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Paraforce Band 9 - Der Schlag eines Herzens 2

Paraforce Band 9 - Der Schlag eines Herzens 2

Titel: Paraforce Band 9 - Der Schlag eines Herzens 2
Autoren: Oliver Müller & Stefan Albertsen
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sich über ihn. Dabei traf ihn fast ein neuer Schlag.
    Er erkannte das Gesicht!
     
     
     

24. Kapitel
     
Zurück aus dem Land der Qualen
     
     
    Die Gestalten umringten ihn, bewarfen ihn mit blutigem Kot, Feuer und Säure. Die beiden letzteren breiteten sich über seinen Leib aus und verwandelten ihn in einen Hort aus reinem Schmerz.
    Er schrie! Er brüllte seine Verzweiflung und seine Pein hinaus in den unendlichen Strudel, der ihn und all die entsetzlichen Kreaturen der Hölle anzog und zu verschlingen drohte.
    Die Ketten, mit denen sie ihn an den scharfkantigen Felsen geschmiedet hatten, klirrten, als er mit ersterbender Kraft daran rüttelte. Er sah in die unzähligen Fratzen, die ihm mit leuchtenden Augen entgegen starrten, und wollte ihnen zurufen, dass sie, genau wie er selber, untergehen und vernichtet werden würden, wenn der Strudel sie endgültig einsaugte.
    Aber kein Wort drang über seine Lippen. Seine Stimmbänder waren nicht in der Lage, Töne zu formen, seine Kehle fühlte sich verätzt an.
    Abermals wurde er von einem Feuerball getroffen. Die Flammen platzten über seiner Brust auseinander, glitten sengend nach allen Seiten davon und zeichneten breite Streifen verkohlter Haut hinter sich.
    Sein Schreien wurde zu einem kläglichen Wimmern. Er hörte auf, an den scharfkantigen Ketten zu zerren, sämtliche Kraft glitt aus seinen Gliedern. Das johlende Gelächter der Kreaturen wurde leiser, bis es ganz verstummte und absolute Stille über ihn hereinbrach.
    Er hob seinen Kopf, erkannte trotz der getrübten Pupillen, wie seine Peiniger in den Schlund gerissen wurden und vergingen. Im selben Moment ergriff ihn der Sog dieses unendlich riesig erscheinenden Monstrums, das den gesamten Himmel über ihm ausfüllte. Unzählige eisige Finger schienen über seinen Körper zu gleiten.
    So absurd es auch erschien, aber im ersten Moment verschafften sie ihm ein wenig Linderung, trieben die Schmerzen der Verbrennungen und Verätzungen zurück, sodass er seine aufgeplatzten Lippen zu einem schmalen Lächeln verzog.
    Doch dann wurde der Sog zu einem erbarmungslosen Reißen, das sich tief in seinen Leib wühlte, seine Organe zu zerfetzen suchte.
    Er brüllte, obwohl seine Stimmbänder schon längst zerstört sein mussten, obwohl seine Luftröhre zugeschwollen war. Er brüllte ohne Unterlass, als jene übermächtige Kraft, die vom Strudel ausging, seinen Körper in blutige Schnipsel zerriss.
    Ein Schlag traf seinen Kopf.
    Obwohl er weniger brutal war als das Reißen des Strudels, spürte er die Wucht, die seinen Schädel nach links fliegen ließ, wesentlich intensiver.
    Sein Brüllen brach ab. Verwunderung erhob sich zwischen all der grenzenlosen Pein, die sein Dasein erfüllt hatte, seitdem er an diesen Felsen gekettet war.
    Ein weiterer Schlag traf ihn. Diesmal an der anderen Seite des Kopfes.
    Was war das? Wie ging das zu?
    Sein Körper war mittlerweile ausgeweidet. Ein riesiges Loch erstreckte sich von seinen Leisten bis hoch zum Hals. Gerade schlängelte sich sein Gedärm in die Höhe und entschwand im Schlund, wurde dabei von blutigen Klumpen umtanzt, die zuvor noch Muskeln gewesen waren.
    Wieder ein Schlag gegen die Wange.
    Er blinzelte mehrmals und plötzlich ... starrte er in ein ihm bekanntes Gesicht.
    Ein Mann beugte sich über ihn. Er selber lag offensichtlich am Boden und starrte dem sternenklaren Himmel entgegen.
    Ihm war kalt. Sein Atem stieg dampfend empor. Der Mann, der sich über ihn gebeugt hatte, sagte etwas. Dann holte er aus und wiederum klatschte ein Schlag gegen sein Gesicht.
    Der Schmerz brannte wie Feuer durch die Nervenenden und wirkte auf ihn, wie ein kräftiger Schlag manchmal bei einem defekten Fernseher wirkte, wenn der Ton ausgefallen war.
    Mit einem Mal hörte er auch wieder.
    »... zu dir, Tom. Du musst aufwachen«, drängte der Mann vor ihm.
    Er holte abermals aus, doch dieses Mal schoss Toms rechte Hand in die Höhe und umschloss das Handgelenk des anderen blitzschnell.
    »Schon gut ... ich ... ich bin wach.«
    Tom ließ den anderen Mann (Ali? War sein Name nicht Ali?) los. Er presste seine Hand gegen die Schläfe, fühlte, wie ihm beim Aufsetzen geholfen wurde.
    »Meine Fresse, was für ein elender Trip«, keuchte Tom.
    »Das war kein Trip im herkömmlichen Sinne, Tom. Dieses Haus hat irgendetwas mit dir angestellt.«
    Tom atmete tief durch. Noch immer hatte er das Gefühl, als wäre pure Säure durch sein Innerstes geflossen. Tatsächlich spürte er immer noch die Schmerzen, die
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