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Parallelum - Der dunkle Beobachter (German Edition)

Parallelum - Der dunkle Beobachter (German Edition)

Titel: Parallelum - Der dunkle Beobachter (German Edition)
Autoren: Viola Bellin
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meinen Namen?«, frage ich skeptisch und gehe einen Schritt zurück.
    »Ich kenne Marco. Ich habe dich ihm zugeteilt«, antwortet sie lächelnd. Mir fällt ein, dass Marco eine Frau erwähnt hat, die er gern seine Mentorin nennt. Das muss sie sein.
    »Weißt du, wo Marco ist?«, frage ich.
    Sie nickt.
    Hoffnung breitet sich in mir aus. Ich gehe auf sie zu. »Bitte, du musst mir sagen, wo ich ihn finden kann! Ich befürchte, der Rat wird ihn bestrafen. Das darf nicht passieren.«
    »Das weiß ich, und deshalb bin ich hier. Ich will dir helfen, Marco zu retten«, sagt Calia mit fester Stimme.
    »Bisher habe ich immer auf das Urteil des Rates vertraut, doch nun bin ich mir nicht so sicher, ob sie mit all ihren Entscheidungen recht haben. In diesem Fall irren sie sich. Man hat immer eine Alternative und muss imstande sein zu verzeihen«, sagt Calia. Sie nimmt meine Hände und schließt die Augen. »Ich bringe dich zu ihm«, sagt sie.
    Genauso, wie wenn sich Marco teleportiert, verändert sich mein Umfeld. Häuser flimmern und verschwinden. Ich schließe die Augen und spüre einen starken Wind. Plötzlich wird es still um uns. Ich öffne die Augen langsam wieder. Wir sind im riesigen weißen Nichts. Licht durchflutet die ganze Umgebung. Wohlige Wärme umgibt mich.
    »Wo sind wir?«, flüstere ich.
    »Beim Rat«, antwortet Calia.
    »Aber hier ist nichts.«
    Kaum habe ich das gesagt, leuchtet ein grelles Licht auf. Als es erlischt, steht Marco plötzlich vor mir. Erleichtert und überglücklich, ihn endlich zu sehen, renne ich auf ihn zu, schlinge meine Arme um ihn und presse meine Lippen auf seine.
    »Was passiert jetzt?«, frage ich ihn, als wir uns voneinander lösen.
    »Eva, ist schon gut. Mach dir bitte keine Sorgen«, beschwichtigt er. Sein Gesichtsausdruck ist weich, sein Blick freundlich. Er hat sich damit abgefunden und tut alles dafür, mich zu beruhigen, doch das kann ich nicht. Ich kann und will mich nicht damit abfinden.
    Plötzlich bildet sich vor uns ein warmer Lichtschleier.
    »Was …?«, ich begreife nichts mehr.
    »Das ist der Rat«, sagt Marco mit ruhiger Stimme.
    Ich erkenne hinter dem flimmernden Schleier einige große Gestalten. Sieben kann ich unterscheiden. »Bitte, Sie dürfen Marco nicht ins Parallelum verbannen. Das können Sie nicht tun! Ohne Marco wüssten Sie nicht, wo sich die Organisation aufhält, und Sie hätten es auch niemals geschafft, so nah an sie heranzukommen!«, schreie ich in der Hoffnung, der Rat höre, was ich sage.
    »Ihr habt sie zwar gefunden, doch ihr habt sie nicht daran gehindert, das Zypernixin aus dem Parallelum zu holen. Die Organisation ist auf der ganzen Welt vertreten, doch in Rom haben sie noch immer deinen Vater und werden ihn früher oder später dazu zwingen, das Zypernixin in diese Welt zu bringen. Marco sollte dafür sorgen, dass die Organisation keine Möglichkeit hat, ins Parallelum zu gelangen. Doch durch deinen Vater besteht weiterhin die Gefahr dazu«, sagt eine weibliche Stimme streng.
    »Marco hat die Regeln missachtet. Er hat seinen Auftrag nicht ordnungsgemäß ausgeführt. Das können und wollen wir nicht billigen. Von nun an wird Calia deine neue Begleiterin sein, und Marco wird seine verdiente Strafe erhalten. Das ist der Lauf der Dinge«, verkündet eine tiefe männliche Stimme.
    Ich schüttele den Kopf. »Nein! Das dürft ihr nicht machen! Das könnt ihr uns nicht antun. Wäre er nicht gewesen, hätte ich das Wächtersein niemals angenommen! Nur weil er sich mir frühzeitig gezeigt und sich mein Vertrauen verdient hat, bin ich eine Wächterin geworden«, erzähle ich voller Verzweiflung.
    »Es ist in Ordnung, Eva. Es ist meine Schuld. Ich wusste, ich würde die Regeln brechen, und ich wusste, was mich erwartet. Es ist in Ordnung«, versichert mir Marco, doch ich kann mir eine Welt ohne ihn nicht mehr vorstellen.
    »Sie müssen ihm eine zweite Chance geben, die hat er verdient«, versuche ich zu verhandeln, doch es kommt keine Antwort. Ich vergrabe mein Gesicht in seine Brust.
    Er presst mich fest an sich. »Ist schon gut. Beruhige dich! Es ist in Ordnung«, wiederholt er immer und immer wieder. Wie vorhin auch, fängt er langsam an zu verblassen. Ich sehe in sein Gesicht.
    Er lächelt mich sanft an. »Ich liebe dich, Eva!«, sagt er, dann ist er vollkommen verschwunden.
    Ich sinke auf die Knie und vergrabe mein Gesicht in meine Hände. Calia legt ihre Hände auf meine Schultern. Ich spüre den starken Wind um uns.
    Als sich der Wind wieder
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