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Paraforce Band 8 - Der Schlag eines Herzens

Paraforce Band 8 - Der Schlag eines Herzens

Titel: Paraforce Band 8 - Der Schlag eines Herzens
Autoren: Oliver Müller & Stefan Albertsen
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ehemals weißen Hemdes auszumachen war, zog seinen Blick förmlich an.
    Toms Kehle trocknete von einer Sekunde zur anderen schmerzhaft aus.
    Das war nicht möglich!
    Er kannte den jungen Mann, der nun seinen Zeigefinger wie eine stumme Anklage gegen ihn richtete.
    »Julien? Julien DuVille?«
    Der Name glitt hauchend über Toms Lippen. DuVille war kurz vor seiner Ankunft auf Haiti von den Anhängern des Todeskults ermordet und ausgeweidet worden.
    »O Gott!«
    DuVille lachte heiser. Seine Stimme klang nicht wie die eines jungen Mannes. Sie war verzerrt, als habe irgendjemand einen Filter über eine Audiodatei gelegt.
    »Gott? Gott war nicht da, als LaGrange und seine Männer mich aufschlitzten und mein Herz im Schein ihrer Fackeln verschlangen. Und du auch nicht, Tom Carson!«
    »Aber ... ich wusste zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht ...«
    Ein dumpfes Grollen ertönte. Der Boden unter Toms Füßen erzitterte und ein weiterer Blitz flammte auf. Dieses Mal jedoch deutlich näher an der Küste. Carson zuckte herum, blickte nach links und entdeckte dort eine Frau.
    Beatrice Novou!
    Sie trug ein Sommerkleid. Es war mit einem bunten, fröhlichen Blumenmuster versehen und vom Blut der Frau durchtränkt. In der gesamten Länge war es an der Vorderseite aufgerissen und offenbarte eine ähnlich schreckliche Wunde wie bei Julien.
    Die Mörder hatten der bedauernswerten Frau die linke Brust abgetrennt, darunter die Rippen durchstoßen und ihr ebenfalls das Herz aus dem Leib gerissen.
    Dunkle Haarsträhnen umrahmten ihr schmales Gesicht. Ihre Augen waren ebenso farb- und pupillenlos wie die Juliens, und auch sie deutete auf Tom.
    »Mich hättest du retten können, Tom Carson. Aber du hast es nicht getan. LaGrange hat mir die Gnade eines schnellen Tods nicht gewährt. Er hat mich langsam und genussvoll gequält ...«
    »Hör auf, bitte«, wimmerte Tom. Schweiß rann salzig über sein Gesicht und er fürchtete, dass es sein Herz auseinanderreißen würde. Beatrice jedoch ließ sich nicht abhalten. Sie fuhr mit ihrer grausamen Schilderung fort.
    »... erst, nachdem ich vor Schmerz fast wahnsinnig war, hat er sein Messer genommen und mich von meinem Leiden erlöst ...«
    »Bitte hör auf!«
    »... ja, es war tatsächlich eine Erlösung, Carson. Ich habe den Tod dankbar erwartet und nahm ihn wie ein Geschenk an.«
    Toms Gedanken überschlugen sich, während die Panik immer mehr Kontrolle über ihn gewann.
    Wieder zischte ein Blitz durch die Luft.
    Dieses Mal schloss Tom entsetzt die Augen, was jedoch nichts half. Die grelle Helligkeit durchstieß problemlos seine Lider und explodierte schmerzhaft in seinem Kopf.
    Tom wankte. Er konnte sich nur unter Mühen auf den Beinen halten.
    »Der große Held! Seht ihn euch an!«
    »Nein, nein, nein ...«
    Tom schüttelte den Kopf, wirbelte herum und sah in die Richtung, aus der diese Worte gekommen waren.
    Luc Baque stand vor ihm.
    Auch ihn umgab eine Aura des Vorwurfs, die Tom nun mit aller Macht traf.
    Sein Anblick traf den Agenten besonders hart. Auch sein Brustkorb war geöffnet worden, doch Luc war das jüngste Opfer des Kults gewesen. Einen Monat vor seiner Ermordung war er zehn Jahre alt geworden.
    Tom sackte auf die Knie.
    Er erinnerte sich daran, wie elend er sich gefühlt hatte, als man ihm Luc in der Leichenhalle gezeigt hatte.
    »Es tut mir leid ... es tut mir leid ... ich ... ich weiß einfach nicht ... es tut mir leid«
    Carsons Oberkörper fiel nach vorne, ein leises Schluchzen entrang sich seiner schmerzenden Kehle.
    Wenn dieser Albtraum doch nur enden würde.
    Abermals flammte es grellweiß auf ...

1. Kapitel
Zoff im McNulty’s
    New York City, Bayard Street/Ecke Baxter
    Toms rechte Hand zuckte vor. Sein Blick klärte sich und er erkannte eine Hand vor seinem Gesicht.
    Die Hand hielt ein Zippo. Am oberen Ende flackerte eine kleine Flamme.
    »Autsch verdammt! Tom, lass mein Handgelenk los.«
    Carson hob überrascht die Augenbrauen und erkannte, dass der Arm, dessen Handgelenk er fest umklammert hielt, zu Vince Bannon, dem Wirt und Besitzer des McNulty’s gehörte. Verwirrt löste Tom den Griff.
    Bannon zog seinen Arm zurück, ließ dabei das Zippo fallen, das zum Glück erlosch, und rieb sich mit verzerrtem Gesicht die schmerzende Stelle.
    » Oh Vince, ich ... tut mir echt leid! «
    Bannon richtete einen vorwurfsvollen Blick auf den Paraforce-Agenten.
    »Na, ich werd mich hüten, dir in Zukunft noch einmal Feuer anzubieten.«
    Schuldbewusst, was an sich so gar nicht Tom Carsons
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