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Pandoras Planet

Pandoras Planet

Titel: Pandoras Planet
Autoren: Christopher Anvil
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Außenposten, das ist los!«
    »Aber … wieso?«
    »Wieso?« grollte Moffis. Er trat zurück, zeigte die Zähne und streckte eine Hand aus. »Gut. Nehmen wir an, ich sei ein Soldat. Ich sitze auf einem der blöden Versorgungsfahrzeuge, von denen Ihre Leute sagten, wir sollten sie an ein Panzerfahrzeug hängen. Wir rasen mit Höchstgeschwindigkeit die Straße entlang. Wir fahren über ein Schlagloch. Alle Wagen fliegen hoch. Ich muß mich festklammern, damit ich nicht hinausgeschleudert werde. Dann schreit jemand: ›Drei Fässer Mehl, ein Sack Maische, drei große Kanister Konzentrat B und eine Kiste Munition für das Splat-Gewehr.‹«
    Moffis starrte düster. »Dieses Zeug soll ich nun zusammensuchen und hinauswerfen, während ich mich selbst mit Mühe festhalten muß wegen des Schlaglochs.«
    »Nun, schauen Sie«, sagte Horsip, »Sie haben die Sache nicht richtig angepackt.«
    »So, und warum nicht?«
    Horsip brauste auf: »Wenn Sie soviel Verstand hätten, wie man von einem Offizier erwarten darf, wäre Ihnen etwas Besseres eingefallen, als das Material während der Fahrt zusammenzusuchen. Sie hätten einen Plan gemacht, den Sie dem Mann auf dem Versorgungsfahrzeug hätten mitteilen können. Wenn Sie zum Beispiel die Fahrzeuge richtig beladen hätten, hätten Sie diesen Ärger nicht gehabt. Und um die Wagen richtig zu beladen, muß man die Außenposten vor der Fahrt nach ihren Bedürfnissen fragen und nicht erst beim Vorbeifahren.«
    »Aber«, sagte Moffis, »ich spiele im Augenblick keinen Offizier, sondern einen einfachen Soldaten. Ich bin mürrisch, weil ich hier Dienst machen muß. Es gibt keine Frauen, nur ständigen Ärger. Ich habe alles satt und überall, wo ich hinsehe, gibt es nur Notbehelf.«
    »Ja, ja«, meinte Horsip, »ich verstehe, was Sie sagen wollen …«
    »Gut«, sagte Moffis, »ein Soldat tut alles, was man ihm sagt … vielleicht. Aber wenn er Dinge tun muß, die er nicht gewöhnt ist, so gerät alles in Verwirrung.«
    »Mit der Zeit …«, sagte Horsip vorsichtig.
    »Nichts wird mit der Zeit«, rief Moffis, »es wird so nicht gehen. Ich habe Ihnen noch nicht alles erzählt. Was glauben Sie, geschieht mit den Fässern und Kanistern, wenn Sie aus den Fahrzeugen geworfen werden?«
    »Nun …«
    »Sie bersten, das geschieht mit ihnen! Und ein Soldat, der seine Vorräte auf der Straße herumfliegen sieht, ist nicht in der Gemütsverfassung, sich auch noch dafür zu bedanken.«
    »Ja«, sagte Horsip, der sich sehr erschöpft fühlte. »Ich werde sehen, ob ich eine Lösung finde.«
    »Gut«, meinte Moffis. »Es gibt noch etwas. Diese Idee mit den Sammelplätzen für die Fahrzeuge …«
    »Aber diese Idee ist doch sicher gut.«
    »Ja, die Idee ist gut, auf dem Papier. Aber was glauben Ihre Leute eigentlich, wie viele Spike-Balken eine Armee mit sich führt, Millionen? Wir haben genügend Spike-Balken für normale Erfordernisse und eine Reserve für Notsituationen, das ist alles. Seit wir gelandet sind, haben wir auf diesem Planeten nur Ärger gehabt. Und jetzt haben wir nicht genügend Material, um diese Sammelplätze zu errichten.«
    Horsip erhob sich. »Was ist mit den Eingeborenen. Die hatten doch auch Armeen. Sie müssen doch auch Spike-Balken benutzt haben.«
    Moffis schüttelte den Kopf. »Sie hatten ihre eigenen Methoden.«
    Horsip schaute besorgt drein. »Was war das?«
    »Stacheldraht.«
    »Was in aller Welt ist das?«
    »Dicke, gedrehte Drähte mit Zähnen.«
    Horsip glotzte verblüfft. »Waren Sie ebensogut wie unsere Spike-Balken?«
    »Wenn man dagegenrennt, ist eines so gut wie das andere.«
    »Warum nehmen Sie dann dieses Zeug nicht?«
    Moffis schüttelte den Kopf. »Wenn Sie unsere Soldaten gesehen hätten, die mit dem Zeug arbeiteten … es ist auf Rollen aufgerollt. Man muß den Draht an einem Ende nehmen, ohne mit den Zähnen in Berührung zu kommen, und ihn abrollen. Da der Draht zusammengedreht ist, springt er und zittert, und man wird unweigerlich zerkratzt. Ich habe eine halbe Kompanie Soldaten gesehen, die versucht hat, den Draht aufzurollen und zu strecken. Der Draht war nicht zu besiegen. Die Eingeborenen beobachteten uns von einem Hügel aus und lachten sich halb tot.«
    »Hören Sie«, sagte Horsip verbissen, »wenn die mit dem Zeug umgehen konnten, muß es doch eine Möglichkeit geben, wie man den Draht richtig behandelt.«
    »Das stimmt schon«, entgegnete Moffis. »Aber wenn wir unsere Armee überall mit neuen Methoden bekannt machen, dann haben wir bald nichts
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