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Paraforce Band 8 - Der Schlag eines Herzens

Paraforce Band 8 - Der Schlag eines Herzens

Titel: Paraforce Band 8 - Der Schlag eines Herzens
Autoren: Oliver Müller & Stefan Albertsen
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nachklangen, hatte Tom darauf verzichtet, inoffizielle Verbindungsleute in Rumänien zu kontaktieren. Er wollte es nicht riskieren, bei Baptiste in Ungnade zu fallen.
    Milena stand im Ruf, außerordentlich zuverlässig zu sein und in kniffligen Situationen nicht gleich die Nerven und den Überblick zu verlieren.
    Aus welchen Gründen sie sich entschlossen hatte, den Geheimdienst zu verlassen, wusste Tom ebenso wenig, wie er den Grund kannte, weshalb sie ihn offenbar so anziehend fand.
    »Richtig. Anjoshin stand in dem Ruf, ein Hexer oder Magier zu sein. Er war in den 20ern des letzten Jahrhunderts aus Russland geflohen und hatte sich nach Rumänien abgesetzt. Er lebte sehr abgeschieden in einem großen Haus, mitten in diesem Karpatental. Irgendwann begannen Menschen in den umliegenden Ortschaften zu verschwinden. Schon bald brachte man Anjoshin damit in Verbindung und versuchte etwas gegen ihn zu unternehmen. Doch es blieb beim Versuch und immer mehr Leute schienen sich förmlich in Luft aufzulösen.«
    Tom blickte vom PDA empor. »Und hier enden die Aufzeichnungen aus dem Archiv. Was später geschah, ist dort nicht niedergelegt.«
    »Leider kann ich Ihnen da auch nicht weiterhelfen, Tom.«
    »Wäre auch zu schön gewesen«, meinte Tom resignierend. Er schaltete den PDA auf Stand-by.
    Milena lachte und Carson ärgerte sich darüber, dass ihm dieser Klang so gut gefiel.
    »Tut mir wirklich leid, aber das alles wurde in den Bereich der Legenden verlegt und keine offizielle Behörde ging dieser Geschichte nach, weswegen nur sehr, sehr wenige Dokumente existieren. Das Meiste, was in Ihren Unterlagen steht, beruht auf Hörensagen. Von Generation zu Generation hinweg.«
    Tom seufzte. »Das ist nicht viel. Leider habe ich schon zu viele Missionen scheitern sehen, nur weil keine ausreichenden Informationen vorlagen.«
    »Du bist immer gleich so hammernegativ, Tom. Wie wäre es mal mit gutem altmodischen Optimismus?«
    Tom hätte Huffs für diesen Kommentar am liebsten den Hals umgedreht.
    »An sich würde ich Ihnen recht geben, Tom.«
    »Aber?«
    Milena lächelte. Es wirkte überlegen und Tom vermeinte Spuren von Arroganz darin zu erkennen.
    Wahrscheinlich meinte sie, ihn schon längst um den Finger gewickelt zu haben. Aber wenn die Dame es wirklich darauf ankommen lassen würde, würde sie wohl sehr dumm aus der Wäsche gucken.
    »Ich würde mich Ihrer Meinung anschließen, wenn ich die Menschen in diesem Land – und in dieser Gegend ganz besonders – nicht so gut kennen würde. Wenn wir in Kadesti angekommen sind, gibt es bestimmt mindestens eine Person, die die alten Legenden förmlich auswendig herbeten kann. Verlassen Sie sich darauf.«
    Tom schürzte die Lippen. Ein heftiger Stoß erschütterte den Geländewagen, schüttelte Tom und Milena kräftig durch und unterbrach die Erwiderung, zu der er gerade ansetzen wollte.
    »Ich muss mich entschuldigen. Dieser Weg ist echt das Letzte, aber wir sparen gewaltig Zeit.«
    »Schon in Ordnung, Milena. Ich bin Schlimmeres gewöhnt.«
    Tom brauchte nur an seine Zeit bei den Marines zu denken.
    »Aber noch einmal zurück zum Thema. Wir müssen uns vor Ort umfassend informieren und unser weiteres Vorgehen genauestens planen. Ich will nicht kopflos in eine Falle laufen. Was immer mit Vasile Georghe und den anderen Vermissten passiert ist, es steht ganz offensichtlich mit Anatol Anjoshin im Zusammenhang.«
    »Ich bin ganz Ihrer Meinung. Und dass diese Hinweise ausreichten, um Sie nach Rumänien zu führen, macht mich ehrlich gestanden nicht gerade unglücklich.«
    Milena schenkte Tom einen Blick, der ihm, selbst wenn er bislang bezüglich ihres Interesses blind und taub gewesen wäre, eindeutig zeigte, dass sie auf ihn stand.
    »Roarrr Tiger, da geht noch was. Du solltest dich auf jeden Fall auch privat mit ihr treffen.«
    »Ist es ... äh ... eigentlich noch weit?«
    »Laut GPS-Peilung noch knapp eine halbe Stunde« , antwortete Huffs.
    »Halbe Stunde, mehr oder weniger«, sagte Milena.
    »Hihi ... ich war schneller!«
    Tom konnte nur unter Mühen ein leises Stöhnen unterdrücken. Das eigenartige Spiel von Huffs ging ihm auf die Nerven. Es kam ab und zu vor, dass Huffs, wenn sie am anderen Ende der Leitung saß, albern wurde und ihre merkwürdigen Kinderspielchen abzog. Trotzdem war sie, nach Toms Meinung, der beste Operator, den sich ein Field-Agent nur wünschen konnte. Allein deshalb ließ er sie in den meisten Fällen gewähren und meckerte nicht an ihr herum. Heute jedoch
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