrie sie.
    Sie stürzten beide ins Wasser.
    Ben fiel der Bestie direkt entgegen.
    Eines der Hörner durchbohrte ihn. Die Bestie zog ihn in die Tiefe.
    "Ben!", schrie Sarah noch einmal, während sie in dem modrigen Wasser zu schwimmen versuchte.
    Mit ungläubigem Entsetzen starrte sie zu jener Stelle hin, an der das Wesen mit ihrem Mann verschwunden war. Nichts war geblieben, außer Kreisen im Wasser.
    Mein Gott, das ist nicht wahr!
    Sarah blickte sich um.
    Wohin soll ich schwimmen? Hier ist weit und breit kein festes Land...
    Die einzige Möglichkeit war, zurück zum gekenterten Boot zu gelangen. Sie versuchte es. Wir hätten nie hier kommen dürfen... nie! Sie kämpfte sich mit der Kraft der Verzweiflung vorwärts. Vor ihrem inneren Auge stand dabei noch immer jenes Bild des Grauens, das sie soeben gesehen hatte...
    Ben...
    Sie erreichte das gekenterte Boot.
    Luftblasen stiegen aus der Tiefe empor und zerplatzten mit blubbernden Geräuschen an der
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