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Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Titel: Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing
Autoren: Alfred Bekker
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oder deren Leichname ihm die Indios bereitwillig zum HAUS DER GÖTTER gebracht hatten!
     
    *
     
    Eduardo Gomes weigerte sich, Tom zum HAUS DER GÖTTER zu begleiten. Er meinte, dass er an Bord der AMAZONAS QUEEN bleiben müsste - jetzt, da Baiano wieder aufgetaucht war und die Gefahr bestand, dass er sich schon sehr bald für die falsche Wegbeschreibung, die Tom ihm gegeben hatte, rächen würde.
    "Für mich kommt mein Schiff zuerst!", erklärte Eduardo. "Daraus habe ich nie einen Hehl gemacht. Außerdem wäre unser aller Überleben gefährdet, wenn die AMAZONAS QUEEN in Baianos Hände geriete und er uns vielleicht irgendwo im Regenwald aussetzen würde!"
    Ein gewisses Maß an Verständnis hatte Tom für diese Haltung.
    Aber für ihn stand es nicht in Frage, was zu tun war.
    Er glaubte die Frau, die er liebte, in Gefahr, auch wenn er kaum konkret sagen konnte, worin diese eigentlich bestand.
    Saranho begleitete ihn, während Sergio Cunhal mit Eduardo Gomes an Bord der AMAZONAS QUEEN blieb.
    Immerhin versprach Eduardo, sich nicht einfach davonzumachen und zumindest bis zum Mittag an der Ankerstelle zu bleiben. "Danach müssen wir weg!", meinte er. Im Hinblick auf Baiano und seine Meute musste Tom ihm dabei sogar insgeheim recht geben.
    Zusammen mit Saranho setzte er mit dem Beiboot an Land.
    Das Beiboot versteckten sie sehr sorgfältig am Ufer.
    Schließlich sollte Baiano nicht mit der Nase auf ihre Fährte gestoßen werden.
    Dann kämpften sie sich in den Stunden des frühen Morgengrauens durch den Dschungel.
    Wortlos hackten sie sich mit ihren Macheten den Weg frei.
     
    *
     
    Die Sonne kroch blutrot über die Baumwipfel. Auf den glatten Steinwänden des HAUSES DER GÖTTER entstanden neue Muster aus reflektiertem Licht. Muster und Zeichen, die irgendwann in das LIBRUM HEXAVIRATUM übertragen worden waren.
    Das steinerne Hexagon in der Mitte des Atriums schimmerte nur noch schwach.
    Und es änderte dabei die Farbe.
    Es wurde blutrot - wie die aufgehende Sonne.
    DER ZEITPUNKT DES ÜBERGANGS IST NAHE!, dachte im selben Moment das Schlangenwesen namens Rama'ymuh.
     
    *
     
    Ich sah Rama'ymuh zu dem gespenstischen Knochenmobile hinaufblicken, das aus Hunderten von Teilen bestand, die einen grausigen Tanz aufführten.
    Die Farbe, in der der Stein der Wände schimmerte, veränderte sich allmählich von blau in rot. Ich spürte einen ungeheuren Druck hinter meinen Schläfen. Schwindelgefühl erfasste mich, aber die Kräfte des Schlangengottes hielten mich aufrecht.
    Das Hexagon in der Raummitte leuchtete jetzt blutrot.
    ICH BRAUCHE DEINE KRAFT!
    Ich versuchte mich gegen den Gedankenimpuls Rama'ymuhs abzuschirmen. Alles, was an mentalen Kräften in mir zu mobilisieren vermochte, versuchte ich gegen ihn aufzubieten.
    WILLST DU FREDERIK VANHELSING WIEDERSEHEN?, dröhnte es in meinem Kopf.
    Ja...
    Ich dachte an die Warnung, die mein Großonkel - auf welche Weise auch immer - mir mehrfach hatte zukommen lassen. Er wollte nicht, dass ich mich den undurchsichtigen Plänen dieses Monstrums fügte. Und wahrscheinlich wusste er mehr über Rama'ymuh als ich.
    FREDERIK VANHELSING LEBT!, dröhnte die Gedankenstimme in meinem Kopf und hallte dutzendfach wider. Ich wollte meine Hände hochreißen und sie gegen die Ohren pressen, obwohl mir natürlich eigentlich klar war, dass das nichts hätte helfen können.
    Aber ich war nicht in der Lage, mich zu bewegen.
    Nicht einmal schlucken konnte ich, so sehr war ich in jenem Schraubstock magischer Kräfte gefangen, mit dem Rama'ymuh mich kontrollierte.
    Wo ist Frederik Vanhelsing?
    IN DER ANDEREN WELT... DORT, WO UNSER VOLK SCHON SEIT LANGEM LEBT. LANGE GAB ES KEINE MÖGLICHKEIT, DIE VERBINDUNG WIEDER HERZUSTELLEN. ABER NUN IST SIE DA. DURCH DICH. DURCH DEINE KRÄFTE. ENDLICH...
    Ein schrilles Geräusch ertönte.
    Die Knochen in dem rot schimmernden, röhrenartigen Schacht über uns begannen zu vibrieren.
    Ich glaubte, dass mir jeden Moment das Trommelfell platzen müsste, ein Strom von Gedanken meine Seele geradezu überspülte. Ich konnte das meiste davon kaum wirklich registrieren. Aber da war etwas, das ich jetzt ganz genau wusste.
    Das, was Rama'ymuh als Übergang bezeichnete, würde ich nicht überleben. Ich sah es in den Gedanken des Bringers der Kälte.
    Vielleicht hatte Onkel Frederik mich deshalb warnen wollen.
    Aber nun war es zu spät.
    Es gab kein Zurück mehr.
    DER ZEITPUNKT IST DA!, dröhnten die Gedanken des Schlangenwesens. DIE ZEICHEN DES ÜBERGANGS WERDEN VON DER
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