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Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Titel: Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing
Autoren: Alfred Bekker
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grauenerregende Szenen geradezu durchlebt, nur um ihnen später, in der Realität, erneut ausgesetzt zu sein...
    Ein Froschkopf, mehr nicht.
    Ich versuchte es mir zumindest einzureden.
     
    *
     
    "Was hast du gesehen?", fragte mich Tom, als wir Swanns Büro verlassen hatten. Er fasste mich bei den Schultern und sah mich an. Tom Hamilton, der Mann, den ich liebte, war einer der der ganz wenigen Menschen, die überhaupt etwas von meiner übersinnlichen Begabung wussten. Und wir kannten uns längst gut genug, um uns gegenseitig nichts mehr vormachen zu können.
    Ich drehte mich kurz um, dann sagte ich: "Es war der Umschlag. Er schien sich plötzlich zu verwandeln... Da war eine Art Lehmfigur. Ein dreihörniger Frosch..."
    Tom hob die Augenbrauen.
    "Hast du eine Ahnung, was das zu bedeuten hat?"
    "Wenn ich das wüsste!"
    "Vermutlich hängt es mit unserer bevorstehenden Florida-Reise zusammen..."
    Ich atmete tief durch. "Ich habe keine Ahnung", erwiderte ich. Ich versuchte zu lächeln, nestelte am Revers seiner Jacke.
    "Wir nehmen das ganz ruhig hin, okay?"
    Ich schlang die Arme um seinen Hals zog ihn etwas zu mir hinunter.
    Wir küssten uns.
    "Okay", sagte er dann.
    "Der Trip nach Florida wird uns beiden sicher guttun, Tom. Ich für mein Teil habe jedenfalls die schrecklichen Ereignisse um Mondrich Manor noch nicht verdaut..."
    Tom legte den Arm um mich.
    Einige Sekunden lang genoss ich das Gefühl der Geborgenheit, das ich in seiner Nähe stets verspürte. Dann erinnerte ich mich daran, dass wir hier keineswegs allein waren.
    Tom blickte auf die Uhr.
    "Oh, ich muss noch weg..."
    "Was Interessantes?"
    "Wie man's nimmt. Eine Buchpräsentation im Kaufhaus Harrods. Einer unserer Reporter-Kollegen hat ein ziemlich dickes Werk über die Royals verfasst..."
    Ich sah ihm nach, als er davonging. Beim Ausgang drehte er sich noch einmal kurz um.
    Ich erwiderte sein Lächeln.
    Kaum zu glauben, dass ich Tom zeitweise für eher zwielichtig angesehen hatte, als er bei den NEWS begann. Die Zeit, die er unter mysteriösen Umständen im südostasiatischen Dschungelkloster von Pa Tam Ran verbracht hatte und seine Fähigkeit, sich an vergangene Leben zu erinnern, sorgten allerdings dafür, dass er für mich noch immer mit einer Aura des Geheimnisvollen umgeben war. Aber das machte mir keine Angst. Es erregte höchstens meine Neugier.
    Ich ging zurück zu meinem Schreibtisch.
    Auf meinem Computerschirm tanzten jetzt irgendwelche lustigen Männchen.
    Immerhin, der Bildschirmschoner ist schon wieder in Ordnung, dachte ich mit einem Schuss Sarkasmus.
    Im Moment konnte ich nichts tun.
    Also entschloss ich mich, mal im Archiv unserer Zeitung nachzusehen, was ich über Brian Delrey herausfinden konnte.
    Wieso will dieser Mann eigentlich ausgerechnet mich als Interviewpartner?
    Irgendwie erschien mir Swanns Erklärung dafür auf einmal wie an den Haaren herbeigezogen...
    Ein mulmiges Gefühl machte sich in meiner Magengegend breit.
     
    *
     
    Ein eisiger Wind wehte aus Richtung Nordosten über Greater London. Der Tag war kalt und ungemütlich gewesen; grau und aschfahl der Himmel, aus dem es immer wieder mehr oder minder heftig geregnet hatte. Früh war die Dämmerung hereingebrochen. Jetzt zogen Nebel von der Themse herauf und krochen wie vielarmige Ungeheuer durch die Straßen der Stadt.
    Eigentlich solltest du froh und glücklich sein, ein paar Tage im sonnigen Florida verbringen zu können!
    Unter normalen Umständen wäre ich das auch gewesen.
    Hätte es nicht jene, nur Sekunden währende Vision in Michael T. Swanns Büro gegeben, die sich wie ein lähmendes Gift auf meine Stimmung ausgewirkt hatte...
    Ich lenkte meinen kirschroten Mercedes 190 durch das abendliche London.
    Wie Mehltau lag der Nebel über der Stadt und verhinderte, dass man ihr strahlendes Lichtermeer bewundern konnte.
    Ich erreichte schließlich mein Zuhause, die Villa meiner Großtante Elizabeth Vanhelsing - für mich Tante Lizzy.
    Den 190er fuhr ich in die Einfahrt. Ich stieg aus und schlug den Kragen meiner Jacke hoch. Der feuchten Kälte bot die Kleidung kaum Widerstand.
    Ich ging zur Haustür, schloss auf und trat in den halbdunklen Flur, dessen Wände vollkommen von überfrachteten Bücherregalen bedeckt waren. Mit Ausnahme meiner eigenen Räume, die im Obergeschoss lagen, sah es in der gesamten Vanhelsing Villa so aus.
    Tante Lizzys berühmte Sammlung okkulter Schriften, ihr Archiv des Übersinnlichen und Ungewöhnlichen, das in ganz England seinesgleichen suchte,
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