Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pandoras Planet

Pandoras Planet

Titel: Pandoras Planet
Autoren: Christopher Anvil
Vom Netzwerk:
Verstärkung zu schicken, da der Eindruck von Enttäuschung und/oder Unzufriedenheit entstehen könne über das Vorgehen der Einheiten. Der Bericht enthielt weiter sehr unbestimmte Andeutungen über mögliche Beförderungen, wenn alles gut lief und feine Anspielungen darauf, daß man es auf einen Atomkrieg ankommen lassen würde, wenn die Sache schiefgehen sollte.
    »Was machen wir jetzt?« fragte Moffis.
    Horsip versuchte sich zu beruhigen und dachte eine Zeitlang nach. Dann sagte er: »Es gibt Zeiten, da muß man freundlich sein. Es gibt aber auch Zeiten, da muß man brüllen und auf den Tisch schlagen. Versuchen Sie herauszufinden, wann die Konferenz über diesen Sektor tagt und wo.«
    Moffis verließ eilig den Raum.
    Horsip begab sich in sein Büro und setzte eine Nachricht auf. Einige Zeit später kam Moffis herein. »Ich habe Ort und Zeit der Konferenz herausgefunden.«
    »Sehr gut«, sagte Horsip, »dann senden Sie diese Nachricht.« Er gab ihm ein Blatt Papier. »Wenn möglich, senden Sie die Nachricht so ab, daß sie genau dann eintrifft, wenn die Konferenz beginnt.«
    Moffis warf einen Blick darauf und wurde bleich. Er las laut: »Wir stehen hier vor einer noch nie dagewesenen Situation. Wir verlangen sofortige Verstärkung durch zwei vollständige Expeditionskorps, um der Lage Herr zu werden, die die Verhältnisse auf Centralis II bei weitem übertrifft.«
    Moffis schluckte. »Soll ich das unterschreiben oder Sie?«
    Horsip schaute ihn fest an. »Ich unterschreibe. Es wäre aber noch wirkungsvoller, wenn auch Sie unterschreiben würden.«
    »Gut«, sagte Moffis und verließ das Büro.
    Horsip ging in seine Privaträume zurück. Dort wickelte er sich in eine Decke und begann mit einem Bericht, der den Titel hatte »Dinge, über die die Humanoiden nicht sprechen wollten«.
    Nach dem Lesen des Berichts machte sich Horsip schwere Sorgen. Offensichtlich waren die Humanoiden aalglatt. Sie hatten es geschickt vermieden, über militärische Dinge zu reden. Sie heuchelten Unkenntnis über Probleme der Kernspaltung und gaben falsche Zahlen über die genaue Anzahl ihrer Waffen an. Horsip machte sich dann ohne Freude an einen weiteren Bericht. Er hieß »Die Gefahr der Mikerils«. Bei der Erwähnung des Wortes »Mikeril« liefen ihm immer Schauer über den Rücken. Vielleicht kam diese Angst noch aus seiner frühen Kindheit, als seine Mutter immer sagte: »Klide, weißt du, was Kindern passiert, die nicht gehorchen wollen …? Sie werden von den Mikerils mitgenommen.« Die Mikerils fraßen Centraner. Sie taten es jedenfalls, bis man sie in schweren Kämpfen verjagt hatte. Horsip wickelte sich fester in seine Decke und begann zu lesen.
    Der Bericht begann:
     
    Ich hatte mit einem der Schwellköpfe über statistische Fragen gesprochen, und ich versuchte, ihm eine Testfrage zu stellen. Dabei erwähnte ich einige alte Daten über das Vorkommen von Mikerils auf Centra und anderen, von uns besetzten Planeten.
    Aufgrund dieser Daten konnte mir der Eingeborene genau vorausberechnen, wann Mikerils vor der erwähnten Periode vorkamen und wann danach. Ich wollte gerade diese Berechnungen nachprüfen, als der Eingeborene den Kopf zur Seite legte und meinte, nach seiner Schätzung müsse der nächste Überfall der Mikerils in 27 Tagen, 4 Stunden und 13 Minuten von heute an stattfinden.
     
    Horsip schaute auf. Sein Rückenhaar sträubte sich. Er glaubte einen Mikeril zu sehen, der seine Kiefer in das Opfer schlug und es mit seinen Armen erdrückte.
    Er sank in seinen Stuhl zurück und las noch einmal die Berechnung des Eingeborenen. Horsip kam zur Überzeugung, daß der Schwellkopf entweder größenwahnsinnig war oder seinen Leuten einen Schrecken einjagen wollte. Er wandte sich dem nächsten Bericht zu.
    Dieser hatte den Titel »Warum es bei den Schwellköpfen keine Raumfahrt gibt« und war schwierig zu lesen. Nach vielen Mühen kam Horsip zum letzten Abschnitt des Berichts, der lautete:
     
    Der Autor zieht den Schluß, daß die Wesen, die unter dem Namen »Schwellköpfe« bekannt sind, erstens darum keine Raumfahrt kennen, weil sie hauptsächlich mit anderen Dingen beschäftigt waren, die sie für wichtiger hielten. Zweitens konnten die obengenannten Wesen mit ihrer »Pseudointelligenz«, wie wir es vorläufig nennen, durchaus Probleme lösen, die zu einer Raumfahrt hätten führen können.
     
    Völlig betäubt von dem, was er gerade gelesen hatte, schaute Horsip mit einer gewissen Unruhe auf das Papier. Mit wirren Gedanken
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher