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Pandoras Tochter

Pandoras Tochter

Titel: Pandoras Tochter
Autoren: Iris Johansen
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Blick über die Schulter – Harley schaute ihr mit gerunzelter Stirn nach. »Mir geht’s gut. Kümmern Sie sich um Ihre Angelegenheiten.«
    »Dies ist meine Angelegenheit.« Er folgte ihr. »Megan hätte es nicht gern, wenn ich Sie allein da hinaufgehen ließe. Sie wissen, was für ein weiches Herz sie hat. Sie hat heute schon genug durchgemacht. Ich mache Sie ein wenig sauber, bevor Sie ihr unter die Augen treten.« Er schlang ihr den Arm um die Taille. »Kommen Sie. Sie haben sich schon einmal an mich gelehnt, und es war gar nicht so schlimm«
    Warum nicht? Sie war verletzt und hatte ein leeres Gefühl, das … Einsamkeit sein könnte. Wahrscheinlich war dies das letzte Mal, dass sie Hilfe von Harley oder den anderen in Anspruch nehmen musste. Bald war sie wieder auf sich allein gestellt.
    »Sie haben recht; Megan ist viel zu weichherzig.« Sie lehnte sich an ihn. »Aber ich möchte nicht, dass sie sich schlecht fühlt …«

K APITEL 21
    W
    ie geht’s ihm?« Megan drehte sich um und sah Renata in der Tür zu dem Krankenzimmer stehen. »Nicht gut.« Sie hob die Schultern. »Vielleicht ist es auch gar nicht so schlimm. Sie müssen noch einige Tests machen, aber die Spezialisten glauben, dass sich sein Zustand irreparabel verschlechtert hat, als er in Molinos Gewalt war. Ich hatte nur gehofft, dass Gardner recht hatte und ich Anzeichen sehen würde, dass er bald aus dem Koma erwacht.«
    »Kein Glück?«
    Megan schüttelte den Kopf. »Vielleicht kommt das später. Wer weiß, ob Phillip verstanden hat, was um ihn herum vorging. Vielleicht hat er einen Schock erlitten, der diesen Rückschritt verursacht hat.«
    »Du greifst nach Strohhalmen, nicht?«, fragte Renata sanft.
    Megans Hand schloss sich um Phillips. Fühl mich, mein Freund, du sollst wissen, dass ich hier bin. Lass uns zusammen daran arbeiten. »Ja. Aber Hoffnung kann Wunder bewirken. Ich habe das schon erlebt. Es war ein Wunder, dass Davy Molino unverletzt entkommen konnte.« Sie wechselte das Thema. »Wo sind Grady und Harley? Immer noch in Molinos Haus? Grady hat mich hier abgesetzt und gesagt, dass er sich dort mit Venable trifft. Sie versuchen, Molinos Unterlagen nach Informationen über die Banditen, mit denen er zusammengearbeitet hat, zu durchforsten.«
    Renata nickte. »Harley ist auch dort. Ich hab ihn gebeten, nach Berichten über Opfer zu suchen. Ich muss Adia finden.«
    Megan hatte eine schmerzliche Erinnerung an das rosafarbene Kleid, das einst dem Mädchen gehört hatte. »Natürlich suchen wir sie.« Und nach kurzem Schweigen setzte sie hinzu: »Ich möchte dir danken, dass du diese Seiten aus der Chronik aufs Spiel gesetzt hast, um mir Zeit zu verschaffen. Es war bestimmt schwer für dich, sie zu opfern.«
    »Nein, gar nicht.«
    Megan starrte sie ungläubig an.
    Renata grinste. »Na ja, es wäre nicht ganz leicht gewesen, wenn es wirklich Seiten aus der Chronik gewesen wären.«
    Megan riss die Augen auf. »Aber du sagtest, dass sie antik sind und jeder Untersuchung standgehalten hätten.«
    »Als ich die Chronik in Gewahrsam nahm, habe ich Mark gebeten, zwei Fälschungen anzufertigen. Ohne die echten Namen und Adressen, aber das Papier wurde so behandelt, dass es als antik gelten kann. Ich dachte, dass Edmund vielleicht nicht gestorben wäre, wenn er etwas gehabt hätte, was er diesen Bastarden hätte anbieten können; das hätte ihm Zeit gegeben, einen Ausweg zu finden.« Sie zuckte mit den Schultern. »Ich hab eine der Kopien aus München mitgenommen, für den Fall, dass wir Molino eine Falle stellen mussten.«
    Megan erinnerte sich, wie sich Renata dagegen gewehrt hatte, dass einer von ihnen ihr Gepäck anfasste. »Davon hast du uns nichts erzählt.«
    »Wir haben bereits festgestellt, dass ich nicht gerade kommunikativ und mitteilsam bin.«
    »Oh, ich weiß nicht. Ich glaube, du kommst allmählich dahinter, wie das geht.« Plötzlich fiel ihr etwas ein. »Ich bin überrascht, dass die Familie die Chronik nicht auf eine CD überschrieben hat. Wäre das nicht sicherer?«
    »Das kommt drauf an. Computer-Aufzeichnungen sind leicht zugänglich. Wenn sie gestohlen werden, können sie in fünf Sekunden kopiert werden, und wir würden vielleicht nicht mal etwas davon erfahren und könnten nichts unternehmen, um die Familie zu schützen. Edmund hat angefangen, die Einträge auf eine Disc zu übertragen, die zusammen mit der Chronik verwahrt werden sollte, aber das erwies sich als Heidenarbeit. Die einzige Person, die Zugang zur Chronik hat,
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