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Paraforce Band 9 - Der Schlag eines Herzens 2

Paraforce Band 9 - Der Schlag eines Herzens 2

Titel: Paraforce Band 9 - Der Schlag eines Herzens 2
Autoren: Oliver Müller & Stefan Albertsen
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Schrotkugel?
    Ali wandte sich nach links und ging auf den Eingang des Hauses zu. Alles blieb still. Von dem anderen Paraforce-Agenten war nichts zu sehen. Erst als er fast so nah heran war, dass er die Wände hätte berühren können, entdeckte er Fußspuren. Sie waren noch frisch, also musste sein Kollege vor Kurzem hier gewesen sein.
    Ali überlegte, ob er nach ihm rufen sollte, doch dann ließ er es lieber. Hier, in unmittelbarer Nähe des Hexerhauses, spürte er die böse Ausstrahlung deutlich. Es war, als würden sich dunkle Finger in sein Gehirn bohren. Er schloss die Augen und konzentrierte sich, blockte den Angriff ab und verschloss seine Gedanken. Er konnte spüren, wie die dunkle Strahlung an der Blockade tastete, sich dann aber zurückzog.
    Ali atmete tief durch. Die erste Attacke hatte er zurückgeschlagen, aber er machte sich nichts vor. Hier draußen erreichte er gar nichts. Wenn er etwas unternehmen wollte, dann musste er wohl oder übel in das Haus hineingehen. Die Tür setzte ihm in ihrem desolaten Zustand keinen Widerstand entgegen. Als er durch den wurmstichigen Holzrahmen trat, schaltete er die Taschenlampe wieder ein.
    Der Lichtstrahl verlor sich ziemlich schnell in der hier herrschenden Dunkelheit. Mehr als zwei Meter weit konnte er nicht sehen. Im Inneren erwartete ihn fast direkt hinter der Tür ein Kellerabgang. Rechts davor war eine offene Tür, hinter der ein bis auf einen Tisch leerer Raum lag. An der Kellertreppe vorbei führte ein Gang tiefer in das Haus hinein.
    Gerade, als er sich entschied, sich im Keller umzusehen, erwischte ihn ein Schlag.
    Kein körperlicher, ein mentaler.
    Alis Gedankenblock wurde durchdrungen. Stöhnend fiel er gegen den Türrahmen. Er fasste sich an die Stirn. Sein Atem ging hektisch und entwich keuchend seinem offen stehenden Mund. Das Licht der Taschenlampe flackerte und drohte zu erlöschen. Ali sog tief die Luft ein, die ihm mit einem Mal faulig vorkam. Der ekelhafte Hauch schlug ihm aus dem Kellerabgang entgegen. Dort musste wohl die Lösung liegen. Er musste weiter. Schnell presste er einen Spruch hervor, den ihm sein Lehrmeister in Indien beigebracht hatte. Und tatsächlich, das Dunkle zog sich zurück.
    Schnell verstärkte er seinen mentalen Abwehrriegel. Ein dumpfer Kopfschmerz blieb, aber er ließ sich aushalten. Vorsichtig machte er sich an den Abstieg. Die Treppe erinnerte mehr an eine wackelige Stiege und ächzte unter seinem Gewicht deutlich auf. Steil ging es hinab. Unten angekommen machte der Gang eine Biegung nach rechts. Er folgte einem Gewirr aus Gängen, die ihn letztlich zu einem breiten, runden Gewölbe führten.
    Der Steinboden war von unzähligen Rillen und Linien durchzogen, die ein komplexes Gebilde aus ihm unbekannten Symbolen formten.
    Im Zentrum lag ein Mensch. Leblose, verdrehte Pupillen starrten gegen die Decke und trotz des schlechten Lichts konnte Ali den Toten erkennen.
    Er hatte ihn zwar nur auf älteren Fotos gesehen, aber es bestand kein Zweifel. Es war Ludwig Proscher. Das Hemd des Toten war zerfetzt und gab den Blick frei auf ein etwa faustgroßes Loch in Höhe der linken Brust. Die Kleidung des Toten war über und über von braunrotem getrockneten Blut bedeckt.
    Obwohl Ali mit dem Schlimmsten gerechnet hatte, war er für einen Augenblick wie erstarrt. Wie aus weiter Ferne vermeinte er einen Schrei zu hören, war sich aber nicht sicher, ob er sich das nicht eingebildet hatte. Mit einem Mal wandelte sich das Bild vor seinen Augen.
    Er sah nun sich selbst. Tot, mit aufgerissener Brust. Er keuchte auf.
    So schnell, wie das Bild entstanden war, löste es sich auf. Es musste das Haus sein, das ihm diese widerlichen Nachrichten schickte.
    Nein, verbesserte er sich. Es war Proscher, der für all das verantwortlich war und die unheiligen Kräfte dieses Bauwerks nutzte. Er wollte ihn damit quälen. Und Ali musste zugeben, dass ihm das auch gelang. Aber trotzdem, vertreiben lassen würde er sich nicht.
    Ali wandte sich von dem scheußlichen Anblick ab und schlich zurück in den Kellergang. Meter um Meter arbeitete er sich vor. Wieder ein Schrei. Dieses Mal deutlicher. Ali beschleunigte sein Tempo. Vielleicht war das der andere Agent. Wenn ja, schien er sich in einer schlimmen Lage zu befinden.
    Plötzlich erfasste der schwache Schein der Lampe eine schwarze Holztür. Dahinter konnte er die Schreie hören, die von Angst und Schmerz gekennzeichnet waren. Sie ließen eine Gänsehaut in seinem Nacken entstehen. Der Mann klang, als litte
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