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Paraforce Band 9 - Der Schlag eines Herzens 2

Paraforce Band 9 - Der Schlag eines Herzens 2

Titel: Paraforce Band 9 - Der Schlag eines Herzens 2
Autoren: Oliver Müller & Stefan Albertsen
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doch erheblich drosseln müssen, als es zu schneien begann. Zu ihrem Glück jedoch gab es keine weiteren Hindernisse, die den Weg nach Kadesti versperrt und einen Umweg einzuschlagen nötig gemacht hätten.
    Als Tom aus dem Geländewagen stieg, fühlte sich sein Hinterteil an, als wäre es mit blauen Flecken übersät. So mancher ungefederte Truppentransporter, in dem er in der Vergangenheit zu den entlegensten Einsatzorten gebracht worden war, wirkte im Vergleich mit diesem alten Kübel wie ein Erster Klasse-Schlafwagenabteil. Der Agent rieb sich in der Hoffnung, möglichst unauffällig zu bleiben, den Hintern und blickte sich um.
    Milena hatte den Wagen am Rande des Marktplatzes von Kadesti geparkt. Nicht weit von hier lag eine kleine Polizeistation. Die Beamten hatten nicht nur in diesem Ort für Ruhe und Ordnung zu sorgen, sondern auch noch in drei weiteren Gemeinden. Ein ganz schönes Arbeitspensum für so ein abgelegenes Nest in den Bergen.
    »Ich muss mich wirklich entschuldigen. Mein Fahrstil kann die Sitzmuskulatur schon ganz schön fordern. Und die Sitze in meinem Gefährt tun ihr Übriges. Wenn’s zu sehr wehtut, habe ich eine sehr effektive Salbe, die wahre Wunder wirkt.«
    Milena beugte sich aufreizend langsam über die Motorhaube des Wagens. Ein süffisantes Lächeln umspielte ihre Lippen. »Ich wäre sogar bereit, sie höchstpersönlich an den entsprechenden Stellen bei Ihnen aufzutragen.« Tom hörte auf, seine Kehrseite zu reiben.
    » Vielen Dank, aber ich glaube, es geht schon! «
    »Also wirklich, Tom! Schau dir die Lady mal genauer an. Die ist doch wie geschaffen für ...«
    »Da entlang?«, fragte Tom, nur um Huffs zu unterbrechen.
    Milena nickte und richtete sich wieder auf. Sie deutete an Tom vorbei auf eine graue Häuserfront.
    Gemeinsam überquerten sie die Straße. Vorsichtig mussten sie dabei nicht sein, denn hier herrschte kein nennenswerter Verkehr. Es waren kaum Menschen an diesem eisigkalten Abend unterwegs. Zwei ältere Damen standen nur wenige Meter neben dem Eingang zum Revier und beäugten die beiden Ankömmlinge aufmerksam. Tom grüßte freundlich.
    Als sie die beiden Damen passiert hatten, beugte sich Milena in seine Richtung.
    »Übrigens muss ich Ihnen ein großes Kompliment machen. Ihr Rumänisch ist beinahe perfekt. Ich kann keinen Akzent heraushören, gerade so, als wären Sie in diesem Land geboren und aufgewachsen.«
    »Ich bin viel herumgekommen. Da schnappt man die wesentlichen Bestandteile einer Sprache auf. Offenbar habe ich für so etwas ein Ohr.«
    Milena begnügte sich mit der Antwort und trat durch eine knarrende Holztür ins Innere des Reviers.
    Tom sah keine Veranlassung, sie über seine besondere Gabe der Sprach-Telepathie aufzuklären.
    Professor Singh hatte nach einigen Testreihen herausgefunden, dass Tom offensichtlich in der Lage war, das Sprachzentrum seines jeweiligen Gegenübers zu scannen und sich binnen weniger Sekunden (manchmal dauerte es auch ein paar Minuten) dessen gesamte Sprachenkenntnisse anzueignen. Leider verlor sich das Wissen über die Sprachen, sobald sich die Entfernung zwischen Tom und der »angezapften Person« soweit vergrößerte, dass er keinen Augenkontakt mehr hatte.
    Wie das möglich war, entzog sich bislang der Kenntnis des Wissenschaftlers.
    Carson hatte mit dieser Fähigkeit den großen Vorteil, weltweit operieren zu können. Auf Dolmetscher war er nicht angewiesen, denn im Grunde genommen verstand er jede Sprache der Welt.
    Hinter der Tür lag ein großer Büroraum, in dem sich mehrere Schreibtische befanden und deren zentraler Punkt ein breiter Tresen war, der nicht nur auf den ersten Blick so wirkte, als habe er bereits deutlich bessere Tage gesehen.
    An zweien der Tische saßen Männer in hellblauen Uniformhemden. Der eine war damit beschäftigt, einen Bericht zu tippen, wobei seine Zeigefinger eher unentschlossen über der Tastatur der alten mechanischen Schreibmaschine schwebten und nur ab und zu in die Tiefe stießen. Der Zweite kritzelte mit einem Kugelschreiber irgendwas auf die Seite eines Plastikbechers und kicherte dann und wann belustigt auf.
    »Guten Tag die Herren.«
    Milenas Stimme erfüllte den Raum. Die beiden Beamten schienen sie jedoch nicht gehört zu haben, denn sie ließen sich von ihren Tätigkeiten nicht abhalten. Milena warf Tom einen schnellen Blick zu.
    Er quittierte ihn mit einem Achselzucken. Dies war Milenas Domäne. Hier kannte sie sich besser aus. Tom sprach vielleicht die Sprache der Männer,
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